Schlagwort: Fantasy

Die besten Comicverfilmungen und Superheldenfilme der 90er Jahre

Batman und Robin, Captain America, Steel, Tank Girl, Das Phantom… Mit Fug und Recht wurden in den 90er Jahren der Superheldenfilm und die klassische Comicverfilmung für Tod erklärt, bevor das Genre in den 00er Jahren durch herausragende Beiträge ein unerwartetes Revival feierte. Ein paar gelungene Filme haben sich aber auch in dieses Jahrzehnt gemogelt, und die sollen trotz der Weltenretterflaute der 90er nicht unterschlagen werden

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Die besten Science Fiction Filme der 90er Jahre I

Viel Sehenswertes ist im Weltraum der 90er Jahre nicht geschehen. Dafür wie schon bei den besten Science Fiction Filmen der 00er umso mehr auf einer (potentiell) zukünftigen Erde. Das mag vor allem mit einem erneuten Endzeit- und Dystopienhype des ausgehenden 20. Jahrhunderts zusammenhängen (übrigens ganz ähnlich dem des ausgehenden 19. Jahrhunderts). Jedenfalls war der Blick in die Zukunft, den viele Filmmacher in den 90ern wagten, oft ein kritischer, skeptischer, einer, der relevante Themen der 90er aufgriff und in ein mögliches – von düsteres bis buntes – 21. Jahrhundert transformierte. Jedenfalls waren die gelungenen Prophezeiungen zahlreich genug vertreten, dass das Science Fiction Genre zwei Artikel spendiert bekommt… Den ersten Teil gibt es direkt hier…

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Die besten Fantasyfilme und Märchen der 90er Jahre

Fantasytechnisch mögen die 90er Jahre nicht so episch wie die 2000er sein. Es gab damals einfach keine große Lord of the rings Verfilmung, es gab keinen Harry Potter und keine Flüche der Karibik. Dafür gab es aber viele kleine Perlen, viele längst zu sehr vergessene Meisterwerk und auch so manchen Rohdiamanten. Und die folgen alle jetzt.

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Spiritual Porn Mindfucks – Gedanken zu Gaspar Noes "Enter the Void"

Natürlich kommt man, wenn man von Gaspa Noe spricht, nicht an Irreversible vorbei… dieses zermürbende Monster von einem Film, das seine Protagonisten und Zuschauer auf eine grauenhafte Odyssee durch einen rückwärts erzählten, quälend naturalistischen Revenge-Thriller schickt, an dessen Beginn eine schwindelerregende Kamerafahrt durch die aufgepeitsche Pariser Nacht steht, dessen Zentrum von einer der unerträglichsten Szenen der Filmgeschichte eingenommen wird und dessen vermeintlich harmonisches Ende, die grausame Determiniertheit der gesamten Geschehnisse brutal auf den Punkt bringt. Gaspar Noe ist ein cineastischer Extremist, ein sadistischer Filmemacher, der die Grenzen des Erträglichen auslotet, um sie eiskalt zu überschreiten. Vollkommen zurecht hat es sein Meisterwerk Irreversible zu den extremsten Filmen der 00er Jahre geschafft. Und dann hatten wir ganze vier Jahre Verschnaufspause, trügerische Ruhe, bevor die Ikone der New French Extremity mit Enter the Void 2010 zu einem erneuten Angriff auf unsere Sehgewohnheiten bläst.

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Die besten surrealen Filme und die besten Mystery Filme der 2000er Jahre

Im Zuge des „The sixth Sense“-Erfolges 1999 erlebte das US-Mystery-Kino zu Beginn des neuen Jahrtausends eine wahre Blütezeit. Zahllose Filme schossen aus dem Boden, meistens mit sich allzu sehr ähnelnder Struktur: Seltsame, irreal erscheinende Ereignisse, eine dunkle diffuse Atmosphäre und schließlich gegen Ende ein vermeintlicher Mindfuck, der die mysteriösen Ereignisse aufklärte. Das Genrekino rieb sich mehr und mehr selbst an seinen abgedroschenen Strukturen auf und statt wirklich interessanter Variationen bekam man zu guter Letzt immer das Gleiche zu sehen (Wodurch schon bei Beginn des x-ten Mysterystreifens eigentlich nur noch die Frage im Raum stand: „Gibt es eine psychologische Erklärung oder eine durch übersinnliche, übernatürliche Phänomene?“) Gott sei Dank gab es auch erwähnenswerte Ausnahmen; und diese bewegten sich fast vollständig abseits dieser vielbetretenen Pfade: Filme die verschrobener waren, mysteriöser, merkwürdiger, diffuser und vor allem surrealer…

Und damit wäre auch schon der Link zum zweiten wesentlichen Genre gesetzt, das in diesem Artikel Erwähnung findet: Dem surrealen Kino. Weiterlesen

Die besten Comicverfilmungen und Superheldenfilme der 2000er Jahre

Nachdem die Superhelden- und Comicverfilmungsausbeute in den 90er Jahren ziemlich dünn war, sind die 00er diesbezüglich derart stark durchgestartet, dass wir gar nicht anders können, als diesem Genre eine eigene Kategorie zu widmen. Überraschend ist vor allem, wie bunt und vielfältig das Ergebnis ausfällt: Es gibt Düsteres, Schweres, Spannendes, ebenso wie Parodistisches, Schräges, Skurriles. Es gibt Helden und Anti-Helden, Retter, Märtyrer, aber auch Versager, traurige Gestalten und vom Schicksal Geschlagene. Hier sind sie nun versammelt: Vom Comic auf die Leinwand, oder für diese extra erdacht: Welten zerstörend, Welten rettend, vielleicht auch hin und wieder nur ihren Alltag überstehend. Aber immer einen Blick wert. Die Besten und Tapfersten des Jahrzehnts, direkt nach dem Klick.

