Die besten Actionfilme der 2010er Jahre: Die John Wick Trilogy mit Keanu Reeves

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich ein Filmgenre mal in der Krise befindet. Und auch im Kontext unserer Retrospektiven sind wir des öfteren auf solche gestoßen: Der Western in den 80er Jahren, das Fantasygenre in den 90ern, Science Fiction in den 2000ern… Trends kommen und gehen, manchmal gibt es kreative oder monetäre Flauten, manchmal ist das (fehlende) Publikumsinteresse Schuld, manchmal die Ideenlosigkeit der Studios, manchmal ist es einfach nur Pech. Meistens jedoch tut die Dürrezeit dem entsprechenden Genre gut und es kann sich danach umso beeindruckender zurückmelden. Erst die Orientierungslosigkeit der Fantasy-90er ermöglichte die überwältigende Renaissance des Genres mit Hits wie Herr der Ringe oder Harry Potter. Erst in der Westernflaute der 80er Jahre konnte die Vorstellung eines Neo und Post Western reifen, erst die epische Dürre der Fantasy-90er ließ den Raum für ein Wagnis wie Herr der Ringe und erst die Kargheit des 2000er SciFi weckte das Zuschauerbedürfnis nach neuen futuristischen Welten und Weltraumopern. Vielleicht verhält es sich mit dem Actiongenre in den 2010ern genauso, aber wirklich abzusehen ist das noch nicht.

Fest steht, der Actionfilm steckt schon seit gut zehn Jahren in einer soliden kreativen Krise. Klar, es gab die ganzen Marvel-Flicks, aber die sind dann doch zu bunt, zu fantastisch, um als reines Actiongenrekino durchzugehen. Abgesehen von den Superheldenfilmen scheint es in der letzten Dekade kaum einen vernünftigen Mucks des Genres gegeben zu haben, stattdessen einen ganzen Berg an generischer Einheitsware. Schuld ist, und das kann an dieser Stelle ruhig mal gesagt werden, Jason Bourne. Dessen Erfolg von den frühen 2000er Jahren bis zum Jahr 2016 sorgte dafür, dass sich eine ganze Reihe von Filmemachern an seinem Konzept und seiner Ästhetik bedienten. Und diese sind einfach mal so spezifisch, dass sie sofort ins Auge fallen: Ein einsamer Held, der zu praktisch allem in der Lage ist, von allen gefürchtet und respektiert wird (und falls nicht, weiß, wie man sich Respekt verschafft), eine gewisse düstere Aura, gerne auch mit mysteriös angehauchter Thrillerstory, viel Überlebenspathos und hektische Actionszenen mit Wackelkamera und vielen (viel zu vielen) Schnitten. In diesem Kontext wurde auch John Wick (2014) auf die Filmwelt losgelassen. Sowohl Filmplakat, als auch Prämisse, als auch die ersten Teaser und Trailer ließen genau einen solch generischen Actioneer vermuten. Aber es kam anders. Auch wenn die John-Wick-Filme durchaus den Geist des kontemporären Action B-Movies atmen, auch wenn sie sicherlich nicht dazu taugen, das Genre im Alleingang zu retten, so sind sie doch ein Lichtblick in einem dürren, ausgehungerten und ideenlosen Actionjahrzehnt. Was unterscheidet die einzelnen Filme von ihrer Konkurrenz, und was macht die Reihe als ganzes so besonders?

John Wick [Chad Stahelski]

(USA 2014)

Die Klasse von John Wick erschließt sich tatsächlich nicht in den ersten Minuten, wird im Laufe des Films allerdings immer offensichtlicher. Im Grunde genommen haben wir hier erst einmal einen ziemlich generischen Revenge Thriller Plot vor uns: John Wick (Keanu Reeves), ehemaliger Top-Killer, hat sich zur Ruhe gesetzt. Diese Ruhe wird erheblich gestört, als eine Bande von Verbrechern (angeführt von Alfie Allen in einem seiner stärksten Auftritte, seitdem er den ambivalenten Theon Greyjoy in Game of Thrones verkörpern durfte) ihn in seinem Haus überfällt, sein Auto klaut und seinen Hund tötet. John Wick begibt sich auf eine Rachemission und legt sich dabei mit der halben Unterwelt an, da der Anführer seiner Peiniger Sohn des russischen Syndikatbosses Viggo Tarasov (Mikael Nyqvist) ist. Aber Wick erhält auch Unterstützung, hat er sich doch in seiner Profikillerlaufbahn ein enges Netz an Kontakten aufgebaut in der Parallelwelt der ebenso gut organisierten wie distinguierten Assassinen.

