Predestination (2014) – Zeitreisendes Rätselraten
Es gehört mit Sicherheit zu den nervigsten Plattitüden von Rezensionen, wenn sie eifrig verkünden, dass von dem rezensierten Film bloß nicht zu viel verraten werden sollte. Spoiler und so… Im gewissen Sinne passt das ja zu jedem Film. Jede zu weit gehende Inhaltsangabe raubt dem Zuschauer oder der Zuschauerin ein wenig Unbedarftheit, die den Film vielleicht nicht besser aber allemal interessanter macht. Man kann ausgiebig darüber diskutieren, inwiefern Spoiler den Genuss eines Films kaputt machen (manche Studien weisen sogar auf das genaue Gegenteil hin), aber es ist niemandem übel zu nehmen, wenn er so unbeeinflusst wie möglich den entsprechenden Film sehen will, wenn er es dem Film überlassen will, sein narratives Potential von Sekunde Eins an zu entfalten. Und in der Tat gibt es ja auch Filme, die von ihrer gesamten Struktur und Dramaturgie angelegt sind, um das Publikum zu überraschen oder über verschlungene Pfade zu seinem eigentlichen Kern zu führen. Der Mystery Science Fictioneer Predestination (2014) von den deutsch-australischen Regie-Brüdern Spierig ist ein solcher Film. Wenn selbst der Titel schon zu viel von der Handlung zu verraten scheint, kann man sich sicher sein, dass der Film knallhart einem Konzept der maximalen narrativen Rätselentfaltung von Anfang an folgt. Und in der Tat will Predestination nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern einen Knoten entwirren, vor den Augen des Publikums, mit vielen großen Oho- und Aha-Momenten.