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Die besten Animationsfilme der 2000er Jahre

Nachdem wir letzte Woche dem klassischen Zeichentrick unsere Aufmerksamkeit gewidmet haben, werfen wir nun einen kleinen Blick auf die besten Animationsfilme des Jahrzehnts. Hierbei handelt sich – im Gegensatz zu den Trickfilmen – fast ausschließlich um Familenunterhaltung, hauptsächlich von einer  bestimmten Produktionsschmiede mit P. Aber es gibt auch den ein oder anderen düsteren, erwachsenen, schrägen Ausreißer. Genretechnisch geht es ohnehin bunt zu: Science Fiction, Fantasy, Abenteuer, Parodien… von allem etwas. Meist am Computer entstanden, jedoch mit einigen rotoskopischen, knetgeformten, Stop-Motion-Animierten Ausnahmen… Well on. Die besten Animationsfilme, direkt nach dem Break…

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Die besten Zeichentrickfilme der 2000er Jahre

Lass es bunt sein… manchmal auch schwarz weiß… mit der Hand, mit dem Stift, vielleicht auch mit dem Computer ein wenig nachgeholfen… auf jeden Fall aber gezeichnet, gemalt, gepinselt, mit feinem Strich gezogen, mit kräftiger Farbe gefüllt, mit großen Klecksern geklotzt. Obwohl der klassische Zeichentrickfilm durch die CGI-Technik und Animationsstudios wie Pixar immer mehr an Prestige verliert und durch computeranimierte Werke sukzessive verdrängt wird, gab es in diesem Jahrzehnt einige herausragende, handgezeichnete Werke. Auch erwachsene Zuschauer durften sich über so manchen düsteren oder auch nachdenklichen und berauschenden Trickfilm freuen. Hier sind die Besten: Für jung, für alt, oder auch mal für die ganze Familie… Und den animierten und computerisierten Nachschlag gibt es dann zum nächsten Mal.

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Die besten Science Fiction Filme der 2000er Jahre

Wenden wir uns nach der epischen Vergangenheit und Gegenwart der Zukunft zu. Sie war schon ein bisschen mau im letzten Jahrzehnt. Die große Reanimation der Star Wars Franchise brachte allenfalls einen unterdurchschnittlichen, einen miesen und einen ganz netten Film hervor. Ansonsten gab es viel Massenware, einige ganz nette Fantasyhybriden und auch richtigen Trash wie den Scientology-Abkömmling „Battlefield Earth“. Aber immerhin ein paar wenige Perlen und Glanzlichter haben es dann doch auf die große Leinwandgeschafft. Wir haben sie rausgepickt und stellen sie hier vor…

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Die besten Epen der 2000er Jahre

Ein Genre, dessen filmische Einordnung äußerst schwierig ist, dessen Definitionsmöglichkeiten vielseitig und ambivalent sind… Traditionell ist ein Epos eine Versschöpfung, eine lyrische Erzählung im Stile der Ilias oder des Nibelungenliedes. Jedoch hat sich die Definition des Genres im Laufe der Zeit, der Geschichte der Medien gewandelt und erweitert. So definierte der Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukacs das Epos als „die Gestaltung einer geschlossenen Lebenstotalität“, die sich von der privaten Sicht eines Romanes abgrenze. Die vorwiegend historischen und zugleich  universellen Topoi epischer Werke wurden besonders im klassischen Monumentalfilm der 50er Jahre vielfach bearbeitet (Ben Hur, Die zehn Gebote). Filmkritikguru Roger Ebert machte die Definition des epischen Kinos schließlich an seiner visionären Kraft fest (um im selben Atemzug ordentlich über Pearl Harbour zu lästern). Aber genug des Vorgeplänkels: Wir verstehen hier unter epischem Kino große, ausladende Filme: Sittengemälde, historische und aktuelle Panoramen, monumentale Gemälde, universelle Visionen und Gedanken und natürlich alles was irgendwie in diesen großen Rahmen, in diese schwammige Bezeichnung miteingeschlossen werden kann (Darin fallen übrigens auch einige bei den Fantasyfilmen, Tragikomödien oder Thrillern erwähnte Titel, die hier allerdings kein zweites Mal aufgeführt werden). Also dann die Besten des Jahrzehnts, wie immer mit kurzer Beschreibung und audiovisuellem Anschauungsmaterial unmittelbar nach dem Break.

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Die besten Fantasyfilme und Märchen der 2000er Jahre

Es geht los. Was folgt, ist die erste große Bestenliste von hoffentlich noch vielen großen Bestenlisten. Als erstes nehmen wir uns die 2000er Jahre vor und die besten Filme, die dieses Jahrzehnt hervorgebracht hat. Was waren die besten Fantasyfilme, die besten Horrorfilme, die besten Science Fiction Filme und Thriller der 00er Jahre? Welche grandiosen Epen, Dramen und Komödien gab es? Und was ist darüber hinaus passiert an Genres und Subgenres? In der folgenden Veröffentlichungsreihe werden wir jedem Genre einen kleinen Artikel gönnen und die beachteten, vergessenen und vor dem Vergessen zu bewahrenden filmischen Glanzlichter der Jahre 2000 bis 2010 auflisten. Den Anfang machen die besten Fantasyfilme und Märchen des Jahrzehnts.

