Die großen Actionstars der 80er und 90er Jahre… und was von ihnen übrig ist

Mit den besten Actionfilmen der 90er haben wir uns vor Kurzem einen groben Überblick über die Endzeit der goldenen Jahre des Genres verschafft… In den 80ern und 90ern war Ääääktschn der Garant für großes Mainstreamkino, im Idealfall mit vielen Kämpfen, vielen Explosionen und vor allem den klassischen Actionhelden und Actionstars: Muskelbepackt, testosteronschwanger (wunderschönes Oxymoron), verschwitzt und meistens als Alleinkämpfer unterwegs. Ja, damals gab es noch echte Kerle, kurz bevor das Actionkino von Emos à la Keanu Reeves und hippen Models à la Jason Statham überrannt und schließlich in den frühen 2000ern im ADHS-Rausch beerdigt wurde. Wir wollen noch einmal an die guten alten Zeiten und vor allem an die guten alten echten Kerle, die großen Actionstars, die Helden unserer Kindheit erinnern: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris and the fucking rest… Wie sahen ihre Erfolge aus? Was waren ihre coolsten Oneliner (obligatorisch für jeden tapferen Recken)? Und was machen sie eigentlich heute?

Arnold Schwarzenegger

Symbolbild

Größte Erfolge: Brachte in Terminator fast so viele Menschen um (30), wie er Wörter von sich gab (58). Machte den Ösi-Dialekt in Hollywood salonreif. War sowohl als Höhlenmensch (Conan), Halbgott (Herkules in New York) als auch sich selbst (Last Action Hero) zu sehen.

Karrieretief: Musste in Junior mit Schwangerschaftsbauch Gymnastikübungen machen, wurde uns in Twins als Zwillingsbruder von Danny DeVito verkauft, hat in Batman & Robin mitgespielt.

Beste(r) Oneliner: „I’ll be back“, „Hasta La Vista Baby“

Und heute: Ehemaliger Gouverneur des Staates Kalifornien,  hat das ein oder andere Problem mit den Frauen, will demnächst wieder drehen, nachdem er in Terminator 4 nur als CGI-Fake und in Stallones Expendables nur als Mini-Cameo auftreten durfte.

Chuck Norris

Symbolbild

Größte Erfolge: Durfte Vietcong, Kubanern und Dämonen mit deftigen Sidekicks den Arsch versohlen, hat asthmatischen Kindern neues Selbstvertrauen gegeben, hat Vietnam im Alleingang von den Vietcong befreit. Und seine Tränen heilen Krebs… leider weint er nie.

Karrieretiefpunkt: Hat sich als Reaktion auf die Chuck-Norris-Facts gegen die Evolutionstheorie ausgesprochen. Ansonsten befindet sich ein Karrieretief immer in Höhe des Bodens. Und dort befördert dich Chuck Norris auch hin, wenn du ihn auf so etwas ansprichst.

Bester Oneliner: „Sleep tight, sucker.“ „See you in hell. – Send me a postcard.“

Und heute: Mutierte dank der Chuck-Norris-Facts zum lebenden Running Gag und wurde damit ohne eigenes Zutun zur Legende. Ist Ehrenmitglied der Texas Ranger und kämpft weiterhin verbissen gegen die Evolutionstheorie, da diese wohl seine Existenz widerlegen könnte.

Sylvester Stallone

Symbolbild

Größte Erfolge: Ist in sechs fünf Rocky-Filmen die 72stufige Treppe zum Philadelphia Museum of Art hochgelaufen und hatte danach jedes Mal noch genug Puste, um die Arme in die Luft zu strecken und begeistert herumzutänzeln. Hat einem Talibanjungen erklärt, dass blaues Licht blau leuchtet. Tötete in vier Rambo-Filmen insgesamt 220 böse Menschen. Hatte in The Specialist Sex mit Sharon Stone. Muss nicht wissen, wie man die drei Muscheln benutzt….

Karrieretiefpunkt: War in Stop! Oder meine Mami schießt in Windeln zu sehen. Spielte in Driven an der Seite von Till Schweiger.

Bester Oneliner: „Aaaadriaaaan!“, „My War is over“ (bevor in Rambo III den zweitgrößten Bodycount seiner Karriere anrichtet; Nummer eins ist Rambo IV)

Und heute: Hat bei The Expendables eine ganze Riege klassischer Actionstars vereinen können. Genießt gute Kunst, Musik und gutes Essen und durfte in Cop Land ebenso wie in Rocky Balboa beweisen, dass er tatsächlich schauspielern kann.

Jean-Claude Van Damme

Symbolbild

Größte Erfolge: Durfte sich in der Karate Tiger Franchise vom russischen Bösewichten zum amerikanischen Helden hochkämpfen. Durfte in Street Fighter Guile spielen, war in Double Impact gleich zweimal (als Zwillingsbrüder) zu sehen.

