Kategorie: Trash

Die besten Filme der 70er Jahre: Was mache ich denn jetzt mit dir, Hausu?

Es gibt einfach Filme, die komplett aus der Reihe tanzen. Sie lassen sich nicht richtig einem Genre zuordnen, sie scheinen selbst nicht zu wissen, ob sie nun experimentell sind, poppig oder trashig, ob sie unterhalten oder zum Nachdenken anregen wollen. Manchmal weiß man selbst nicht so genau, ob man es mit einem ausgeklügelten sinnstiftenden Werk, einem Fiebertraum oder gar einer künstlerischen Trollerei zu tun hat. Die 70er Jahre sind voll von diesen Filmen, und doch sticht einer dabei ganz besonders heraus. Hausu (1977) von Nobuhiko Obayashi: Kitschig bunter, unschuldiger Schulmädchenreigen, skurriler Fantasytrip, dazwischen immer mal wieder Experimentalfilm, der mit dem Surrealismus flirtet, oft genug alberner Trash und als Überbau eine bizarre Spukhausgeschichte mit herumfliegenden Köpfen und Zeichentrick-Gespenstern. Ich hatte diesen Film die ganze Zeit auf dem Schirm beim Zusammenstellen der 70er Jahre Bestenlisten, und bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, in welche Liste ich packen könnte. Irgendwie passt er ehrlich gesagt in keine Liste so richtig, vielleicht am ehesten in die Liste der besten Filme mit dem Titel Hausu (was wiederum eine ziemlich kurze Liste wäre). Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als diesem bizarren Gruselgemälde einen eigenen Artikel zu widmen. Und ohne zu viel zu spoilern: Es gibt mehr als genug zu schreiben über diesen Film, egal ob man ihn nun mag oder nicht.

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Horrorfilme der 70er Jahre: Gore Gore Girls – …What the Hell, Herschell Gordon Lewis?

Das schöne an meiner Arbeit an denn 1970er Filmretrospektiven ist, dass ich einiges an Filmen nachholen kann, die ich aus welchen Gründen auch immer bis dato nicht gesehen habe. Es hat etwas zutiefst befriedigendes in das Œuvre einzelner Regisseure und Genres einzutauchen und diese einmal „durchzuspielen“. Tja, und dann stehe ich jetzt hier mit dem wohl am meisten gelobten Film von Herschell Gordon Lewis, The Gore Gore Girls (1972), und ich weiß beim besten Willen nicht, was ich dazu schreiben soll. Um ehrlich zu sein, noch bevor ich den Film gesehen habe, habe ich ihn bereits in die Liste der potentiellen Top-Kandidaten gepackt, bin fest davon ausgegangen, dass er es verdient bei den besten genannt zu werden, hat doch dort immerhin auch Lewis‘ Wizard of Gore (1970) einen festen Platz und gehört in der Tat zu meinen liebsten Splatterfilmen überhaupt. Also kann doch ein Film vom gleichen Regisseur zwei Jahre später nicht verkehrt sein… Oder? Oder? Sorry, egal was ich gerade schreiben will, mir fällt nur eine Frage ein: What the Hell? The Gore Gore Girls gehört wahrscheinlich zu jenen Filmen, die man entweder liebt oder hasst. Und ich kann nur sagen: Ich hasse ihn. So richtig, aus tiefstem Herzen. Dabei kaufe ich Herschell Gordon Lewis sogar ab, dass er sich mit dem Film einen Spaß erlauben wollte, dass er einfach mal schauen wollte, was im Splatter noch möglich ist. Aber Jesus Christ! Muss das auf diese Art geschehen? Es hilft ja alles nicht, jetzt habe ich ihn schon gesehen, diese 90 Minuten gibt mir keiner wieder, und wenn ich das schon durchgestanden habe, kann ich mir wenigstens den Frust von der Seele schreiben.

