Schlagwort: Actionthriller

Die besten Actionfilme der 70er Jahre III

Nach einer langen Pause geht es endlich weiter mit den besten Filmen der 70er Jahre. Eine Actionliste gäbe es noch abzuarbeiten, aber auch danach sind wir mit dem Genre noch nicht so ganz durch. Auch dieses Mal sollen wieder eher komödiantische Genrevariationen im Mittelpunkt stehen. Lange Zeit von der Kritik verschmäht, wissen wir mittlerweile – und sei es nur aus nostalgischen Gründen – was wir an den beiden Raufbolden Bud Spencer und Terence Hill haben. So sollen die beiden in dieser Retrospektive auch gleich zwei Mal vertreten werden: Einmal als Zwei außer Rand und Band und einmal als Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle. Neben den Italienern (unterstützt von einer superben deutschen Synchronisation) können auch die Amerikaner ihre Fähigkeit zum Augenzwinkern im Actionrahmen unter Beweis stellen. Die Letzten beißen die Hunde ist eine schmutzige, derbe, vor allem aber auch ironische Tour de Force, irgendwo zwischen Gangsterkomödie und knochigem Actioneer. Deutlich ernster dagegen kommen die furiosen Genreperlen von Walter Hill daher. Irgendwo zwischen B-Movie und A-Movie bewegen sich seine beiden symbolisch aufgeladenen, diffusen Erstlingswerke, Ein stahlharter Mann als Abgesang auf einen zum Kämpfen verfluchten Mann und Driver als existenzialistischer Zweikampf zwischen zwei Antagonisten, die ebenso verschieden wie sich ähnlich sind.

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Die besten Actionfilme der 70er Jahre II

Nachdem in der letzten Actionretrospektive vor allem die Exploitationseite und auch so manche düstere Ausgeburt des spektakulären Kinos die Liste dominierte, wird es dieses Mal deutlich leichtfüßiger und auch leichtherziger. Die Vertreter in dieser Liste könnten (teilweise fast, teilweise gut und gerne) auch dem Subgenre der Actionkomödie zugeordnet werden. Ihre Actionszenen werden ergänzt von einem gewitzten Augenzwinkern und einer ordentlichen Portion Humor, der jedoch nie zu böse oder gehässig daherkommt. Gerade Burt Reynolds war damals für so manchen spaßigen, albernen Actioneer gut und ist in dieser Liste gleich zweimal vertreten: Als Autonarr Bandit in dem prototypischen Car-Chase-Movie Ein ausgekochtes Schlitzohr und als grimmiger Stuntman Hooper in Um Kopf und Kragen. Aber auch Clint Eastwood – eigentlich alles andere als bekannt für seine humoristische Seite – darf in Der Mann, der niemals aufgibt beweisen, dass er durchaus Spaß verstehen kann, auch wenn dieser Film dann doch zu mitreißend ist, um als bloße Action/Comedy durchzugehen. Und in Convoy offenbart Countrysänger Kris Kristofferson nicht nur seine komödiantische sondern auch seine melodramatische Seite, und darf dabei sogar ein bisschen politisch werden.

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Die besten Actionfilme der 70er Jahre I

Endlich wieder ÄKTSCHN! Reine, ungefilterte ÄKTSCHN. Wenn wir von Actionfilmen aus den 70er Jahren reden, reden wir von einer Zeit, in der zahllose inspirierende Momente für das Actionkino der folgenden Dekaden gelegt wurden. Insbesondere Quentin Tarantino hat sich von vielen Filmen der Epoche inspirieren lassen, von Ost nach West, von hoher Actionkunst bis zum räudigen Exploitationfilm. In dieser Bestenliste der 70er Actionkracher begegnen wir gleich mehreren Vorbildern des postmodernen verspielten Regisseurs. Die Warriors agieren nah am Exploitation und Trash, kriegen aber immer wieder die Kurve zum spannenden Action- und Kampfepos. Inglorious Bastards vermischt Kriegsfilm mit Action mit naiver Kinderfantasie und ner Menge Pulp, ist aber allein schon wegen seiner Inspiration für Tarantinos Inglorious Basterds sehenswert. Fluchtpunkt San Francisco hat mit seiner makaberen, nihilistischen Art das Genre des Carchase-Actioneers in eine neue Epoche geführt. Lady Snowblood kommt erstaunlich unironisch und opulent daher und ist nicht nur sehenswert, weil er Tarantinos Kill Bill mehr als einmal Pate stand. Und weil wir uns dadurch im asiatischen Kino so wohl fühlen, werfen wir auch gleich noch einen Blick auf die Lone Wolf & Cub Serie und dessen wohl stärksten Vertreter Baby Cart At The River Styx.

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Die besten Actionthriller der 70er Jahre

Es ist schon ein vermaledeites Ding mit diesen Genrehybriden. Ich habe nun wirklich mehr als genug über Thriller in den 70er Jahren geschrieben, habe Mysteriöses, Psychologisches, mit Suspense Vollgepacktes, Politisches und Kriminelles ausgelotet. Ich habe das alles hinter mir gelassen, mir Popcorn zurecht gelegt und mich darauf gefreut, mich einfach von ein paar sinnbefreiten Explosionen, wilden Verfolgungsjagden und spaßigen Kloppereien berieseln zu lassen. Und dann entpuppen sich bei der Erstsichtung und beim Rewatch gleich eine ganze Reihe vermeintlich unbedarfter Actioneers als astreine Thriller. Ja, der Actionthriller kommt (im wahrsten Sinne des Wortes) herbei gerast und platziert sich zwischen Spannungs- und Unterhaltungskino. Also dann, es hilft ja alles nichts. Bevor wir zu den reinrassigeren Actionfilmen kommen, schauen wir uns also erst einmal die an, die so viele Spannungsmomente besitzen, dass sie ebenso im Thriller beheimatet sein könnten. Und dennoch, im Gegensatz zu den zuletzt besprochenen Filmen dominiert bei all diesen nicht der Thrill sondern die Action. Im Visier des Falken und Duell zum Beispiel kommen zwar parabolisch, mysteriös daher, punkten aber vor allem als ausgedehnte Hetzjagden, bei denen der Kampf ums Überleben immer von einer Menge halsbrecherischer Action begleitet wird. Death Wish ist viel zu plump und eindimensional, um mit den großen Thriller der Dekade mitzuhalten. Dafür darf er als grimmiger, antiliberaler, amoralischer Selbstjustiz-Actioneer im konservativen Amerika der 70er Jahre faszinieren. Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123 und Flucht von Alcatraz sind wohl die beiden Filme, denen das Genre-Crossover am besten gelingt. Und Assault – Anschlag bei Nacht schielt mit seiner dreckigen, düsteren Art immer auch ein wenig Richtung Exploitation. Also dann, wenn ihr demnächst Lust auf Kino aus den 70ern habt und euch nicht zwischen Thriller und Action entscheiden könnt, ist das hier die richtige Liste für euch.