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Virtueller Zauber – Rezension zu Steven Spielbergs Ready Player One

Es ist ein beliebtes Narrativ der Nerdkultur, in irgendeiner Form zur kulturellen Avantgarde zu gehören: Die dummen Mainstreamschafe sind halt doch die anderen. Wir dagegen, die wir unseren Campbell gelesen, unser klingonisch studiert und unseren Stan Lee gesammelt haben, haben in den letzten Jahrzehnten unseren ganz eigenen, distinguierten Geschmack entwickelt: Wir kennen diverse Marvel-Multiversen, wir wissen, wie Star Wars verkümmern konnte und wie es gerettet werden sollte, wir haben alles gespielt, von Space Invaders bis Uncharted und können es uns daher auch erlauben, mit gewisser Verachtung auf all die Blockbustergänger, Michael-Bay-Fans und Fifa-Zocker herabzublicken. Dabei übersieht man doch allzu gerne, dass die Nerdkultur nicht nur einfach Teil des Mainstreams geworden ist, sondern schon immer Teil der Mainstreamkultur war. Bei Back to the Future, der Figur des Supermans und dem Nintendo Entertainment System handelt es sich eben nicht um besonders avantgardistische Nischenkunstwerke, sondern seit jeher um Unterhaltung für die breiten Massen mit beträchtlichem Erfolg (was sie freilich nicht weniger wertvoll macht). Auftritt: Steven Spielberg. Dieser tritt nämlich mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ernest Cline – Ready Player One (2011) – den endgültigen Beweis an, dass sich Nerd- und Popkultur nicht nur perfekt vertragen, sondern auch eine wundervolle Ehe ohne Wenn und Aber eingehen können.

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Schräges Kino aus Fernost: Jeong Jun-hwans "Save the green Planet" (2003)

Dass die asiatische Filmindustrie immer für einige Überraschungen, originelle Genrespagate und unkonventionelle Erzähltechniken gut ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Besonders die koreanische Filmindustrie scheint sich gerade zu Beginn des neuen Jahrtausends auf gewagte Filme einzulassen, die nur noch schwer mit gängigen Genrekonventionen zu fassen sind. Jeong Jun-hwans Film „Save the green planet“ bildet was das betrifft keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil; in seinem Debütfilm scheint der Regisseur beinahe exemplarisch vorzuführen, was man alles von schrägen Filmen aus Fernost erwarten kann: Thriller, Tragödie, Satire, beißende Gesellschaftskritik oder fantastische B-Movie-Reminiszenz. Wenn schon durch die Genres springen, dann auch richtig!

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Künstliche Weiten: Ein Kommentar zu James Camerons Avatar

Dieser Text ist nicht viel mehr als eine weitere Rezension zu James Camerons Avatar. Der Film wurde schon auf vielen Seiten besprochen, rezensiert, gelobt und auseinander genommen. Dieser Text versteht sich bewusst nicht als eine Empfehlung für oder Warnung vor dem Film. Er richtet sich primär an Personen, die Avatar bereits gesehen und sich bestenfalls auch ihr eigenes Urteil dazu gebildet haben. Er enthält Spoiler, vage Analyseansätze, aber insbesondere kulturelle und metamediale Gedanken. Leser, die in dem Film vor allem leichte – vielleicht auch stupide – Hollywoodunterhaltung sehen, die sie für 2 Stunden in eine andere Welt entführen kann, und die dieses Erlebnis nicht zerdenkt oder zerredet haben wollen, sollten daher an dieser Stelle aufhören zu lesen. Zuschauer, die eine klare Empfehlung oder Abratung erwarten und noch mit sich hadern, ob sie den Film anschauen sollten, denen sei gesagt, dass der Autor dieser Zeilen „Avatar“ in rein qualitativer Hinsicht miserabel fand, was auch in den folgenden Punkten immer wieder begründet werden wird. Wer den Film noch nicht gesehen hat und versucht so unvoreingenommen wie möglich hineinzugehen, sollte an dieser Stelle nicht weiter lesen, um sich den bevorstehenden Kinoabend nicht verderben zu lassen. Der Text beinhaltet lose Thesen, weder mit Anspruch auf Vollständigkeit noch darauf alle Aspekte des Films und des damit verbundenen Rummels zu erfassen. Er ist für einen Blogeintrag viel zu lang. Der folgende Text stellt eine subjektive Meinung dar.

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Rezension zu Spike Jonzes "Wo die wilden Kerle wohnen"

Kinderbücher und insbesondere Kinderfilme haben immer zwei große Stolpersteine zu umgehen. Die erste Falle lauert darin sich sprachlich und stilistisch allzu sehr an das junge Publikum anzubiedern. Tappt der Film in die entsprechende Falle, kommt dabei ein bemüht cooles, meistens jedoch sowohl für kindliche als auch erwachsene Zuschauer höchstgradig peinliches Werk heraus, dessen gewollte Hippigkeit und Trendyness zu einem erhöhten Fremdschämfaktor führt. Die zweite Gefahr besteht darin, das junge Publikum nicht ernst genug zu nehmen: Im Endergebnis tummeln sich dann tumbe, naive Figuren in kitschigen, quietschbunten Szenarien und braven, zahnlosen Handlungen, die Kindern nicht mehr als ein gelangweiltes Gähnen entlocken.