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Die besten Trash-Filme der 80er Jahre II

In den 80ern gab es wirklich genügend gediegenen Müll, um einen zweiten Best-of-Trash Artikel zu rechtfertigen. Wie schon in Teil Eins ist auch dieses mal wieder Troma vertreten. in diesem Fall mit der Class of Nuke ‚Em High. Während die Troma-Machwerke wie auch der Melt-Film Klassiker Street Trash ohne größeren Widerspruch hier rein gehören, – ebenso wie das türkische Rambo-Rip-off Rampage – darf zumindest vorsichtig die Frage gestellt werden, was die bissige Satire Sie leben hier verloren hat. Einerseits ist dieser SciFi-Verschwörungstheorie-Bastard viel zu politisch, zu subversiv und auch irgendwie zu clever, um einfach als Trash abgetan zu werden. Andererseits besitzt er eine (gefühlt) 5-Stunden lange Kampfszene die nirgendwo hinführt, Sonnenbrillenfetischismus und Roddy Fucking Rowdy Piper. Insofern…

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Die besten Trash-Filme der 80er Jahre I

So… die Zeichentrickfilme haben wir endlich hinter uns gebracht. Zeit, wieder zu etwas Handfesterem überzugehen… TRASHHHHH! Und zwar solcher der feinsinnigen, unterhaltsamen Sorte. Alle hier geposteten Filme sind mal mehr mal weniger unfreiwilliger Ramsch. Aber irgendwie doch zu gut, um als schlechte Filme abgetan zu werden. Natürlich zählen dazu, SciFi-Klassiker wie der wunderbar cheesige Flash Gordon, aber eben auch der meiner Meinung nach komplett unterschätzte, epische Masters of the Universe. Für den richtig schlechten Geschmack gibt es Bad Taste, von einem Regisseur, der sich später komplett aus der Trash-Ecke rausinszenieren sollte. Und Troma darf natürlich auch nicht fehlen. Hier erst einmal vertreten mit dem Kultklassiker Toxic Avenger. Und wem das alles noch zu stilsicher ist, der dürfte mit dem vollkommen überdrehten Machwerk Buckaroo Banzai seine Freude haben.

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Die schlechtesten Filme der 90er Jahre

Nach dem unterhaltsamen Trash kommt die pure Schlechtigkeit… keine Frage. Und es gibt wie schon beim selben Thema in den 00er Jahren einfach zu viel in diesem Bereich. Dennoch soll es bei einem Artikel bleiben. Denn eigentlich gibt es viel zu viel Gutes, an das man sich zurück erinnern kann (und vor allem will) und eine Beschäftigung mit miesen Filmen ist – abgesehen von That guy with the glasses und Konsorten – meistens nicht mehr als bloße Zeitverschwendung. Daher an dieser Stelle ’nur‘ sieben miese Filme mit sieben kleinen Verrissen. Im Anschluss eine kurze Liste von 90’s Crap, den man in der Videothek großzügig umgehen sollte.

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Die besten Trash-Filme der 90er Jahre II

Und weiter gehts im Kino der niedersten Niederungen, der obskuren Ideen und kostengünstigen Antipoden zum Big Business. Dieses Mal haben sich gleich ein paar qualitativ hochwertige Filmversatzstücke in unserer Trash-Schau eingefunden. Neben Christoph Schlingensiefs Trash-Blaupause United Trash – die wie alle seine Filme heftig mit Avantgarde und Hochkultur kokettiert – kümmern wir uns um das deutsche Trashurgestein Helge Schneider und seinen Anti-Western Texas, freuen uns noch einmal auf Troma-Ware bei Sgt. Kabukiman und packen mit dem Geballer von Rutger Hauer in Split Second und den Nippeln von Demi Moore in Striptease zumindest noch zwei Filme dazu, über deren Qualitäten man vorzüglich streiten kann.