Karrieretiefpunkt: Wird in Double Team von Dennis Rodman verprügelt, hat in Street Fighter mitgespielt, spielte in den 90ern nur noch sich selbst. Wird gerne hin und wieder mit Dolph Lundgren verwechselt.

Bester Oneliner Muchliner: „Troopers, I just received new orders. Our superiors say the war is cancelled. We can all go home. Bison is getting paid off for his crimes, and our friends who have died here will have died for nothing. But, we can all go home. Meanwhile, ideals like peace, freedom, and justice, they get packed up. But, we can all go home. Well, I’m not going home. I’m gonna get on my boat, and I’m going up river, and I’m going to kick that son of a bitch Bison’s ass so hard that the next Bison wannabe is gonna feel it! Now, who wants to go home… and who wants to go with me?“

Und heute: Durfte sich in JCVD selbst spielen und einen großartigen Monolog über sein Leben abhalten, wird wohl trotzdem auf ewig als arroganter Einzelkämpfer in Erinnerung bleiben.

Dolph Lundgren:

Symbolbild

Größte Erfolge: War He-Man, durfte in Rocky IV den nervigsten Sidekick der gesamten Franchise totprügeln. Durfte (als gebürtiger Schwede) immer wieder Russen und Osteuropäer verkörpern

Karrieretiefpunkte: Musste immer wieder als ausländischer russischer Bösewicht herhalten und sich dementsprechend oft verprügeln lassen. Wird gerne hin und wieder mit Jean-Claude Van Damme verwechselt.

Bester Oneliner: „I have the Power!“

Und heute: Dreht immer noch regelmäßig klassische Actionfilme, wirkte am Eurovision Song Contest Vorentscheid in Schweden mit und ließ sich von Oleg Taktarov zu Brei schlagen.

Steven Seagal:

Symbolbild

Größte Erfolge: Etablierte die Öko-Komponente im 90er Jahre Actionkino, überlebte unzählige Zweifel an seinem tatsächlichen Martial-Arts-Können. Ist sich für keine Werbung zu schade…

Karrieretiefpunkte: Karriere?

Bester Oneliner: „For 350,000 dollars I’d fuck anything once.“ – „I guess it doesn’t really matter since I kind of blew up all the evidence.“

Und heute: Spielt immer noch in B-Movies mit, die keinen interessieren, wirbt immer noch für seine spezielle Form von Aikido und liegt immer noch in den selben Videothekenecken wie anno dazumal.

Jackie Chan:

Symbolbild

Größte Erfolge: Hat unzähligen Stuntmen das Leben und die Knochen gerettet, da er alles was bei einem Dreh gefährlich ist, für seinen eigenen Körper beansprucht. War Klaue, Schlange, Adler, betrunkener Meister, rechter Arm der Götter und Mr. Miyagi.

Karrieretiefpunkte: Äußerte sich auf suspekte Weise zu Themen wie Menschenrechten, Überwachung und Redefreiheit. Erlitt Frakturen, Schnittverletzungen, Schwerhörigkeit und einen Schädelbasisbruch bei seinen Stunts.

Bester Oneliner: „Don’t let the situation change you. Change it.“

Und heute: Ist sanft im US-Mainstream-Actionkino (von heute) angekommen und ist erstaunlicherweise mit fast exakt den selben Filmen immer noch so erfolgreich wie damals.

Bruce Willis:

Symbolbild

Größte Erfolge: Nahm es ganz allein, barfuß und im Unterhemd mit russischem deutschem Terroristenpack auf. Stirbt langsam, ist aber nicht klein zu kriegen. Wird von Manfred Lehmann synchronisiert und besitzt damit einfach mal die coolste deutsche Synchronstimme überhaupt.

Karrieretiefpunkte: Musste im unsäglichen North im rosa Bunnykostüm Frodo helfen, die Welt ein bisschen besser zu machen. Lieh in Kuck mal wer da spricht! Thomas Gottschalk seine Stimme. War mit Demi Moore verheiratet.

Bester Oneliner: „Now I have a machine gun. Ho ho ho.“ – „Geronimo, Motherfucker!“ … Beste deutsche Oneliner-Übersetzung ever: „Yippie ya yaey – Schweinebacke“ für das im englischen Sprachraum doch arg überstrapazierte „Motherfucker“.

Und heute: Darf sich Dank Tarantino-Rehabilitierung und Arbeiten mit Shyamalan sowie Terry Gilliam – trotz Goldener Himbeere – vollkommen zurecht Schauspieler nennen. Hat aber schon länger nichts wirklich Herausragendes mehr gedreht…

Ähnliche Artikel

Erstveröffentlichung: 2011