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Überraschend gut – Jumanji: Willkommen im Dschungel (2017)

In einer Liste von „Filmen, die nun wirklich kein Remake brauchen“ würde Jumanji (1995) vielleicht nicht ganz oben stehen, vorhanden wäre er aber ohne jeden Zweifel. Irgendwie scheint er dafür doch zu sehr Kind seiner Zeit zu sein, als tierreicher Fantasyflick, als klassisches 90er Jahre Post-Jurassic-Park CGI Effektgewitter, als brave familientaugliche Komödie mit nervigen – ziemlich nutzlosen – Kindern und natürlich als Vehikel für Robin Williams, der als Kind im Körper eines Erwachsenen albern lustige Akzente setzen darf. Außerdem gab es bereits mit Zathura (2005) einen ziemlich misslungenen Abklatsch als „Jumanji in Space“, Robin Williams ist mittlerweile verstorben und Remakes genießen heutzutage – Dank der letzten Filmjahre – alles andere als einen guten Ruf. Thema abgehakt, Danke, Nächster bitte… …

… Okay… nochmal auf Anfang. Jumanji: Welcome to the Jungle (2017) ist – hurra? – kein Remake, sondern versteht sich viel mehr als Fortsetzung; oder als Film, der im selben Universum wie Jumanji spielt; oder zumindest als Film, der Titel und Prämisse benutzt, um etwas neues zu erzählen. Ganz sicher ist sich Regisseur Jake Kasdan da wohl selbst nicht so. Ist aber auch nicht so wichtig. Denn trotz Remake-Attitüde und „fehlende Originalität“-Stigma gehört Jumanji zu den überraschendsten guten Blockbustern des Jahres und tatsächlich zu den besseren Remakes Reboots Whatever der letzten Zeit.

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Die besten Filme 2017: Der Mysterythriller Personal Shopper

Es ist, wie es ist: Wenn du als Schauspieler oder Schauspielerin im falschen Kontext berühmt wirst, hast du es verdammt schwer, dich von diesem zu befreien. Letztes Opfer dieser brutalen Hollywoodweisheit war Kristen Stewart, die durch die Twilight-Saga all die Popularität erlangte, die man als Schauspieler – dem das Fach am Herzen liegt – nun wirklich nicht erlangen will. Fortan war sie verschrien als schauspielunfähige Damsel in Distress, die nicht zu viel mehr in der Lage ist als zu starren, auf ihre Lippen zu beißen und hin und wieder zu blinzeln. Dabei hat sie es versucht… oh ja, … und wie sie es versucht hat. Spielte in Folge des Twilight-Erfolges in vielen kleinen Indie-Filmen mit, hatte keine Scham davor, abgefuckt, wild und auch mal im komplettesten Sinne des Wortes nackt zu sein. Nur gebracht hat es ihr lange nichts. Anstatt, wie sie es gottverdammt nochmal verdient hätte, als spannendste Schauspielerin ihrer Generation gefeiert zu werden, musste sie stattdessen für allerlei dumme Memes herhalten oder in „Worst Performance“-Hitlisten auftauchen. Jetzt mal ehrlich, das ist doch scheiße: Kristen Stewart ist nämlich eine großartige Schauspielerin, ich wage es sogar, mich so weit aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen, vielleicht die beste Schauspielerin ihrer Altersklasse derzeit; mindestens aber in den Top 10. Sie beherrscht das Spiel mit ihrer inneren Spannung, wie kaum eine zweite; und wer ihr dabei Underacting vorwirft, versteht einfach nicht, wie viel Talent es braucht, nicht zu spielen und dennoch alles zu verkörpern, was die Rolle benötigt. Langsam, ganz allmählich, scheint bei Cineasten durchzusickern, dass Frau Stewart verdammt viel auf dem Kasten hat; und langsam, ganz allmählich, erhält sie in Filmkreisen die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Es ist aber noch ein langer, viel zu langer Weg. Next Step: Personal Shopper (2016) von Cannes-Liebling Olivier Assayas. Und der sollte gleich mal ein paar Dankeszeilen an Kristen aufsetzen. Denn ohne sie wäre dieser Film doch ziemlich aufgeschmissen.

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Die besten Filme 2014: Paddington – Die perfekte Kinder- und Familienunterhaltung

Die 2010er sind eine gute Zeit für Kinder- und Familienfilme. Und doch gibt es eine nicht zu leugnende Lücke: Filme für die ganze Familie; für die ganze Familie im wahrsten Sinne des Wortes. Filme, an denen die jüngsten Familienmitglieder Spaß haben können und die dennoch auch den Älteren und Ältesten gefallen. Bei den Filmen ab 6 Jahren ist eigentlich klar, dass alle ab diesem Alter ihre Freude haben können: Für die Älteren gibt es Popreferenzen, Action und subtil eingeflochtene Witze für Erwachsene, für die Jüngeren gibt es Action, Slapstick und ne Menge Fantastisches zum Staunen. Aber die Jüngsten bleiben außen vor. Und wenn es dann Filme für die Jüngsten sind, langweilen sich die Jüngeren wegen der durchschnittlichen Geschichten ohne richtige Konflikte und die Erwachsenen langweilen sich wegen der Infantilität und Bravheit des entsprechenden Films. Als Kompromiss bleibt eigentlich nur den Dreijährigen einen Film ab 6 vorzusetzen; oft genug möglich, aber auch nicht sonderlich befriedigend, vor allem für die Kleinen, deren Interessen und Wünsche dabei irgendwie unter den Tisch fallen. Aber es gibt sie doch und sie sind zu finden, wenn man nur lange genug danach sucht: Von der FSK für alle Altersstufen freigegeben, nicht zu anstrengend pädagogisch, nicht zu brav, spannend und mitreißend für alle Älteren, aber eben auch unterhaltsam für die Jüngsten. Paddington (2014) ist ein genau solcher Film. Und das beste daran: Er sucht nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern den Größten. Und diesen findet er auch noch.