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Die besten Thriller der 70er Jahre VIII

So ein paar Thriller habe ich noch. Und wenn ich mich zwischen all den Cops, Detektiven, Gangstern, Spionen und Psychos nicht verzählt habe, ist Retrospektive Nummer acht an der Reihe. Dieses Mal ohne Unterschublade aber dafür mit vielen Trademarks, denen wir bereits in anderen Thriller-Retrospektiven begegnet sind. Da wären zum Beispiel die klassischen Psychothriller-Tropes von gewalttätigen, in die Ecke gedrängten Menschen, wie wir ihnen bei Straw Dogs, Beim Sterben ist jeder der Erste und Badlands begegnen werden. Da wären mehrere Gangsterfilmmotive, ebenfalls erfüllt in Badlands, aber besonders präsent in The Getaway. Da wären Angst und Paranoia, sowohl im sehr persönlichen Das Mädchen am Ende der Straße, als auch im Politischen – mit dem Spionagethriller flirtenden – Marathon Mann. So oder so: Spannend sind all die genannten Filme, und dass sich keiner von ihnen eindeutig in eine Schublade stecken lässt, spricht eher für als gegen sie.

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Die besten Agentenfilme und Spionagethriller der 70er Jahre

Filme, die sich mit Geheimdiensten und dem Thema Spionage auseinandersetzen, sind immer mit einer Frage konfrontiert: Wie realistisch beziehungsweise wie unterhaltsam soll es denn sein? Das Spektrum ist groß: Auf der einen Seite haben wir die Filme der James Bond Reihe, die sich komplett vom realistischen Blick auf das Agentenleben entfernen und pure Actionflicks für ein sensationslustiges Publikum sind. Auf der anderen Seite haben wir Themen, die eine breite Öffentlichkeit interessieren: Gerade in den 1970er Jahren war der kalte Krieg noch voll im Gange, und neueste technische Entwicklungen sorgten für ein Klima der ständigen Angst und Paranoia zwischen den Blöcken. Einfache Menschen schienen immer wieder zwischen die Fronten dieses schwelenden Konflikts zu geraten, bestes Material also für paranoide, autoritätskritische Suspense-Thriller. Und dann gab es natürlich noch darüber hinausgehende Spionage-Thematiken, die mitunter losgelöst von der „großen“ globalen Politik scheinen: Vom Terrorismus über die Überwachung des einfachen Bürgers bis zu der allgemeinen Frage, wie viel sich ein Staat hinter den Kulissen der Macht erlauben darf, bevor Völker- und Menschenrechte brutal gebrochen werden. Die in dieser Liste vorkommenden Filme bewegen sich alle in diesem Spannungsfeld, tendieren allerdings zu mehr Düsternis, zu mehr Realismus und zu weniger Eskapismus (Ausnahme, die bereits im letzten Artikel gewürdigten James-Bond-Streifen). So haben wir es bei Der Brief an den Kreml mit einem komplexen, sehr traditionellen Spionageschinken von Altmeister John Huston zu tun, der eine Menge Zynismus im Gepäck hat. Scorpio erzählt auf der Oberfläche einer Spionagegeschichte eine Actionballade von einsamen, lebensmüden Killern, während Der Schakal mit einem fast schon dokumentarischen Habitus an das Thema Geheimdienstarbeit herangeht. Und die Genredekonstruktion Die drei Tage des Condor lenkt ihren Blickpunkt auf die einfachen Geheimdienstmitarbeiter, die weder Superhelden noch Superschurken sind, mitunter aber auch in den Mühlen von Misstrauen, Verrat und Gewalt verlorengehen können. Vielleicht waren die 70er Jahre das letzte große Jahrzehnt des Agentenfilms. Gerade im Bruch mit den romantischen, romantisierenden Tropes des Genres haben sie einige Meisterwerke für die Filmgeschichte hervorgebracht.

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Die besten Gangsterthriller und Mafiafilme der 70er Jahre

In dieser Retrospektive wollen wir uns dem organisierten (und auch weniger gut organisierten) Verbrechen widmen. Obwohl das Genre des Mafiafilms in den 1970er Jahren mit Francis Ford Coppolas Der Pate den Prototypen, den Klassiker, die Blaupause schlechthin vorzuweisen hat, sollte die Glanzzeit dieser Thrillervariation doch erst deutlich später kommen. Mit dem Original und seiner Fortsetzung Der Pate – Teil II ist zur Mafia zumindest in dieser Dekade alles gesagt, was gesagt werden musste. Daneben gibt es viele laue europäische Mafia-Actioneers, ein paar amerikanische Godfather-Klone… und das wars auch schon. Mehr Masse als Klasse. Spannender sind in den 70ern die Filme, die sich mit dem kriminellen Prekariat befassen. Mit Martin Scorseses Hexenkessel gibt es auch in diesem Subgenre ein wegweisendes Meisterwerk zu finden. Außerdem gibt es da noch den dritten großen Thriller-Regisseure dieser Ära: Sam Peckinpah. Dieser hat mit Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia einen der räudigsten Gangsterthriller des Jahrzehnts geschaffen, der vor allem retrospektiv schlicht als Meisterwerk des postmodernen Kriminalfilms gelten kann. Mit Get Carter darf auch ein britischer Knochenbrecher zwischen Noir und Revengethriller in dieser Bestenliste verewigt werden. Und um zumindest einen kleinen Blick über den Tellerrand des westlichen Kinos hinauszuwagen, muss der düstere Yakuzathriller Graveyard of Honor hier erwähnt werden. Nicht zuletzt auch, weil er noch einmal gut auf den Punkt bringt, wie dreckig, brutal und schwindelerregend Gangsterfilme in den 70er Jahren sein konnten.

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Die besten Copthriller und Polizeifilme der 70er Jahre II

Dass die Masse an Polizeifilmen der 70er Jahre vor allem aus Europa, ganz konkret aus Italien, kommt, durften wir in der letzten Retrospektive über die Poliziottesco-Filme erfahren. Die Klasse indes ist dann doch auf der anderen Seite des atlantischen Ozeans anzutreffen. Dabei unterscheiden sich die meisten amerikanischen Copthriller gar nicht so sehr von ihren italienischen Konterparts. Auch hier finden wir die klassischen Tropes des Genres: Raubeinige Cops, die es mit den Regeln ihres Berufs nicht so genau nehmen, die einer scheinbaren Übermacht des organisierten Verbrechens gegenüberstehen, es aber schaffen, sich durch ihre konventionelle Art durchzubeißen. Auch hier hin und wieder die fragwürdige Moral, die dieses Narrativ mit sich bringt, auch hier die Glorifizierung von Gewalt und die Darstellung fragwürdiger Ermittlungsmethoden. Als Musterbeispiel gelten dabei ohne Frage Dirty Harry und die French Connection Filme. Aber es gibt auch im amerikanischen Kino reflektiertere und vor allem intelligentere Beiträge zu dem Sujet. So wird in dem bis zum heutigen Tag etwas verkannten Dirty Harry 2 Selbstjustiz von Polizeibeamten kritisch reflektiert. In French Connection II wird der Polizist durch eine erzwungene Abhängigkeit zu seinem eigenen, ärgsten Widersacher, und dem Biopic-Drama Serpico gelingt es sogar, Korruption und Verkommenheit im polizeilichen Alltag ohne aufgedrückte Action- oder Thrillmomente zu erzählen. Und wenn es dann doch zwischendurch einfach nur ruppig und rasant zugehen soll, kann man immer noch zum rohen Actioneer The Seven-Ups greifen, der, was raue und enervierende Action betrifft, den italienischen Genrekollegen in nichts nachsteht.

