Schlagwort: Buddy Movie

Die besten Actionfilme der 70er Jahre III

Nach einer langen Pause geht es endlich weiter mit den besten Filmen der 70er Jahre. Eine Actionliste gäbe es noch abzuarbeiten, aber auch danach sind wir mit dem Genre noch nicht so ganz durch. Auch dieses Mal sollen wieder eher komödiantische Genrevariationen im Mittelpunkt stehen. Lange Zeit von der Kritik verschmäht, wissen wir mittlerweile – und sei es nur aus nostalgischen Gründen – was wir an den beiden Raufbolden Bud Spencer und Terence Hill haben. So sollen die beiden in dieser Retrospektive auch gleich zwei Mal vertreten werden: Einmal als Zwei außer Rand und Band und einmal als Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle. Neben den Italienern (unterstützt von einer superben deutschen Synchronisation) können auch die Amerikaner ihre Fähigkeit zum Augenzwinkern im Actionrahmen unter Beweis stellen. Die Letzten beißen die Hunde ist eine schmutzige, derbe, vor allem aber auch ironische Tour de Force, irgendwo zwischen Gangsterkomödie und knochigem Actioneer. Deutlich ernster dagegen kommen die furiosen Genreperlen von Walter Hill daher. Irgendwo zwischen B-Movie und A-Movie bewegen sich seine beiden symbolisch aufgeladenen, diffusen Erstlingswerke, Ein stahlharter Mann als Abgesang auf einen zum Kämpfen verfluchten Mann und Driver als existenzialistischer Zweikampf zwischen zwei Antagonisten, die ebenso verschieden wie sich ähnlich sind.

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Die besten TV-Serien der 80er Jahre IV

Einen habe ich noch, dann ist aber wirklich Schicht im Schacht. In der letzten 80er TV-Retrospektive begegnen wir einer fulminanten Fortsetzung des Serienklassikers Raumschiff Enterprise, wir dürfen mit Sledge Hammer! einmal höchst ironisch und mit Cagney & Lacey einmal höchst dramatisch Detektiv spielen. Und Der unglaubliche Hulk dürfte wohl zu den am meisten unterschätzten Superheldeninkarnationen der Bildschirmgeschichte gehören. Und dann hat sich da noch, naja, irgendwie ein faules Ei in diese Bestenliste gemogelt, bei dem ich jetzt wirklich lange überlegt habe, ob ich es stehen lassen will. Aber seht selbst…

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Die besten Actionfilme der 80er Jahre II

Nachdem der erste Artikel doch ziemlich von den skurrilen, fantastischen Genre-Hybriden dominiert war, folgen nun die Cop-Actioneers, Männerfreundschaften und vor allem Actionkomödien.  Mit Nur 48 Stunden entsteht zu Beginn der Dekade das seitdem äußerst beliebte Genre des Buddy Movie, dessen Formeln auch kurz darauf auf Lethal Weapon und seine Fortsetzungen angewandt werden. Mit Beverly Hills Cop landen Motive des Blaxploitation im großen Blockbuster-Kino: Das ist dann zwar mitunter stereotyp, voller Klischees und überzeichnet bis zum Proto-Rassismus, macht aber dennoch verdammt viel Spaß. Das asiatische Kino stellt mit dem Hongkong Martial Arts Feuerwerk Police Story unter Beweis, dass unterhaltsame Popcorn-Action nicht zwangsläufig aus den USA kommen muss. Und oh Wunder, selbst der very britische Klassiker James Bond hat im 80er Actionkino noch was zu melden, gerade durch die dreckige Runderneuerung in Die Lizenz zum Töten.

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Rezension zum 2019er Oscar Bait Successor Green Book

Direkt ins Deutsche übersetzt bedeutet to bait so viel wie ködern. Ein Oscar Bait Movie ist ein Film, der – unabhängig von seiner Qualität – weniger ein Film als viel mehr ein Köder ist, der ausgeworfen wird in der Hoffnung, dass die Academy zubeißt. Oscar Bait ist mehr als nur ein eigenes Genre, es ist eine Herausforderung, vielleicht sogar eine Art Religion für viele Regisseure und Produktionsstudios. Dabei muss man den Academy Awards der 2010er durchaus zu Gute halten, dass ihre Jurys nicht immer bei diesen Bait Movies anbeißen, gerne auch mal die filmischen Köder ignorieren (ohnehin waren die Oscars in den letzten Jahren weitaus besser als ihr ruf): 2015 zum Beispiel gewann eben nicht das epische Drama Whiplash den Award für Best Picture, sondern der deutlich grimmigere, surreale Birdman. 2017 konnte sich der zurückhaltende Moonlight gegen das pompöse Hollywood-Märchen/Musical La La Land durchsetzen, und 2018 – ein unfassbar starkes Jahr, wenn man sich die Nominierten ansieht – siegte The Shape of Water gegen Chris Nolans oscarreifes Weltkriegsepos Dunkirk. Heuer war – abgesehen von Blackkklansman – ein Jahr mit eher schwacher Konkurrenz und so durfte (endlich mal wieder?) der wohl oscarbaitigste Film des Vorjahres Green Book (2018) gleich mehrere Preise, inklusive bester Film, abräumen. Aber hat er die Auszeichnung, der beste Film des Jahres 2018 zu sein, auch verdient?

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