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The LEGO Movie (2014) – Viel besser, als er eigentlich sein sollte…

Nein, wirklich jetzt! Es gibt eine klare Regel, was Filme betrifft, die nur als Vehikel dienen, um ein Produkt zu verkaufen. Diese Regel lautet, die entsprechenden Filme haben schlecht zu sein. Von Masters of the Universe über The Wizard bis hin zum Playmobil Film. Im Grunde genommen sind sie ein eigenes Filmgenre: Product Placement Movies oder viel mehr Product Movies, bei denen von vornherein klar ist, was sie wollen und wozu sie dienen: Sie kurbeln die Verkäufe an, sorgen für Umsätze und Gewinne, und dementsprechend benötigen sie keinerlei Qualitäten, die darüber hinausgehen. Also, was erlaubt sich dieser verfluchte The LEGO Movie (2014)? Wie kann er es sich erlauben, gut zu sein? Nein schlimmer, wie kann er es sich erlauben mehr zu sein als ein Animationsfilm zum Verkauf von Lego-Spielzeugen? Er macht doch eigentlich alles richtig: Er nennt sich nach dem Produkt, dass er verkaufen will, er ist ein riesiges Showreel über Figuren, Bausets, Stücke; und er packt sogar einige lizenzierte Produkte mit hinzu, von Batman bis Star Wars. Wie kann er sich da nur erdreisten, auch noch verflucht viel Spaß zu machen, ja sogar intelligent, hintergründig, feinfühlig und bewegend zu sein? Es ist mir ein Rätsel, was durch den Kopf der Macher Phil Lord und Chris Miller gegangen sein muss, als sie aus dem Lego Product Movie einen echten Film gemacht haben. Ein Rätsel, dem man dann doch mal auf den Grund gehen sollte…

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Les Revenants / The Returned – Review, Staffel 1 (2012)

Seit der ersten Staffel der Sopranos und der daraus resultierenden, tatsächlich überwältigenden, Welle an fantastischen Tripple A Serien aus den USA gehört es vor allem in Deutschland zum beliebtesten Volkssport der Feuilletonisten, über die vor sich hindarbende Serienlandschaft in Europa zu lästern. Mag das angesichts der miserablen Lage im deutschsprachigen Raum seine Berechtigung haben (Oh yeah! Noch ein Tatort-Klon), so haben andere europäische Länder in den letzten Jahren das ein oder andere mal bewiesen, dass auch der alte Kontinent dazu in der Lage ist, mit High Quality Serien zu punkten. Erinnert sei an dieser Stelle nur an die herausragende Roboterserie Real Human, die mittlerweile in die zweite Staffel gegangen ist und die sich weder ästhetisch noch inhaltlich vor den großen US-Serien verstecken muss.

2014: Bühne frei für das nächste, große, potentielle Serienmeisterwerk, fabriqué aux Europe: Les Revenants alias The Returned aus dem französischsprachigen Raum. Ein faszinierender Hybrid aus Drama, Mystery, Grusel und sozialer Parabel, den sich der aufgeschlossene Serienfreund keinesfalls entgehen lassen sollte.

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Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013) – Disneyfeminismus, Musicalterror und leuchtende Kinderaugen

Die vier wesentlichen Fragen bei der Rezeption von Disneys Animationsüberflieger Frozen (2013) – okay ins Deutsche übersetzt mit Die Eiskönigin, völlig plemplem ergänzt mit dem Untertitel Völlig unverfroren – sind: Wie oft muss man von einen Titelsong genervt werden, bis man nicht mehr unvoreingenommen den dazugehörigen Film schauen kann? Wie viel Musical traut sich Disney im Jahr 73 nach Fantasia? Wie viel Feminismus kann Disney? Und last but not least, wie stark beeinflussen leuchtende Kinderaugen die Rezeption eines Animationsfilms? Die Antworten darauf in aller Kürze: 127 Mal; überraschend viel; erwartungsgemäß wenig; ausgesprochen stark. Nun gut, mit dieser rudimentären Rekapitulation wird man diesem Überraschungshit natürlich nicht gerecht, aber das hätten wir damit zumindest vorweg schon mal geklärt. Frozen kam im Jahr 2013 in die Kinos und wurde schnell zu DEM Film für alle nach 2009 Geborenen. Mehr noch, es hat in den letzten Jahren wenige Animationsfilme gegeben, die derart breit und enthusiastisch rezipiert wurden: Songs, ästhetisches Konzept und natürlich auch Geschichte; geliebt und gehasst von 0-99 Jahren, besprochen von so ziemlich jedem, die Kaufhäuser gefüllt mit Merchandisingmaterial und gefühlt auf jedem zweiten Kindergartenrucksack zu sehen. Aber wie weit ist der Hype gerechtfertigt? Und helfen die oberen Antworten, diesen zu verstehen und vielleicht sogar nachvollziehen zu können?

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Game of Thrones: Recap, Staffel 4

01So jetzt aber noch schnell, bevor der Serienherbst eingeleitet wird, ein paar Gedanken zur vierten Staffel von Game of Thrones. Ist kein tiefschürfender, analytischer Recap sondern eher eine (etwas launige) Beurteilung der verschiedenen Handlungsfaden der gesamten Season. Warum Game of Thrones suckt (und ich die Serie trotzdem großartig finde), habe ich ja schonmal ausführlich beschrieben. Viele der dortigen Kritikpunkte finden sich auch in Staffel vier wieder, obwohl ich mich mittlerweile mit vielen Schwächen der Serie abgefunden habe. Ansonsten gilt: Achtung, Spoiler ahead, ebenso wie ein paar kritische – mitunter auch giftige – Anmerkungen zu den jüngsten Entwicklungen in Westeros.
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Why Game of Thrones sucks… a little bit