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Die besten Copthriller und Polizeifilme der 70er Jahre I – Poliziotteschi aus Italien

Ich habe schon in der letzten Liebesfilm-Retrospektive darauf hingewiesen, dass es für mich in den 70ern etliche Filmlücken gibt, die ich gerade dabei bin peu à peu zu füllen. Eine dieser Lücken betrifft das Genre des Polizeithrillers, insbesondere das des Poliziottesco. Vor einem Jahr noch hatte ich praktisch keine Ahnung davon, dass dieses Genre überhaupt existiert, und umso spannender war es, für diese erste Bestenliste in diesen kurzlebigen cineastischen Trend hinabzutauchen. Was sind also Poliziotteschi? Im Grunde genommen handelt es sich dabei erst einmal um alle Polizeifilme, die in den 70ern in Italien gedreht wurden und deren Handlung auch im Italien dieser Zeit spielt. Es sind zumeist raue, rohe und ungefilterte Actionthriller, in denen ermittelnde Polizisten ihrem Tagesgeschäft nachgehen, und dabei oft von einer zu humanistischen Politik, Presse und Öffentlichkeit daran gehindert werden, mit der notwendigen Härte gegen Verbrecher vorzugehen. Gerade retrospektiv fällt oft die kaum zu ignorierende rechte Schlagseite dieser Filme auf. Weil vom schwachen System mit Verbrechern zu lasch umgegangen wird, sind die aufrichtigen, bodenständigen Cops gezwungen gleichsam zu Richtern und Henkern zu werden. Gewalt und Selbstjustiz werden in den italienischen Poliziotteschi oft legitimiert, in den schlimmsten Fällen gar glorifiziert. Wie so oft in den 70ern gilt auch in diesem Genre, mehr Masse als Klasse. Zwischen Ende der 60er und Mitte der 80er Jahre entstanden unzählige brutale, oft simple und eindimensionale Polizeiballaden, die schon damals durch ihre reaktionäre Attitüde negativ aufgefallen und umso schlechter gealtert sind. Nachdem sich das Genre fast zwei Jahrzehnte ausgetobt hatte, verschwand es – ähnlich wie der Giallo – ziemlich abrupt von der cineastischen Bildfläche und wurde erst Jahrzehnte später im Rahmen breiter Retrospektiven und filmhistorischen Abhandlungen wiederentdeckt.

Wir wollen versuchen, aus dem großen Berg an ähnlichen Filmen die Perlen herauszufiltern: Das Syndikat, alias La polizia ringrazia, muss als Prototyp dieses Genres erwähnt werden, nicht zuletzt auch, weil er im Gegensatz zu vielen anderen Poliziottesco-Filmen kritisch, reflektiert mit dem Thema Selbstjustiz umgeht. Die Viper von Umberto Lenzi und Straße ins Jenseits beziehungsweise Tote Zeugen singen nicht tuen dies nicht im geringsten, können aber als spannende actionreiche Genreblaupausen überzeugen. Und neben diesen wirklich dreckigen, geschliffenen Pulp-Filmchen finden sich auch bei den Poliziotteschi doch die leichten Genredekonstruktionen: Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger kommt als bissige Satire auf die Unantastbarkeit der Polizei daher und Suspicious Death of a Minor schließlich gelingt gar eine Kreuzung aus Giallo und Poliziottesco. Trotz seiner geschmacklosen, politisch fragwürdigen Seiten gehören die Poliziotteschi zur DNA des 70er Jahre Thriller- und Actionkinos, auch über die Grenzen Italiens hinaus.

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TENET von Christopher Nolan – Wie schlägt sich der Retter des Kinos 2020 im Home Cinema?

Es gibt wohl zwei Dinge, auf die sich alle Blockbuster-Cineasten diese Tage einigen können: Erstens, einen Film von Christopher Nolan muss man auf der großen Leinwand sehen. Zweitens, wenn es einen Film gab, der die dieses Jahr von Covid-19 geplagten Lichtspielhäuser hätte retten können, dann war es Nolans jüngster Streich Tenet (2020). Angekündigt mit vagen, mysteriösen Trailern und ausgestattet mit einer Menge Hype im Vorfeld, mit großem Tamtam veröffentlicht im Kinosommer zwischen Lockdown Eins und Lockdown Zwei, lastete auf den Schultern dieses Action/SciFi-Krachers die Hoffnung der gesamten Blockbuster-Branche. Ein Film für Publikum und Kritik gleichermaßen, bombastisches Kino für den gehobenen cineastischen Eskapismus und zugleich intelligentes Vexierspiel. Ein Lichtblick in einem dünnen Filmjahr, in dem sich selbst Popcorn-Riese Disney dazu entschied, seinen großen Filmhit Mulan Streaming only zu veröffentlichen. Tenet hat geliefert. Zumindest wenn man eine internationale Box Office Auswertung von über 350 Millionen Dollar (bei einem Produktionsbudget von 200 Millionen Dollar) als monetären Erfolg ansieht. Mit Werbebudget dürfte es zwar insgesamt maximal eine schwarze Null gewesen sein, – wenn nicht sogar ein „kleiner“ zweistelliger Millionenverlust -, aber in diesem Jahr gelten einfach andere Maßstäbe. Und mit knapp über 70% bei Rotten Tomatoes war auch die Kritikerschar zufriedengestellt. Aber wir schreiben nunmal das Jahr 2020, und so kommt es, dass ich – wie viele andere – auf DEN Kinofilm des Jahres im Kino verzichtet habe und sowohl er als auch ich nun mit Home Cinema in läppischem HD Vorlieb nehmen müssen. Und dann stellt sich eben doch die Frage: Bei einem Film, der wie wenige derart auf die große Leinwand zugeschnitten ist, kann sich dessen Zauber auch auf dem heimischen OLED-Screen entfalten?

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First Love (2019) von Takashi Miike – Zwischen Yakuzathriller und tarantinoesker Actionkomödie

Die Filme von Takashi Miike sind immer ein Hit or Miss. Und das wird wohl auf immer so bleiben. Gut hundert Filme umfasst mittlerweile die Vita des anscheinend nie müde werdenden japanischen Regisseurs. Die meisten davon sind so spitz auf ein (asiatisches) Nischenpublikum zugeschnitten, dass sie in der westlichen Hemisphäre kaum wahrgenommen wurden und werden. Und obwohl Miike immer wieder zu seinen Liebelingsgenres, dem Samuraifilm und dem Yakuzathriller, zurückkehrt, so wildert er doch daneben in allen Genres, die ihm vor die Füße fallen: Horror, Fantasy, Musical, Experimentalfilm, Superheldenkomödie, Splatter… es scheint nichts zu geben, was vor den Händen des ebenso talentierten wie speziellen Regisseurs sicher ist. Umso erfreulicher, wenn dann doch hin und wieder ein Film von ihm das Licht der Welt erblickt, der auch unseren Sehgewohnheiten entgegenkommt und mehr traditioneller Filmkunst denn experimentellem Wahn entspricht. So ist es nun auch in seinem jüngsten Werk dem Yakuzathriller First Love (2019) der Fall. Aber gewöhnlich bedeutet in Miikes Œuvre immer noch alles andere als gewöhnlich. So lässt sich First Love zwar angenehm schauen und ist nicht all over the place, man sollte sich aber dennoch auf deutlich mehr als gewöhnliche Actionthriller-Kost einstellen.