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Die besten Trash-Filme der 90er Jahre I

In der Trash-Retrospektive der 00er haben wir die Trash-Perlen und schlechten Filme zusammen in einen Artikel gehauen, was genau genommen schlichtweg unfair ist. Denn es gibt einen schmalen, aber umso essentielleren Grat zwischen miesen Filmen und herausragenden Trashperlen, ein Grat, der entscheidet, ob wir an einem schlechten Film Spaß haben oder ob er uns langweilt oder gar ärgert. Genau jener Schwelle wollen wir in der 90er Retrospektive der Tieflader Rechnung tragen. Die Filme in diesem Artikel sind keine guten Filme im gewöhnlichen Sinne, nach cineastischen Maßstäben sogar oft genug ziemlich üble Machwerke. Aber verdammt nochmal, sie haben Spaß gemacht. Es war ein Genuss sie zu sehen und sie haben das Erbe des Midnight-, Trash- und Exploitationkinos würdig in eine neue Filmepoche transferiert. Hier kommen sie: Garantierter Filmspaß auf garantiert niedrigstem Niveau.

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Really that bad? – Rezension zum Razzie-Abräumer „Die Legende von Aang“

Verlacht, verhöhnt, verrissen, von James Cameron den Titel geklaut bekommen, für rassistisch befunden und schließlich mit einem ganzen Sack voller Goldener Himbeeren abgestraft… M. Night Shyamalan – einst gefeiert für seinen Mysterykassenschlager „The sixth sense“, einst zu einem der vielversprechendsten Regisseure deklariert, scheint, nachdem er mit „The Happening“ bereits einen der schlechtesten Filme der 00er Jahre ablieferte und vor kurzem mit der Langweiler-Mysteryproduktion Devil baden ging, ganz unten angekommen zu sein. The Last Airbender – Die Legende von Aang ist der vorläufige Tiefpunkt einer Filmographie, deren folgenden Streichen gar negative Wertungen bei Rotten Tomatoes prognostiziert werden. Bliebt die Frage: Ist Avatar das Aang-Märchen wirklich so schlecht? oder entladen sich hier nur die Wut und die Enttäuschung über den tiefen Fall eines einstigen potentiellen Wunderkinds? Wir wollen das ganze nochmal von vorne aufrollen und machen das mal so ganz erörterungstechnisch. Filmkritik vs. Shyamalan, oder Wieviel ist (nicht) dran an der fantastischen Animekonvertierung fürs Kino?

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Die größten Trash-Filme (a.k.a. die schlechtesten Filme) der 2000er Jahre

Nee… von guten oder gar den besten Filmen will man in dieser Kategorie nicht sprechen. Dann schon eher von den dunklen Seiten des Filmbetriebs, von Filmen die niemand wollte, niemand brauchte: Die Trashigen, Verwesenden, die Schlechten, die manchmal so schlecht waren, dass sie schon wieder… Aber lassen wir das. Die hier vorgestellten Filme sind Müll, manchmal absichtlich, manchmal unabsichtlich, immer an der Schmerzgrenze balancierend, oft hinüber fallend. Sie haben das Jahrzehnt bevölkert, gegeiselt und irgendwie hatten wir dann doch auch ein wenig Spaß an ihnen, und sei es nur um Material für den nächsten Verriss zu haben. Die Größten, die Erinnerungswürdigsten, die Fatalsten der cineastischen Katastrophen. Direkt nach dem Klick (auf eigene Gefahr).

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The Room by Tommy Wiseau – Epischer Trashmeilenstein von 2003

Okay… Also es gibt schlechte Filme, die so schlecht sind, dass sie schon wieder Spaß machen. Es gibt Filme, die so schlecht sind, dass sie wieder Spaß machen und schon wieder schlecht werden… und natürlich solche, die dadurch schon wieder Spaß machen… Aber das ist nichts! Das ist Kinderkacke. Das ist harmloser Trash für zwischendurch, verglichen mit Tommy Wiseaus „As bad as it gets“ Meistermachwerk von 2003. Ed Wood und Uwe Boll haben ausgedient! Ladies and Gentlemen, introducing „The Room“.

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