Diese verdammten Wetterwechsel schlagen ganz schön auf meine Stimmung, lassen mich sogar ein bisschen griesgrämig werden. Was gibt es also schöneres in diesem meteorologisch so konfusen Jahr, als den Missmut mit der ganzen Welt zu teilen? Ich mache das in diesem Fall, indem ich die heilige Kuh der derzeitigen Serienlandschaft zur Schlachtbank führe. Versteht mich nicht falsch! Ich hatte bis jetzt eine Menge Spaß an Game of Thrones, und wenn die Serie einfach nur beschissen wäre, wäre ich mit Sicherheit nicht bis Staffel 3 – und wahrscheinlich auch darüber hinaus – dabei geblieben. Was ich allerdings immer wieder feststellen musste in letzter Zeit, ist, dass die Serie von Serienfans mit Geschmack viel zu oft zum besten derzeit laufenden US-Import erklärt wird, gerne auch zur besten Serie überhaupt. Und das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ja, Game of Thrones ist cool, unterhaltsam, verdammt spannend, hat echt große Momente und so weiter… Aber ein Meisterwerk? Seriously? Dafür hat das Teil einfach zu viele Mängel, zu viele Schattenseiten, und genau denen werde ich mich im folgenden Text widmen: Also gleich zwei Warnungen: Erstens, es wird jetzt erst einmal gehässig. Wessen Fanherz das nicht verkraftet, der sollte nicht weiterlesen. Fanboy/girl-Rage bitte unten in die Comments. Zweitens, der folgende Text ist voller Major-Spoiler. Wer die ersten drei Staffeln Game of Thrones noch nicht gesehen hat, und die Serie noch ungespoilert genießen will, sollte ebenfalls aufs Weiterlesen verzichten. Ich habe die Bücher btw. auch nicht gelesen und habe es auch nicht vor: Vorwürfe nach dem Prinzip „Das ist in den Büchern aber ganz anders/ Das solltest du nicht unterschlagen“ können mir daher gestohlen bleiben. Und jetzt viel Spaß mit meinem vollkommen objektiven, die Serie ins rechte Licht rückenden Rant: Why Game of Thrones sucks… zumindest ein bisschen…

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SciFi-Kurzerezensionen: Gravity, Oblivion, Ender’s Game, Pacific Rim

Jau… mal wieder die Zeit gefunden ein paar – in irgendeiner Form zusammenpassende – Filme, die ich in den letzten Wochen/Monaten gesehen habe, kurz zu rekapitulieren. In diesem Fall ist mal wieder Genrekino-Zeit, ganz konkret das Science Fiction Genre. Alle die hier genannten Filme spielen in einer sehr nahen (um genauer zu sein zeitnahen) oder sehr fernen Zukunft, platzieren sich im Weltraum oder eben auf einer zukünftigen Version unserer Mutter Erde. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn atmosphärisch könnten diese Genreableger nicht weiter voneinander entfernt sein: Gravity versucht sich am realistischen Sci-Fi-Szenario und überspringt dabei doch ab und zu so manche Plausibilitätskriterien. Im Gegensatz dazu will Pacific Rim so knallig, comicbunt und actionstylish wie möglich sein, was mit Sicherheit Spaß macht, aber doch ein bisschen zu Lasten der Tiefe geht. Ender’s Game inszeniert sich selbst als düstere Coming-of-Age Version des satirischen Starship-Troppers-Ansatzes. Und Oblivion stellt die Frage, ob man die Blockbusterattitüde von Tom Cruise mit einer raffinierten doppelbödigen Mystery-Geschichte kreuzen kann. Dank intelligenter Science Fiction Geschichten wie Moon durften sich die Genre-Fans in den letzten Jahren ja durchaus verwöhnt fühlen. Wird dieser Trend 2013 fortgeführt? Die Antwort folgt nach dem Klick.

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A Field in England (2013) – Oder, die bizarre Poesie der Desertation

Ist es möglich ein Epos im kleinen Rahmen erzählen? Es ist möglich und es birgt gerade in der Verknappung gar die Möglichkeit, die Grenzen des Epos durch den Bruch zu erweitern. Ben Wheatleys im historischen Setting angesiedeltes Mysterydrama A Field in England (2013) ist der Versuch eines solchen Anti-Epos. Durch seine Skalierung ins Kleinste entzieht er sich den Konventionen seiner Genreverhaftung. Es ist ein Historical Period Drama, ein Kostümfilm, dessen Wesenskern allerdings in der Reduktion der Kostümierung liegt. Es ist darüber hinaus eine merkwürdige Art von Antikriegsfilm, weniger im herkömmlichen cineastischen Sinne, dass er den Krieg anklagt, sondern viel mehr in dem er den Krieg an die Peripherie seines engen Rahmens verbannt. Die Schlacht – in diesem Fall irgendeine Schlacht zum Zeitpunkt des englischen Bürgerkrieges im 17. Jahrhundert – findet nur als Geräusch statt, und auch nur als Kadrage der eigentlichen Filmhandlung. Der Krieg ist zu Beginn und am Ende zu hören, sobald die Protagonisten in die Handlung einsteigen, verlassen sie bereits das Schlachtfeld. Und als ihre Reise zu Ende ist, betreten sie es wieder, ohne dass das Publikum sie auf dem Weg aus der und zurück in die Realität begleiten darf. Denn in seinem Wesen ist A Field in England vor allem ein Film der Desertation und der Deserteure. Alle vier Protagonisten zu Beginn desertieren vor dem Kriegsgeschehen, im Laufe ihres Trips über das Feld desertieren sie vor der Wirklichkeit, der schließlich hinzukommende Fünfte im Bunde hat scheinbar vor langer Zeit vor der Vernunft desertiert und manch einer, wie der kauzige Friend desertiert gar vor dem Tod. Und während all dessen desertiert der Film selbst vor der Geschichte; sowohl vor dem historischen Rahmen, als auch vor seiner eigenen Narration.