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Dystopischer Action-Spaß: Hotel Artemis (2018)

Die John Wick Trilogie hat eine Spur im aktuellen Actionkino hinterlassen, deren Folgen noch nicht ganz abzusehen sind, die aber nur zu begrüßen ist. World Building scheint plötzlich der heißeste Scheiß zu sein. Nachdem die 2010er Jahre actiontechnisch dominiert worden waren von lauten, bunten Marvel-Flicks auf der einen Seite und grimmigen – oft unfreiwillig komischen – Rescue- und Revenge-Actioneers auf der anderen, hat sich Dank John Wick eine neue Form der Fantastik ins Genre eingeschlichen. Ein guter Actionfilm darf endlich wieder mehr sein als Comic-Revue, Michael Bay Porno oder generische Entführungsgeschichte: Plötzlich wollen Actionfilme Welten entwerfen, deren Beschaffenheit peu à peu entblättert wird und die sich damit genug Mysterium für potentielle Fortsetzungen bewahren. Einer der Vertreter dieser New Wave of Action ist Hotel Artemis (2018) von Drew Pearce. Pearce hat durchaus Erfahrung mit dem Genre, zeichnet er sich doch als Drehbuchautor für Iron Man 3, Mission Impossible – Rogue Nation und Fast & Furious: Hobbs & Shaw verantwortlich, also für eine große Bandbreite an Actionfilm-Varianten, die in den letzten Jahren im Kino zu sehen waren. Bleibt die Frage, ob er mit seinem Regie Debüt auch als fantastischer World Builder überzeugen kann…

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Ein Experimentalist als Actionregisseur – Free Fire (2016) von Ben Wheatley

Ben Wheatley ist ein Biest. Und er ist dafür bekannt, alles andere als mainstreamtauglich zu sein. Das liegt vor allem daran, dass er sich für gewöhnlich Genres und Sujets greift, die eigentlich viel zu groß für sein übliches Budget sind, und diese auf ganz eigensinnige Art und Weise erzählt. So zertrümmert er das Historienepos mit seinem klaustrophobischem Irrritt A Field in England (2013), verwebt einen Auftragskillerfilm mit Elementen des Post Horror in Kill List (2011) oder macht aus der Science Fiction Dystopie High-Rise (2015) ein bizarres Sittengemälde, in dem eine klinische Sterilität peu à peu apokalyptischem Wahnsinn weicht. Letzterer spielt wie die Romanvorlage in den 70ern und dieses Jahrzehnt scheint es dem Regisseur angetan zu haben. Denn auch sein jüngster Streich Free Fire (2016) spielt in der Dekade nach dem Sommer der Liebe. Dieses Mal hat sich Ben Wheatley ausgerechnet das Action- und Ganovenkino als Plateau für seine Spielereien ausgesucht, ein Genre, das nicht unbedingt dazu prädestiniert scheint, durch den experimentellen Wheatley-Fleischwolf gedreht zu werden. Aber für Überraschungen war das Biest Wheatley schon immer gut…

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Kopfschmerzen auf Zelluloid: Uncut Gems / Der schwarze Diamant (2019)

Es gibt Filme, die sind großartig inszeniert, großartig geschnitten, sie haben Tempo und der Regisseur erreicht genau das, was er erreichen will. Man kann sie für ihre Qualität respektieren, ihre Waghalsigkeit, ihren dramaturgischen Mut… und dennoch konstatieren, dass es eine einzige Qual ist, sie durchzustehen. Für viele Menschen sind das langsam erzählte, künstlerisch wertvolle und subjektiv unfassbar zähe Arthausfilme. Ich hatte damit nie ein Problem. Im Gegenteil, einen ruhig erzählten Film, der Längen aushält, kann ich genießen, gerade in der Langsamkeit (manche würden sagen Langatmigkeit) sehr viel Freude finden. Aber ich kann jeden verstehen, der keine Lust auf diese Art von Kino hat. Ich kann jeden verstehen, für den ein langsamer, zu langsamer Stil einfach nur ermüdend und quälend ist. Ich habe an dieser Stelle so weit ausgeholt, weil Uncut Gems / Der schwarze Diamant (2019) für mich genau in die Kategorie fällt: Ein Film, dessen Qualitäten ich erkenne und der dennoch eine einzige Qual für mich war, und zwar keine der guten Sorte. Und das liegt wahrscheinlich wiederum daran, weil er genau das Gegenteil von dem macht, was ich am Kino schätze: Er ist alles andere als langsam, alles andere als subtil. Er ist eine einzige laute, chaotische und hektische Irrfahrt, ein Test für die Nerven seines Publikums, und ich bin an diesem Test krachend gescheitert. Aber wie gesagt, ein schlechter Film ist dieses Thrillerdrama nicht, nur eben ein unerträglicher Film… zumindest für mich.

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Die besten Actionfilme der 2010er Jahre: Die John Wick Trilogy mit Keanu Reeves

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich ein Filmgenre mal in der Krise befindet. Und auch im Kontext unserer Retrospektiven sind wir des öfteren auf solche gestoßen: Der Western in den 80er Jahren, das Fantasygenre in den 90ern, Science Fiction in den 2000ern… Trends kommen und gehen, manchmal gibt es kreative oder monetäre Flauten, manchmal ist das (fehlende) Publikumsinteresse Schuld, manchmal die Ideenlosigkeit der Studios, manchmal ist es einfach nur Pech. Meistens jedoch tut die Dürrezeit dem entsprechenden Genre gut und es kann sich danach umso beeindruckender zurückmelden. Erst die Orientierungslosigkeit der Fantasy-90er ermöglichte die überwältigende Renaissance des Genres mit Hits wie Herr der Ringe oder Harry Potter. Erst in der Westernflaute der 80er Jahre konnte die Vorstellung eines Neo und Post Western reifen, erst die epische Dürre der Fantasy-90er ließ den Raum für ein Wagnis wie Herr der Ringe und erst die Kargheit des 2000er SciFi weckte das Zuschauerbedürfnis nach neuen futuristischen Welten und Weltraumopern. Vielleicht verhält es sich mit dem Actiongenre in den 2010ern genauso, aber wirklich abzusehen ist das noch nicht.

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Die besten Thriller der 80er Jahre V

Thriller der 80er Jahre, die Fünfte. Thriller der 80er Jahre die Letzte. Ausschussware soll hier trotzdem nicht präsentiert werden. Stattdessen ein enervierender Mix aus klassischem Actionthriller-Flick und raffinierten Tricksereien in F/X – Tödliche Tricks, eine vorzügliche Hitchcock-Verbeugung im Post-Suspense Streifen Frantic, asiatische Genre-Kunst im knallharten „A Better Tomorrow“ Quasi-Nachfolger City on Fire, ein elegantes Kammerspiel im französischen Thrillerdrama Das Verhör und den wundervollen Style over Substance Reißer von Brian de Palma Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren.