Und genau diese Parallelwelt ist es dann auch, die John Wick primär so faszinierend macht. Die Topkiller in diesem Film gehorchen Regeln, sind nicht nur tödlich sondern auch höflich zueinander, legen viel Wert auf Kultur und Symbolik, und treiben sich in schillernden, erstklassigen und mysteriösen Etablissements herum, zu denen man nur als erlauchtes Gildenmitglied Zugang erhält. John Wick ist in erster Linie ein Actionfilm, in zweiter aber auch ein äußerst skurriles Märchen, eine Art Alice im Wunderland, nur eben dass der Kaninchenbau hier in eine düstere von Killern durchsetze Unterwelt führt. Faszinierend daran ist vor allem, dass John Wick nicht so geschwätzig daherkommt wie andere World Building Movies. Unser Protagonist kennt die Welt, in der er sich bewegt, und folgerichtig gibt es für ihn auch keinen Grund über sie zu staunen oder gar, sie uns, dem Publikum, zu erklären. Stattdessen sind wir auf unsere eigene Wahrnehmung angewiesen, müssen uns aus dem Gezeigten einen Reim machen, und müssen auch damit leben, dass wir nie in Gänze verstehen werden, welche Regeln und Gesetze in diesem Verbrecher-Wunderland herrschen. Aber staunen dürfen wir über diesen fantastischen, skurrilen Ort, über seinen Glanz, über seine Erhabenheit und Kultiviertheit: Die hedonistischen Clubs, die verruchten Bars, die exquisiten Hotels, die eleganten Killer, die mächtigen Hinterleute, die gehobenen Dienstleister. Obwohl es sich um eine harte, erbarmungslose Welt handelt, liegt auch immer ein bisschen Feenstaub in der Luft. Man verliebt sich geradezu in diesen mysteriösen Ort, der seine Karten nie ganz ausspielt und dadurch stets beeindruckend und geheimnisvoll bleibt.

John Wicks zweite Stärke neben dem subtilen World Building einer fantastischen Welt besteht in der Inszenierung der Action. Diesbezüglich entfernt er sich auch von seinen Brüdern und Schwestern im Geiste; keine hektischen Schnitte, keine Wackelkamera. In seinen Actionszenen ist John Wick fokussiert und präzise, hat auch keine Scheu davor, sein Publikum mit langen One-Shots und aufgeräumten Totalen herauszufordern, und lebt generell eher von der Ordnung als vom Chaos. Damit so etwas gelingt, braucht es natürlich einen guten Hauptdarsteller und der ist in Keanu Reeves ohne Zweifel gefunden. Reeves hat keine Scheu davor, vieles selbst zu machen, direkt in die Action einzusteigen und seinen Körper an die Grenzen zu bringen. Es macht eben in den Schnittmöglichkeiten doch einen gewaltigen Unterschied, ob ein Stuntman das Gros der Akrobatik übernimmt, oder ob ein Schauspieler sich selbst schmutzig macht. Reeves rennt, schießt, schwitzt und kämpft sich durch ein hervorragendes, packendes, kaltes und steriles und dennoch emotional aufgeladenes Setting. Diese Form der Inszenierung passt auch perfekt zum Protagonisten, der eben trotz seiner emotionalen Involvierung kein überdrehter Hitzkopf ist, sondern mit äußerster Präzision vorgeht. Die Kampfszenen ähneln dabei oft beinahe einen mathematischen Versuchsaufbau und es macht schlicht eine Heidenfreude, John Wick dabei zuzusehen, wie er perfekt choreografiert und mit geometrischem Gespür, Handlanger um Handlanger, Bösewicht um Bösewicht zur Strecke bringt.

