Tag: 6. März 2010

Klassiker des selbstreflexiven Kinos: Francois Truffauts „Die amerikanische Nacht” (1973)

Francois Truffaut gehörte schon immer zu den Leichtgewichten der Nouvelle Vague. Wenn ein Louis Malle bei „Die Liebenden“ eine Dreiecksbeziehung in eine schwere Tragödie münden und am Ende die wahre Liebe in einem pathetischen Ausklang gewinnen lässt, inszeniert Truffaut seine Menage a Trois in „Jules und Jim“ als leichtfüßige Tragikomödie mit viel Savoir Vivre. Wo bei Jean-Luc Godard sich surreale Phantastereien ihren Weg bahnen und das Kino gar für tot erklärt wird, da macht Truffaut keinen Hehl aus seiner Begeisterung für amerikanische Vorbilder und generiert liebevolle Komödien wie „Schießen sie auf den Pianisten“ und Appelle an die Menschlichkeit wie „Der Wolfsjunge“ . Truffaut ist das warmherzige Epizentrum des avantgardistischen Kinos aus Frankreich… und dann gibt es auch noch Eine amerikanische Nacht (1973), den selbstreflexiven, leichtfüßigen Kontrapunkt zu Godards Le meprís und eine Liebeserklärung an das Kino und seine Schaffenden an und für sich.

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