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Die besten Thriller der 80er Jahre IV

80er Thriller-Retrospektive No. 4: Dieses Mal wird es elegant, es wird knisternd und es wird düster… richtig düster. Neben den ganzen, mitunter viel zu glatten Hollywood-Thrillern dieser Dekade, haben sich die 80er nämlich durchaus auch als Jahrzehnt des Independent-Thrillers hervorgetan. Und während die Traumfabrik, auch wenn es um Mord geht, ihre selbstzensierenden Standards hat, darf es im Indie-Bereich ruhig etwas abnormer und abartiger zugehen. So sorgten sowohl Blue Velvet als auch Henry – Portrait of a Serial Killer in ihrer Heimat für einige Kontroversen, letzterer wurde hierzulande sogar auf den Index gesetzt. Auch Hitcher, der Highway Killer hat eine bewegende BPjM-Geschichte, inklusive zahlloser Schnittvariationen hinter sich. Auf andere Weise aus dem Rahmen fallen der französische Genrebeitrag Diva, der seine klassische Krimi-Handlung mit zahllosen Zitaten, Referenzen und skurrilen Intermezzi aufsprengt, sowie Leben und Sterben in L.A., der den Kampf „gut gegen böse“ als Kampf „böse gegen böse“ inszeniert, dabei aber nie vergisst, spannendes Genrekino zu sein.

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Die besten Thriller der 80er Jahre III

Wir werden international in unserer dritten 80er Thriller-Retrospektive. War der letzte Artikel noch von amerikanischen Genre-Beiträgen geprägt, beweisen nun Frankreich, Japan und Australien, dass auch sie ihr Publikum in Atem halten können. Mit Todesstille demonstriert Phillip Noyce eindringlich, wie viel sich aus einer minimalistischen Disposition und den richtigen Spannungsmomenten herausholen lässt, mit seinem Alterswerk Auf Liebe und Tod verbeugt sich François Truffaut mit einem Augenzwinkern vor dem Film Noir und den Krimis der Nouvelle Vague, während der ebenfalls aus Frankreich stammende Le Prix du Danger weit Richtung Zukunft weist und als besserer Running Man unter Beweis stellt, wie sich eine Science Fiction Dystopie realistisch und zeitnah, gegenwärtig erzählen lässt. Und dann gibt es natürlich noch Takeshi Kitano mit Violent Cop, der bereits in den 80ern wusste, wie sich Crime, Drama und abartige Komik perfekt kombinieren lassen. Ergänzt wird das Quartett durch den amerikanischen Romance-Krimi The Big Easy, der sich mit Charme und einer tollen Geschichte ins Herz seines Publikums spielt. Nach dem Klick gehts los…

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Die besten Thriller der 80er Jahre II

Es wird düster, es wird amerikanisch und es wird cool: Gleich drei Kultregisseuren begegnen wir in dieser 80er Thriller-Retrospektive: Auf der einen Seite Brian de Palma, der sich mit dem opulenten The Untouchables noch einmal aufbäumt, bevor in den 90ern und 00ern in der Mittelmäßigkeit verschwindet. Auf der anderen Seite die Newcomer, Michael Mann und die Coens: Der Action-Designer, der bereits mit seinem Debüt Der Einzelgänger erahnen lässt, dass er zu den Goldjungen des unabhängigen Genrekinos der Traumfabrik aufsteigen wird, und die beiden unkonventionellen Brüder, die bereits mit ihrem Debüt Blood Simple klarstellen, dass sie alles werden wollen… nur keine Goldjungen. Dazwischen tummeln sich der geschickt konstruierte Spionage- und Verschwörungsthriller No Way Out und der zynische französische Cop-Thriller Der Bulle von Paris. Let there be Crime.

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Die besten Thriller der 80er Jahre I

Die 80er Jahre als Thrillerjahrzehnt mit einem einfachen Claim zusammenzufassen ist in der Tat gar nicht so einfach. Im Grunde genommen lebt die Dekade vor allem von ihren Genrehybriden: Während das primär in den 70ern boomende Subgenre des Selbstjustiz- und Rachethrillers mit eher zwiespältigen Filmen langsam zu Grabe getragen wird, erleben vor allem die Actionthriller und Thrillercomedy-Mischungen eine wahre Blütezeit… leider oft in eher langweiligen 08/15-Stories vom Reißbrett. Ein ähnliches Schicksal erleiden auch die Politik- und Agententhriller der Epoche, die ein letztes Mal die Gelegenheit ergreifen auf den kalten Krieg zu rekurrieren und diesen – oft auch eher schlecht als recht – für konfuse Vexierspiele auszuschlachten. Dass es auch anders und vor allem besser geht, beweisen hingegen Filme, die ihrer Zeit schon ein Stück voraus sind, seien es die Thrillerdrama-Hybriden wie Mississippi Burning, Ein Mörderischer Sommer oder Der einzige Zeuge, die ebenso gut in den 90ern beheimatet sein könnten, sei es ein surrealer Urbanthriller wie Subway, dessen Ästhetik für die kommenden Jahrzehnte Maßstäbe setzt oder sei es ein düsterer Serienkiller-Film wie Blutmond, der bereits die Hochzeit dieser Genrevariation gekonnt und stimmungsvoll antizipiert. Also wo bleibt der Claim? Fassen wir es so zusammen: „Es gab viel. Es war nicht alles gut, es war nicht alles schlecht. Und die Ausbeute an Top-Filmen reicht immerhin für fünf Best-of-Artikel!“ Der erste folgt nach dem Klick.

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Die besten Filme 2016: Hell or High Water von David Mackenzie

Zu den etwas unscheinbareren – mit wenig Erfolgsaussichten auf Gewinn – bedachten Oscarnominierungen 2017 gehörte ohne Zweifel David Mackenzie Neo-Western Hell or High Water (2016). Wie zu erwarten war, gewann er nicht; immerhin war dies das Jahr von La La Land, der in den Hauptkategorien so richtig abräumen durfte… Oh wait! 2017 war ein besonderes Jahr für die Acadamey Awards. Es war nämlich auch das Jahr, in dem durch ein Missgeschick, beim besten Film ein falscher Gewinner – eben jenes im Vorhinein von vielen favorisiertes Musical – aufgerufen wurde und in dem letzten Endes der Gewinner doch das ebenso unscheinbare wie grandiose Drama Moonlight (2016) von Barry Jenkins war. Tatsächlich ist der Sieg des vermeintlichen Außenseiters in diesem Jahr nicht nur beachtenswert, weil er zeigt, dass die Academy durchaus für positive Überraschungen gut sein kann, sondern auch, weil er als direkter Konkurrent Hell or High Water fast so etwas wie dessen Seelenbruder und zugleich Nemesis ist. Beide Filme sind Auseinandersetzungen mit den oft mit Missachtung oder Ignoranz gestraften Rändern Amerikas, und zugleich spiegeln beide Filme sehr unterschiedliche Ränder der USA wider. Moonlight, als großes emotionales Manifest des schwarzen Amerikas, als Auseinandersetzung mit der urbanen Gangkultur, den sozialen Widrigkeiten der Großstadt und als poetisches Coming of Age Drama über Homosexualität. Hell or High Water als raubeiniger Blick auf die ländlich geprägten weißen Außenseiter West Texas‘, die ihre emotionalen Befindlichkeiten unter einem großen Berg an Wut begraben haben. Das eine, ein introspektives Gedicht, das andere ein knallharter Gossenroman. Dass Moonlight einer der besten Filme des Jahrzehnts ist, habe ich unlängst geschrieben, aber auch sein dreckiger Bruder wie Gegenspieler im Geiste ist mehr als einen Blick wert.