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Kurzrezensionen (2012er Recap): Prometheus, Monsieur Lazhar, Iron Sky, The Hobbit

Spät dran und mit einigem Abstand – der einen (*hust) objektiveren Blick zulässt – will ich dann doch noch Kurzrezensionen zu ein paar 2012er Filmen nachschieben, die mir entweder in Erinnerung geblieben sind oder die ich tatsächlich erst vor kurzem gesehen habe. Wer meinen Arschloch-Zuschauer-Artikel gelesen hat, weiß, dass ich derzeit alles andere als gerne ins Kino gehe. Das liegt noch nicht einmal so sehr an dem – zugegeben von mir überzeichneten – Bild der nervenden Kinobesucher sondern einfach an dem meiner Meinung nach immer offensichtlicher werdenden Verfall der Institution Kino an und für sich: Überhöhte Preise, nervige 3D-Gimmicks, verloren gegangenes Flair und eine seltsame Form der Arroganz, mit der die Filmspelunken – ehemals Filmpaläste – glauben, ihren Besuchern mangelnden Komfort mit durchschnittlichen bis schlechten Filmen und übertriebenen Hypes versüßen zu müssen. Daher lautet mein Credo im Moment: Wenn schon Kino, dann lieber die kleinen, familiären Betriebe, die überraschende – von der Öffentlichkeit sträflich ignorierte – Perlen zu okayen Preisen und in gediegener Atmosphäre präsentieren. Und wenn es ein Blockbuster sein soll, genügt es auch vollkommen ein paar Monate zu warten, bis die Videothek meines Vertrauens (Nein, nicht kinoxto.2k oder so) den Film im Programm hat. Egal, hier soll es um die Filme gehen, und da ist alles dabei, was 2012 im zu bieten hatte: Hyperventilierender Hype (Prometheus), epischer Blockbuster (The Hobbit), ausgezeichnetes Arthaus-Drama (Monsieur Lazhar) und Direct-to-DVD-Trash mit originellen Produktionsumständen (Iron Sky). Bleibt die Frage, wie sich die eigentlichen Filme fernab ihres Paratextes/Kontextes schlagen. Und die soll im Folgenden beantwortet werden.

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High Frame Rate – Gimmick oder Zukunft der Bildtechnik?

Vor drei Jahren habe ich hier zwei Artikel veröffentlicht, in denen ich mich mit der 3D-Technik auseinandergesetzt habe, die Dank Avatar damals einen enormen Popularitätsschub erlebte. So wie James Camerons Science Fiction Blockbuster quasi die Geburtsstunde einer New Wave of 3D-Cinema war, könnte nun auch Der Hobbit von Peter Jackson die Geburtsstunde einer vollkommen neuen Bildtechnik sein. High Frame Rate ist das Zauberwort: 48 Bilder pro Sekunde, doppelt so viele wie im gewohnten Kino. Die Verfechter dieser Technik versprechen fantastische, so niemals gesehene Bilder, eine enorme Verbesserung der 3D-Technik und mit beidem verbunden eine Immersion, die sich deutlich von allen vorherigen cineastischen Erlebnissen abhebt. Die Kritiker und Skeptiker lästern über Soap- und Theaterfeeling, machen Witze über Benny-Hill-Effekte und sehen in der neuen Technik, ähnlich wie zuvor beim 3D, nichts weiter als ein überflüssiges Gimmick, das zudem der Immersion eher abträglich ist. Nachdem meine Eindrücke vom Hobbit (Kritik folgt) und der neuen Technik noch ziemlich frisch sind, bietet es sich doch an, das ganze HFR-Ding genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich versuche dabei thesenartig vorzugehen, allein schon weil sich ein wirklich endgültiges Urteil wegen der Frische des Prinzips verbietet. Dabei will ich sowohl auf die Technik als solche, als auch deren Wirkung auf die Zuschauer und nicht zuletzt auch auf deren Potential und Zukunft eingehen. Wie immer natürlich absolut objektiv, dabei höchst subjektiv gefärbt und komplett unvoreingenommen voreingenommen…

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Kurzerezensionen (2012er Recap IV): Cabin in the Woods, Looper, Twixt, John dies at the end

Material für den nächsten Filmabend zu Hause… und für die Nerd-Fraktion. Die folgenden Rezensionen kümmern sich ein wenig, wenn auch nicht ausschließlich, um die Direct-to-DVD Ecke des Jahres 2012. Ziemlich frisch reingerauscht ist – zumindest bei uns in der Ecke – John dies at the End, der versucht einen neuen Rekord an verwursteten Genres aufzustellen. Ebenfalls direkt auf DVD ist Copollas 2011er Spuk/Pulp-Drama Twixt gelandet, während sowohl Looper als auch The Cabin in the Woods zwar im Kino liefen, im Grunde genommen aber auch für einen Heimkinoabend weitaus geeigneter sind als für ein großes Lichtspielhaus. Wie die Filme sich auf dem TV, Sofa in Front, bewährt haben, erfahrt ihr nach dem Klick…

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Rezension zu The Dark Knight Rises

