Schlagwort: Yakuzathriller

Die besten Gangsterthriller und Mafiafilme der 70er Jahre

In dieser Retrospektive wollen wir uns dem organisierten (und auch weniger gut organisierten) Verbrechen widmen. Obwohl das Genre des Mafiafilms in den 1970er Jahren mit Francis Ford Coppolas Der Pate den Prototypen, den Klassiker, die Blaupause schlechthin vorzuweisen hat, sollte die Glanzzeit dieser Thrillervariation doch erst deutlich später kommen. Mit dem Original und seiner Fortsetzung Der Pate – Teil II ist zur Mafia zumindest in dieser Dekade alles gesagt, was gesagt werden musste. Daneben gibt es viele laue europäische Mafia-Actioneers, ein paar amerikanische Godfather-Klone… und das wars auch schon. Mehr Masse als Klasse. Spannender sind in den 70ern die Filme, die sich mit dem kriminellen Prekariat befassen. Mit Martin Scorseses Hexenkessel gibt es auch in diesem Subgenre ein wegweisendes Meisterwerk zu finden. Außerdem gibt es da noch den dritten großen Thriller-Regisseure dieser Ära: Sam Peckinpah. Dieser hat mit Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia einen der räudigsten Gangsterthriller des Jahrzehnts geschaffen, der vor allem retrospektiv schlicht als Meisterwerk des postmodernen Kriminalfilms gelten kann. Mit Get Carter darf auch ein britischer Knochenbrecher zwischen Noir und Revengethriller in dieser Bestenliste verewigt werden. Und um zumindest einen kleinen Blick über den Tellerrand des westlichen Kinos hinauszuwagen, muss der düstere Yakuzathriller Graveyard of Honor hier erwähnt werden. Nicht zuletzt auch, weil er noch einmal gut auf den Punkt bringt, wie dreckig, brutal und schwindelerregend Gangsterfilme in den 70er Jahren sein konnten.

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First Love (2019) von Takashi Miike – Zwischen Yakuzathriller und tarantinoesker Actionkomödie

Die Filme von Takashi Miike sind immer ein Hit or Miss. Und das wird wohl auf immer so bleiben. Gut hundert Filme umfasst mittlerweile die Vita des anscheinend nie müde werdenden japanischen Regisseurs. Die meisten davon sind so spitz auf ein (asiatisches) Nischenpublikum zugeschnitten, dass sie in der westlichen Hemisphäre kaum wahrgenommen wurden und werden. Und obwohl Miike immer wieder zu seinen Liebelingsgenres, dem Samuraifilm und dem Yakuzathriller, zurückkehrt, so wildert er doch daneben in allen Genres, die ihm vor die Füße fallen: Horror, Fantasy, Musical, Experimentalfilm, Superheldenkomödie, Splatter… es scheint nichts zu geben, was vor den Händen des ebenso talentierten wie speziellen Regisseurs sicher ist. Umso erfreulicher, wenn dann doch hin und wieder ein Film von ihm das Licht der Welt erblickt, der auch unseren Sehgewohnheiten entgegenkommt und mehr traditioneller Filmkunst denn experimentellem Wahn entspricht. So ist es nun auch in seinem jüngsten Werk dem Yakuzathriller First Love (2019) der Fall. Aber gewöhnlich bedeutet in Miikes Œuvre immer noch alles andere als gewöhnlich. So lässt sich First Love zwar angenehm schauen und ist nicht all over the place, man sollte sich aber dennoch auf deutlich mehr als gewöhnliche Actionthriller-Kost einstellen.

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