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Why 4 Blocks sucks… a little bit

Es ist mal wieder Zeit, eine – in diesem Fall von den Deutschen – heiß geliebte Serie ein wenig zu zerreißen. 4 Blocks (seit 2017), mittlerweile drei Staffeln mächtig, ist seit seiner ersten Staffel 2017 die große Serienhoffnung der deutschen TV-Landschaft. Staffel drei des von TNT Serie produzierten Clan-Thrillerdramas befindet sich derzeit noch hinter Bezahlschranken und nach der doch etwas dahingeschludert wirkenden zweiten Staffel ist meine Motivation Geld in weitere Folgen zu investieren eher gering ausgeprägt. Tatsächlich hat ja die zweite Staffel ganz generell bei Kritik und Publikum bei weitem nicht den den Anklang gefunden wie Staffel Nummer eins, der eine Zeit lang nachgesagt wurde, das beste zu sein, was die deutsche TV-Landschaft in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Aber auch Staffel 1 ist alles andere als flawless, und bei all der Begeisterung scheint mir die Kritik doch einige ihrer Schwächen übersehen – oder wohlmeinend ignoriert – zu haben. Auch wenn ich sehe, wo die Liebhaber der deutschen Sopranos herkommen, meiner Meinung nach war die ganze Produktion von Anfang an overhyped. Vielleicht lag es daran, dass das Feuilleton glücklich darüber war, mal andere Crime Serienkost als den überspielten Tatort zu sehen zu bekommen, vielleicht lag es daran, dass das Thema Clankriminalität für viele Deutsche der Inbegriff von unterhaltsamem Thrillerporno darstellt, vielleicht lag es auch daran, dass endlich mal wieder eher das Tätermilieu denn das Ermittlermilieu im Fokus einer Produktion stand… egal, dieser Serie wurde auf jeden Fall viel zu viel unkritische Liebe geschenkt. Und der muss hier was entgegengestellt werden. Aber ich bleibe den Konzept meiner Reihe treu: 4 Blocks rockt auch irgendwie, hat viel Gutes zu bieten und hat mich prächtig unterhalten. Warum es trotzdem – auch jenseits von Nitpicking – an dieser Serie ne Menge auszusetzen gibt, folgt jetzt.

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Die besten Actionfilme der 80er Jahre III

Nach ihnen die Sintflut… die 80er Jahre waren das letzte Jahrzehnt, in dem Action noch so richtig dumm, moralisch verkommen und vor allem over the top sein durfte. Mit den 90ern folgten die gebrochenen, jungen Helden, die nichts mehr von der Perfektion der 80er Kampfmaschinen besaßen. Und im neuen Jahrtausend dann schließlich wurde der Realismus derart aggressiv in das Genre hineingedrängt, dass für übertriebene, alberne Awesomeness kein Platz mehr war. Die 80er markieren damit als Actionjahrzehnt auch die letzte Dekade der Unschuld des Genres, der machoistischen Naivität und apolitischen Überhöhung. Wenn es einen Film gibt, der sich bestens zur Stützung dieser Kategorisierung eignet, dann ist es Commando, in dem sich sämtliche Genreklischees der Zeit wiederfinden. Aber auch der gutgelaunte, charmante James Bond in Sag niemals nie (der letzte Auftritt Connerys als 007) wirkt fast wie ein Konterpart zum aktuellen, düsteren und tragischen Agenten ihrer Majestät Daniel Craig. Allerdings beweisen Filme wie Runaway Train und Black Rain – in ihrer Düsternis und Charakterzeichnung beinahe Vorboten des aktuellen Actionkinos – dass auch in den 80ern Platz für schwere und tragische Töne innerhalb des Genres war. Und mit dem knallharten Actionthriller Ausgelöscht fand das Jahrzehnt sogar noch die Zeit ein wenig den Actionhelden der 70er Jahre zu gedenken, bevor diese komplett in der Versenkung verschwanden. Die besten Actionfilme des Jahrzehnts, Klappe die Letzte:

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Die besten Actionfilme der 80er Jahre II

Nachdem der erste Artikel doch ziemlich von den skurrilen, fantastischen Genre-Hybriden dominiert war, folgen nun die Cop-Actioneers, Männerfreundschaften und vor allem Actionkomödien.  Mit Nur 48 Stunden entsteht zu Beginn der Dekade das seitdem äußerst beliebte Genre des Buddy Movie, dessen Formeln auch kurz darauf auf Lethal Weapon und seine Fortsetzungen angewandt werden. Mit Beverly Hills Cop landen Motive des Blaxploitation im großen Blockbuster-Kino: Das ist dann zwar mitunter stereotyp, voller Klischees und überzeichnet bis zum Proto-Rassismus, macht aber dennoch verdammt viel Spaß. Das asiatische Kino stellt mit dem Hongkong Martial Arts Feuerwerk Police Story unter Beweis, dass unterhaltsame Popcorn-Action nicht zwangsläufig aus den USA kommen muss. Und oh Wunder, selbst der very britische Klassiker James Bond hat im 80er Actionkino noch was zu melden, gerade durch die dreckige Runderneuerung in Die Lizenz zum Töten.

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Die besten Filme 2018/2019: Destroyer – Nicole Kidman als Badass-Cop

Nicole Kidman gehört nicht unbedingt zu den Schauspielerinnen, denen man eine abgefuckte Rolle zutrauen würde. Dass sie eine großartige Charakterdarstellerin ist, die auch ihre gesamte Physiognomie für eine Rolle radikal ändern kann, hat sie zwar als Virginia Woolf in The Hours (2002) bewiesen, und auch ihre düsteren Seiten durfte sie schon in Filmen wie Stoker (2013) oder The Killing of a secret deer (2017) demonstrieren, aber auch in ihren abgründigsten Rollen bewahrte sie doch immer eine elegante Präsenz, eine würdevolle Erscheinung, die sie es ihr nie erlaubten, komplett heruntergekommen zu wirken. Sie war nie eine Schauspielerin für die richtig dreckigen, kaputten Rollen, dafür war sie eben doch zu erhaben, zu majestätisch und schlicht zu schön. Ihre Darbietung im zum Jahreswechsel 2019 in den USA etwas untergegangenen Destroyer (2018) von Karyn Kusama gehört damit definitiv zu den größten Überraschungen des vergangenen Kinojahres. Nicht nur, dass Nicole Kidman hier gekonnt gegen ihr Image anspielt, ihr gelingt es mit der von ihr verkörperten Erin eine Frauenfigur auf der Leinwand lebendig werden zu lassen, wie sie auch zum Ende der Dekade alles andere als selbstverständlich ist.