Wenn es einen Sommerkino-Hype gibt, der diesen Namen wirklich verdient, dann ist es der dritte und abschließende Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie. Seit mittlerweile über einem Jahr wurden wir auf das große Blockbuster-Event vorbereitet: Angeheizt mit nichtssagenden Mini-Teasern und Artworks, hungrig gemacht mit der sukzessiven Offenbarung der neuen Antagonisten und schließlich geradezu in den Wahnsinn getrieben mit Ankündigung über Ankündigung. Damit steht Nolans letzter Batman-Film klar in der Tradition übergroßer Hype-Blockbuster à la Avatar oder eben auch der Vorgänger des Regisseurs The Dark Knight, sowie das Traum-Epos Inception. Und wie bei diesen Filmen folgt auch die öffentliche Rezeption von The Dark Knight Rises den bekannten Mustern. Über die will ich mich gar nicht weiter groß auslassen, verweise stattdessen einfach auf meinen Text Fanboys, Nörgler, Kritiker und der Hype und komme lieber gleich zum eigentlichen Film, an den ein unbelastetes Herangehen natürlich weitestgehend unmöglich ist: Nicht nur wegen des Hypes im Vorfeld sondern auch wegen der zweifellosen Klasse von The Dark Knight, der seinerzeit den Status von Christopher Nolan als dem großen Hollywood/Blockbuster-Regisseur endgültig zementierte.

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Kurzrezensionen (2012er Recap II): Cloud Atlas, Life of Pi, Beasts of the Southern Wild

Auch wenn 2013 mittlerweile schon ziemlich fortgeschritten ist, habe ich mit dem letzten Filmjahr immer noch nicht ganz abgeschlossen. Aber es wird! Und in mir ist dann doch der Gedanke – mittlerweile schon ziemlich weit – gereift hier wirklich in mehreren Portionen 2012 als Film- und Kinojahr genüsslich zu rekapitulieren. Im Mittelpunkt dieser Retrospektive soll das große Wort „Kinomagie“ stehen: Filme, die episch waren, Filme, die verträumt waren, Filme die magisch waren und ihr Publikum auf irgendeine Weise verzaubern wollten. Ob sie damit Erfolg hatten, werde ich in den folgenden drei Reviews 100% subjektiv eruieren. Vorhang auf für den gigantomanischen Episodenfilm Cloud Atlas, der den Spagat zwischen Mainstream-Epos und Kunstfilm wagt, Vorhang auf für die fantastische Literaturverfilmung Life of Pi, die Spiritualismus und Exotik auf die Leinwand bringen will, Vorhang auf für den Überraschungsgast Beasts of the Southern Wild, der sozialromantische Botschaft mit fantastischen und surrealen Momenten kreuzt. Vorhang auf für das Kino als Hort des Magischen; mit Sicherheit nicht ohne Pathos und Größenwahn, dafür aber in seiner ureigensten Bestimmung.

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Harry Potter, Hitler und Appeasement: Der Zauberlehrling und das britische Trauma

Nicht mehr lange… Bald ist es so weit. Wenn Mitte Juli mit Harry Potter and the Deathly Hollows 2 der endgültig letzte Film über Hogwarts, Harry Potter und Lord Voldemort in den Kinos anläuft, wird damit eine Fantasyserie beendet, die Leser und Kinogänger in den letzten zehn Jahren permanent in Atem hielt. Die Erlebnisse des Schülers, Zauberlehrlings und Auserwählten sind bereits jetzt schon so etwas wie Literaturgeschichte, haben eine riesige Fankultur um sich versammelt, Autorin J.K. Rowling reich gemacht und zahllose Untersuchungen des Phänomens provoziert. Die Mythologie, die Religion, die klassischen Fantasy-Bezüge… Dabei lässt sich Harry Potter problemlos (und mit viel Spaß) ganz konkret beinahe zeitgenössisch lesen: Nämlich als Verarbeitung eines großen britischen Traumas der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Vom europäischen Schicksalsjahr 1914 über die Deutschlandpolitik der 30er Jahre, den Zweiten Weltkrieg bis hin zu 1945 und dem Schlussstrich unter die Verwirrungen der europäischen „Moderne“. Harry Potter und Lord Voldemort, Großbritannien und Adolf Hitler, Appeasement und Krieg… Parallelen und Analogien: Spoiler ahead!

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Inception von Chris Nolan: Träume Kino, träume!

Eigentlich finde ich es ja immer ziemlich blöd, wenn ein Rezensent eine Kritik damit beginnt, dass er nicht weiß, wie er den Text beginnen soll. Die Flucht vor einer prägnanten, pointierten Einleitung durch Metaebenen und selbstreflexive Spielereien. Andererseits passt eben genau jenes Spiel perfekt zu Chris Nolans (The Dark Knight) neuesten Blockbuster. Unabhängig davon weiß ich auch tatsächlich nicht, wie ich hier anfangen sollte. Es gibt einfach zu viele treffende Varianten. Also dann… Der erste Satz hier könnte lauten: Er hat es mal wieder geschafft. Klingt ein bisschen zu vorbelastet…? Die zweite Variante wäre: Es gibt Filme, die sind einfach so gewaltig, dass man sich nur staunend freuen kann, oder freuend staunen. Selbstverständlich mit der Ergänzung: Inception ist ein solcher Film. Zu pathetisch? Naja, ein einfaches Wow! wiederum wäre wahrscheinlich zu banal… Trifft es aber auch. Vielleicht muss man auch einfach erst mal nur tief Luft holen, um diesen Überschuss an kreativen Ideen, grandiosen Szenen, an atemberaubender Spannung zu verarbeiten. Man kann es nicht anders sagen: Inception ist der Blockbuster des bisher eher schwachen Kinojahres: Inception ist groß, erhaben, intelligent, actionreich, spannend, verschachtelt und so unterhaltend wie, wie, wie…lange scheint es her… genau, wie eben der letzte Nolan-Film.

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