Damit ist John Wick ebenso märchenhaft wie minimalistisch, ebenso packend wie elegant, ebenso actionreich wie in den richtigen Momenten zurückhaltend. Ein großartiger Kontrast zur Actioneinheitsware links und rechts und verdientermaßen der Start einer erfolgreichen Franchise.

Diesen Film haben wir auch in unserem Podcast besprochen.

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John Wick: Kapitel 2 [Chad Stahelski]

(USA 2017)

Eine solche Klasse weckt nicht nur Begehrlichkeiten für sondern auch Sorgen vor einer Fortsetzung. Diese wischt Kapitel 2 (allein der Titel mit Epos-Referenz verspricht bereits eine exquisite Fortsetzung) allerdings innerhalb weniger Minuten zur Seite. Dass es hier kein „And now to something completly different“ geben wird, versprechen schon die ersten Sekunden, die nahtlos an das erste Kapitel anknüpfen. John Wick hatte gerade mal Zeit, den Schmutz seiner Racheorgie abzuwischen und seine Wunden zu versorgen, als sich ein alter Bekannter aus seiner Vergangenheit bei ihm meldet. Santino D’Antonio (Riccardo Scamarcio) hat eine so genannte Schuldmünze bei sich, mit der er Wick zu einem Auftrag verpflichten kann, den dieser auf keinen Fall ausschlagen darf. John soll die Schwester Santinos Gianna (Claudia Gerini) töten, die in Rom lebt und Mitglied der Hohen Kammer des Zwölferrats und damit eine der mächtigsten Personen des Verbrechersyndikats ist. Widerwillig nimmt John den Auftrag an, obwohl er weiß, dass er damit zur Schachfigur im Spiel der mächtigsten Assassinen wird.

John Wick: Kapitel 2 schließt nicht nur zeitlich unmittelbar an den ersten Teil an, er ist auch inhaltlich ein More of the same. Dieses Mehr betrifft neben dem rein quantitativen Gesichtspunkt auch den qualitativen. Der zweite Teil der Saga nimmt sich das, was Teil Eins ausgezeichnet hat, und pumpt es mit Steroiden voll. Stichwort World Building: Das was in John Wick noch eher Gimmick war, wird nun zum integralen Bestandteil der gesamten Handlung. Die erhabene Welt der Verbrecher und Killer ist nicht nur Bühne für die Erzählung der Geschichte sondern wird Teil der selben. Dementsprechend lernen wir im zweiten Kapitel eine Menge über die Regeln und Gesetze dieser Welt, über ihre Bräuche und ihren Charakter. Vor allem erhalten wir endlich eine Vorstellung von ihrer Größe und Globalität. Stichwort Wicks Charakter: War John im ersten Teil noch vor allem als einsamer, emotional mitgenommener Auftragskiller mit rein persönlicher Motivation charakterisiert, so wird er nun in seinem sozialen Kontext gezeigt. Er agiert plötzlich nicht mehr nur für sich, sondern auch für und gegen andere. Chapter Two ist so etwas wie die Politisierung des Wick-Stoffes: Auch in der Unterwelt gibt es diverse politische Interessen, Fraktionen und Klüngel. Und John Wick befindet sich plötzlich mitten in diesem Schauspiel. Stichwort Action: Diese wird mehr und mehr nach draußen verlagert, findet nicht mehr nur in zwielichtigen Bars und Clubs und Hinterhöfen statt, sondern auf der offenen Straße, in den römischen Katakomben, in der New Yorker U-Bahn; sowohl in prächtigen als auch urbanen, in schummerigen als auch globalen Settings.