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Die besten Filme der 90er Jahre: Gedanken zu David Finchers „Fight Club“

Normalerweise werden an dieser Stelle ja Filme ausgelagert, die ich eher nicht so prall fand. Filme, die meiner Meinung nach eben gerade nicht zu den besten Filmen der 90er gehören, für deren Abwesenheit ich aber vermeintlich irgendeine Form der Rechtfertigung abgeben muss. Das ist in diesem Fall anders. Fight Club gehört nicht nur zu den besten Filmen der 90er Jahre sondern steht auch in meiner Alltime-Best-Of-List ziemlich weit oben. Dass ich mit dieser Meinung nicht alleine stehe, beweisen verschiedenste Umfragen zu den besten Filmen aller Zeiten, bei denen Fight Club regelmäßig weit vorne rangiert… vollkommen zurecht. Der Grund für diesen „Sonderartikel“ ist ähnlich wie bei der Analyse von American Beauty ein anderer: Es gibt anscheinend ein Rezeptionsgefälle, das Fight Club nicht nur zu einem der besten sondern vor allem auch missverstandensten Filme aller Zeiten macht. Und eben genau jenes Missverständnis sorgt ironischerweise erst dafür, dass er so viele Anhänger für sich vereinen kann.

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Die besten Actionfilme 2017 – Baby Driver von Edgar Wright

Hand aufs Herz: Das US-Actionkino steckt schon ein bisschen in der Krise. Abgesehen von den konstant guten Marvel-Überfliegern (die wiederum zu viel von allem sind, um schlicht als Actionfilme abgetan zu werden) gibt es kaum noch Genrebeiträge, die wirklich Neues zu erzählen oder zumindest auf neue Art zu erzählen haben. Eine Ausnahme bilden die Filme von Edgar Wright (Hot Fuzz, Scott Pilgrim versus the world, Star Wars: The last Jedi), die es zwar nie darauf anlegen, Actionfilme zu sein, es aber meistens weitaus mehr krachen lassen als Michael Bay und Anhang. Edgar Wright weiß einfach, wie man einem Film ‚Wumms‘ gibt und vor allem, wie man gleich mehrere ‚Wümmse‘ in Folge inszeniert, ohne dabei den Zuschauer mit Redundanz zu langweilen. Am besten hat Wright dabei eigentlich immer genau dann funktioniert, wenn er sich und seine Action nicht im Geringsten ernst genommen hat (Man denke nur an die Cornetto-Trilogie). Dass es auch anders geht, beweist er nun mit der furiosen Actionthrillerkomödie Baby Driver, die ähnlich wie seine vorherigen Filme mit einem dicken Augenzwinkern beginnt, nach hinten hinaus aber erstaunlich ernst und spannend wird.

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Die besten Actionfilme der 90er Jahre II

Die 90er markieren den Wandel eines Genres, das sich seitdem immer noch nicht wieder gefunden hat. In den 90ern starben die 80er Actionhelden, die Rambos, die Rockys und die Norris‘ und machten Platz für eine Actiongeneration, die immer noch auf der Suche nach sich selbst ist. Muskelpakete hatten ausgedient, Jungs wollte niemand sehen und so wankt das Genre seitdem zwischen Zynismus, Themenleere und beißender Selbstironie. Die herausragenden Perlen präsentieren sich meist als Hybriden zwischen Action, Crime und Thrill und passen im Vergleich zu ihren Vorfahren so überhaupt nicht gern in die engen Schubladen des Genres… Damit sind die 90er auch so etwas wie ein nostalgisches Actionjahrzehnt, ein Schwellenjahrzehnt für Actionfilme, ein Jahrzehnt, in dem sich die letzten Tapferen aufbäumten, die letzten großen (!) Genrekinohits geboren wurden und starben, ein Jahrzehnt des Übergangs und des Platzmachens… ein Platz, der auch 20 Jahre später, heute, immer noch nicht vernünftig gefüllt worden ist.

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Die besten Actionfilme der 90er Jahre I

Während die 00er Jahre eher kleckern, was gutes (!) Actionkino betrifft, haben die 90er Jahre in diesem Genre so richtig geklotzt. Daher können wir an dieser Stelle nicht nur darauf verzichten Thriller und Actionfilme in einen Artikel zu packen, wir können dem 90er Adrenalinkino sogar gleich zwei Artikel spendieren. Die ersten Schießereien, Explosionen und Schlägereien folgen nach dem Klick…

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Die besten Thriller des Jahres 2017: A Beautiful Day / You were never really here

Nicht nur – aber auch – in Blockbustern, nicht nur – aber auch – in Serien, nicht nur – aber auch – im Genrekino – hat sich in den letzten Jahren eine „düsterer ist besser“-Attitüde breit gemacht. Was den 80ern ihr Gore und den 90ern ihre Slapstickcomedy war, ist den 2010ern ihre Tristesse und ihr Pessimismus. Man kann es schon fast als Fetisch der Dekade bezeichnen, wenn so unterschiedliche Werke wie die Serie Breaking Bad, Horrorfilme wie Hereditary oder gar ehemals bunte Superheldenfilme wie die Superman-Saga sich ordentlich darum bemühen, ihr Szenario immer trostloser, kälter und deprimierender scheinen zu lassen. Wozu diese Vorrede? Nun, sollte es eine geheime Krone für den pessimistischsten cineastischen Blick auf die Welt geben, dürfte Lynne Ramsays „You were never really here“ – in Deutschland unter dem zynischen Titel „A beautiful Day“ vermarktet – ganz vorne mitspielen… Und vollkommen unabhängig davon definitiv zu den Thrillermeilensteinen des Jahres 2017 gehören.

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Die besten Thriller und Actionfilme der 2000er Jahre

Jetzt kommts dicke… Keine ästhetische Erotik mehr, kein romantisches Schmachten und Säuseln. In diesem Artikel stehen voll und ganz die Thriller und Actionfilme des Jahrzehnts im Mittelpunkt. Adrenalin- und testosteronschwanger, spannend, schnell, knallhart, actionreich, manchmal auch verzwickt und komplex aber immer aufregend und mitreißend. Wer den ein oder anderen Reißer vermisst, der kann damit beruhigt werden, dass so mancher Actioneer-Bastard noch in weiteren Artikeln berücksichtigt wird. Was an der Auflistung aber bereits deutlich wird: Das traditionelle, puristische, reine Actionkino hatte in der letzten Dekade nicht gerade seine Hochzeit. Dafür aber umso mehr der Thriller, der sowohl postmodern dekonstruktivistisch als auch zynisch als auch hochdramatisch daher kam. Ladies and Gentlemen, die besten Thriller und Actionfilme des Jahrzehnts…

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Kurzrezensionen: Captain Phillips, 12 Years a Slave, Snowpiercer, Trance – Gefährliche Erinnerung