Damit gelingt es Kapitel 2 nicht nur einfach die Füße aufs Gaspedal zu drücken, er ist tatsächlich eine ganze Nummer epischer, gewaltiger und mitreißender als das Original. Es scheint in fast allen Momenten mehr auf dem Spiel zu stehen als in Wicks ursprünglichem Rachefeldzug, es geht plötzlich um mehr unbeglichene Schulden und auf diesem Tableau kann sich die furiose Action noch besser entfalten. Wir fiebern nicht nur mit Wick, sondern mit der gesamten Welt. Auch, dass der Bösewicht im Gegensatz zu den Antagonisten aus Teil Eins etwas zu blass und eindimensional ist, ändert am famosen Gesamtpaket wenig. John Wick: Chapter Two ist eine würdige Fortsetzung und mehr als das: Ein wahnwitziges, düsteres, monumentales Actionspektakel mit Feenstaub und Weltpolitik. Wollte man nur einen Actionfilm der 2010er Jahre sehen, der hier wäre es wahrscheinlich.

John Wick: Kapitel 3 [Chad Stahelski]

(USA 2019)

Die Voraussetzungen haben sich geändert. Dem zweiten Kapitel war schon sehr bewusst, dass es Teil eines großen ganzen ist und dementsprechend wurde ihm ein offenes Ende spendiert, an das Kapitel 3 – Parabellum nahtlos anschließt. Wick hat die Regeln der erlauchten Assassinengesellschaft gebrochen. Er hat jemanden auf geweihtem Boden getötet und wurde exkommuniziert. Jetzt ist er auf der Flucht und alle Profikiller der Stadt sind – wegen eines unverschämt hohen Kopfgeldes – auf der Jagd nach ihm. Von den vorangegangenen Filmen unterscheidet Parabellum vor allem seine Perspektive: Zuvor war John Wick immer der Jagende und zugleich Gejagte, er hatte einen klaren Feind und ein eindeutiges Ziel. Er hatte eine geschlossene Welt aus Kontakten, Freunden und Verbündeten und er hatte seine Schutz- und Rückzugsräume. Der dritte Wick-Film erzählt seinen Protagonisten als von seiner Welt Entfremdeten. Als jemanden, der in erster Linie auf der Flucht ist und der mit uns, dem Publikum, zusammen noch tiefer in den Kaninchenbau vordringt, um seinen Ruf wiederherzustellen und sein Leben zu retten.

Gerade dieses getriebene Vordringen in die Tiefen der Unterwelt sorgt dafür, dass Parabellum (Kriegsvorbereitung, wie alle ehemaligen Lateinschüler wissen dürften) der geschwätzigste Film der Reihe ist. Zum ersten Mal wird das World Building nicht nur en passant betrieben, sondern mitunter ziemlich offensiv erzählt. Das zerstört ein wenig von dem Feenstaub, der die vorherigen Teile so verzaubernd umschwebte. Kapitel Drei ist zwar immer noch exzellent darin, eine exotische wie kultivierte Welt zu zeigen und zum Leben zu erwecken, er macht dies aber deutlich grobschlächtiger als seine Eltern. Gleichzeitig – und das tut dem Szenario sehr gut – stellt er aber noch mehr als sein Vorgänger seine eigene Zauberwelt in Frage. Sahen wir sowohl im ersten als auch im zweiten Teil vor allem die High Society der Verbrecherwelt, die Leute, die in den erlauchten Hotels übernachten, in den schicken Restaurants speisen, in den dekadenten Clubs feiern, so sehen wir nunmehr deutlich öfter den Plebs des John-Wick-Kosmos: Strauchelnde und Gefallene, die, die im Untergrund des Untergrunds leben, die, die mit dessen Regeln hadern und sich ihnen gar widersetzen: Allen voran eine verdammt toughe Halle Berry als Managerin in Übersee und ein großartiger Laurence Fishburne als Bowery King, der das Gossenproletariat unter den Serienkillern anführt. John Wick: Kapitel 3 stellt die Welt, die seine Vorgänger entworfen haben, zur Disposition, zeigt ihre Schattenseiten und auch ihre Fragilität, und lässt sie in seinem offenen Ende geradewegs in einen opulenten Bürgerkrieg laufen, der umso neugieriger auf einen (schon geplanten) vierten Teil macht.

Was den Rest betrifft, ist Parabellum vor allem wieder ein Mehr: Ein Mehr an rasanter Action, wahnwitzig choreografierten Stunts und Ästhetisierung von Gewalt. Hier gibt es zumindest zwei Auffälligkeiten: Wurde die Gewalt in Teil 1 als kaltes Ballett und in Teil 2 als elegantes Spiel unter Genießern (inklusive kultiviertem Waffen-Sommelier) inszeniert, so ist sie im dritten Kapitel deutlich rauher, roher und – wie die Story – ein bisschen weniger märchenhaft. Ein zweischneidiges Schwert: Einerseits spannend, da das dritte Kapitel signifikant brutaler und damit auch konsequenter ist als seine Vorläufer; andererseits ernüchternd, weil sich John Wick damit viel zu sehr der generischen Düsteraction der Marke Taken annähert. Zweite Auffälligkeit: Deutlich stärker als zuvor zerrt Teil 3 die Action aus der Unterwelt hinaus in die Öffentlichkeit und erlaubt sich einen ganz und gar fantastischen Kniff dabei; er zeigt, wie der Kampf der Killer und Verbrecher nicht wahrgenommen wird. Parabellum steckt voller hitziger Duelle inmitten großer Menschenaufläufe, voller Schießereien, Schlägereien und brutalen Menschenjagden, direkt im Auge der Öffentlichkeit. Und die Öffentlichkeit ist blind. Passanten gehen einfach vorbei, während Wick mit seinen Widersachern im Clinch liegt, Schüsse werden ignoriert, Gewalt und Mord nicht wahrgenommen. Damit gewinnt der Film einiges an Zauber zurück, erzählt er doch uns gewöhnliche Menschen als blinde Schafe, die so in ihrem Alltag gefangen sind, dass sie keinen Blick dafür haben, welch wundersame Dinge um sie herum geschehen. Ob freiwillig oder unfreiwillig ist Parabellum auch ein Stück Gesellschaftskritik, ein Film, der sich selbst als fantastisch geriert und zugleich schreit: „Seht! Das fantastische geschieht vor eurer Haustür. Ihr seid nur zu blind, es zu wahrzunehmen!“. Diese Kontrastierung von irrealer Action mit blindem Alltagstrott ist die größte Stärke des dritten Teils und darf gerne so – oder noch radikaler – fortgesetzt werden.

Trotzdem ist Parabellum summa summarum der schwächste Wick. Eine ausgedehnte Reise im Mittelteil sorgt doch für so manche Länge, der Film ist ein bisschen zu forciert darin, seiner Welt einen mythologischen Background zu geben und gleichzeitig verliert er sich hin und wieder doch zu sehr in einem ordinären Kampf- und Waffenfetisch, wodurch ein wenig des vorherigen Zaubers verloren geht. Dennoch ist auch der dritte Wurf gehobenes Genrekino, das ordentlich Adrenalin produziert, herausragend choreografiert ist und eine packende actionreiche Geschichte erzählt. Wer die ersten beiden Teile mochte wird auch hiermit verdammt glücklich werden.

To be continued…

Das vierte Kapitel (Bellum?) steht schon in den Startlöchern, eine Serie wird es ebenso geben, diese wahrscheinlich ohne Wick als Protagonisten. Das ist gut so, denn bereits die Handlung von Teil 3 lässt Johns Geschichte ein wenig in eine Sackgasse laufen, während die Faszination für die ihn umgebende Welt bestehen bleibt. Aus dieser darf es dann gut und gerne noch mehr Geschichten, noch mehr Mythos, noch mehr Märchenzauber geben, während der aktuelle Hauptcharakter hoffentlich – lieber früher als später – ein würdevolles Ende spendiert bekommt.

Man darf auf die zukünftige Entwicklung gespannt sein, genrebedingt auch mit ein bisschen Angst, dass das ganz und gar fantastische Szenario in Zukunft mehr zur Kulisse für generische Action wird. Aber so lange die bisher Beteiligten ihrem Konzept treu bleiben und es sich nicht zu sehr von Actionstandards zerschießen lassen, spricht nichts dagegen, dass das John Wick Universe noch einige herausragende Actioneers zur Welt bringt, die auch in den 2020er Jahren die Speerspitze des Genrekinos darstellen.

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