Unbedingt mal wieder Zeit für einen aktuellen Filmabriss… Irgendwie tut es mir derzeit um so ziemlich jeden Film leid, den ich sehe und zu dem ich es nicht schaffe, wenigstens ein oder zwei Zeilen zu Papier zu bringen; liegt nicht nur daran, dass ich das Gefühl habe, mussmansehen.de giere nach Content, sondern auch einfach weil das Niederschreiben mir selbst hilft meine Meinung zu dem entsprechenden Film zu verarbeiten und zu fixieren, auch über den (ähnlichen) Effekt eines  Nach-Kinobesuch-Gesprächs hinaus. Hier also jetzt ein paar kurze Gedanken zu einigen Filmen, die ich in den letzten Wochen/Monaten gesehen habe. Keine tiefgründige Analyse, keine umfangreiche Auseinandersetzung, nur ein oder zwei Cents, die ich glaube zu den Werken noch loswerden zu müssen. Dieses Mal sind die Big Budget Großprojekte an der Reihe: Zweimal Oscar-Gewinner in Captain Phillips und 12 Years a Slave, einmal stilsicherer Heist-Mindfuck in Trance, und einmal groteske Weltuntergangsphantasien zwischen Korea und Traumfabrik in Snowpiercer. 2014 ist btw. bis dato ein verdammt gutes Filmjahr.

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Breaking Bad s05e13: To’hajiilee – Unberechenbarkeiten und Genresprünge

Okay, sprechen wir kurz darüber, warum wir Breaking Bad lieben. Denn so sehr sich die ganzen Fans auch darüber einig sind, dass die Serie womöglich das TV-Ereignis des Jahrzehnts, The Best TV-Show except The Wire oder gleich die beste Fernsehserie aller Zeiten ist, so sehr scheinen doch die Meinungen auseinander zu gehen, warum Walter Whites Drogengeschichten ein derartiges Glanzlicht am TV-Himmel darstellen. Ich persönlich liebe ja vor allem die tragischen Momente Breaking Bads und habe jetzt auch schon mehrmals von dritter Stelle bestätigt bekommen, wie deprimierend die Serie auf den Zuschauer wirken kann (auch wenn ich gerade die tragischen Momente eher als reinigend im Sinne einer klassischen Katharsis wahrnehme). Abseits davon wird man aber auch oft genug mit einem Lob der komischen und bizarren Momente der Serie konfrontiert; oder aber auch einem Verweis auf den enervierenden Thrill und die ungeheuerliche Spannung, die Gilligans Meisterwerk auszeichnet; einem Hinweis auf die satirischen Spitzen und politischen Anspielungen (wenn auch deutlich seltener seit Staffel 2) oder gar einem Lob der herausragenden, tiefgründigen Symbolsprache (Wie z.B. Christian Alt in seinen mehr als lesenswerten Recaps). Frag zehn Breaking Bad Fanboys oder Fangirls, warum sie die Serie so schätzen und du erhältst zehn verschiedene Antworten, dessen bin ich mir sicher. Und warum diese ausufernde, lange Einleitung? Weil To’hajiilee einfach noch einmal sehr gut unter Beweis stellt, wie eklektisch und damit auch unberechenbar Breaking Bad mit seinen verschiedenen Genres und Atmosphären umgeht.

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Kurzrezensionen (2012er Recap III): Drive, Keyhole, Django Unchained, Cosmopolis

Joa… weiter gehts mit der Aufarbeitung des Kinojahres 2012: Die folgenden Reviews möchte ich dann mal unter dem Banner zusammenfassen: „Hipsters get, what hipsters want!“ Sprich, Filme, die auf irgendeine Weise diesen Hipster-Link haben, sei es, weil sie sich besonders originell geben, sei es, weil sie besonders stylish sind, sei es weil sie als abstrakte Nerd-Kunstwerke daherkommen oder sei es einfach weil sie aus der Feder eines Hipster-Lieblings stammen. Das muss per se erst einmal kein Qualitätsmerkmal sein. Ein Film kann sehr wohl wie z.B. Drive voll im Trend liegen und dennoch über seine Zeit hinaus eine cineastische Wirkkraft entwickeln, ein Film kann wie Guy Maddins Keyhole als anspruchsvoller Ritt durch Genres daherkommen und trotzdem eine leere, nichtssagende Hülle bleiben. Filme können wie Tarantinos Django-Interpretation oder David Cronenbergs Cosmopolis ordentlich Namedropping betreiben und dennoch alle Erwartungen unterbieten, das Publikum unterwältigen. Und in jedem dieser Fälle ist selbstverständlich auch immer das jeweilige Gegenteil möglich. Welcher der folgenden Filme über Hipsters Liebling hinausreicht und welcher womöglich schnell vergessen gehört, erfahrt ihr in den Rezensionen nach dem Klick.

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Kurzerezensionen (2012er Recap IV): Cabin in the Woods, Looper, Twixt, John dies at the end

Material für den nächsten Filmabend zu Hause… und für die Nerd-Fraktion. Die folgenden Rezensionen kümmern sich ein wenig, wenn auch nicht ausschließlich, um die Direct-to-DVD Ecke des Jahres 2012. Ziemlich frisch reingerauscht ist – zumindest bei uns in der Ecke – John dies at the End, der versucht einen neuen Rekord an verwursteten Genres aufzustellen. Ebenfalls direkt auf DVD ist Copollas 2011er Spuk/Pulp-Drama Twixt gelandet, während sowohl Looper als auch The Cabin in the Woods zwar im Kino liefen, im Grunde genommen aber auch für einen Heimkinoabend weitaus geeigneter sind als für ein großes Lichtspielhaus. Wie die Filme sich auf dem TV, Sofa in Front, bewährt haben, erfahrt ihr nach dem Klick…

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Rezension zu The Dark Knight Rises

Wenn es einen Sommerkino-Hype gibt, der diesen Namen wirklich verdient, dann ist es der dritte und abschließende Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie. Seit mittlerweile über einem Jahr wurden wir auf das große Blockbuster-Event vorbereitet: Angeheizt mit nichtssagenden Mini-Teasern und Artworks, hungrig gemacht mit der sukzessiven Offenbarung der neuen Antagonisten und schließlich geradezu in den Wahnsinn getrieben mit Ankündigung über Ankündigung. Damit steht Nolans letzter Batman-Film klar in der Tradition übergroßer Hype-Blockbuster à la Avatar oder eben auch der Vorgänger des Regisseurs The Dark Knight, sowie das Traum-Epos Inception. Und wie bei diesen Filmen folgt auch die öffentliche Rezeption von The Dark Knight Rises den bekannten Mustern. Über die will ich mich gar nicht weiter groß auslassen, verweise stattdessen einfach auf meinen Text Fanboys, Nörgler, Kritiker und der Hype und komme lieber gleich zum eigentlichen Film, an den ein unbelastetes Herangehen natürlich weitestgehend unmöglich ist: Nicht nur wegen des Hypes im Vorfeld sondern auch wegen der zweifellosen Klasse von The Dark Knight, der seinerzeit den Status von Christopher Nolan als dem großen Hollywood/Blockbuster-Regisseur endgültig zementierte.

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