Schlagwort: Thriller

Die besten Tarantinoesken Filme der 90er Jahre

Allzu sehr unterscheiden sich die Tarantinoesken Filme der 90er nicht von denen der 00er Jahre. Auch hier gibt es die Tarantino-Instantklassiker, auch hier gibt es die Epigonen und auch hier gibt es die Filme, die irgendwie in das ‚Genre‘ reinrutschen, ohne dass sie es je darauf angelegt hätten. Und doch sind die 90er vor allem als das Jahrzehnt in die Filmgeschichte eingegangen, in dem die Tarantinoesken Filme ihren Siegeszug antraten. Fraglich, ob dafür ganz allein der Mainstreamerfolg von „Pulp Fiction“ verantwortlich gemacht werden kann… Vielleicht lag es  viel mehr daran, dass es nach der Grabenziehung der 80er zwischen Pop, Kunst und Midnightmovie Zeit für eine (für alle erfreuliche) Versöhnung war. Vielleicht war es für die Postmoderne einfach Zeit, nachdem die 80er alles Intellektuelle dekonstruiert hatten, sich auch ans Popcorn ranzumachen… Vielleicht war es auch einfach nur die plötzlich aufkeimende Freude kleiner Jungs, Geekfilme zu produzieren, die – warum auch immer – vom Feuilleton zur großen Kunst erklärt werden…  Anyway: 90er Jahre Pop-Exploitation, Gangsterromantik, Comicstilisierung, 70er Hommagen und Dekonstruktionen… nach dem Klick.

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Die besten Thriller der 90er Jahre II

Nachdem das Actionkino der 90er Jahre sehr von den USA dominiert war, wird es bei den Thrillern weitaus internationaler und bunter. Und wenn man sich in den 2000er Jahren fragen durfte „Ja wo sind denn die guten Thriller?“ so gibt es in den 90ern die volle Dröhnung Spannendes und Mitreißendes aus der Crime-Welt. Das hier ist Teil 2, weitere werden folgen.

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Die besten Thriller der 90er Jahre I – Serienkillerfilme

Die 90er Jahre waren ein ausuferndes Jahrzehnt für Thriller und Krimis. Neben den klassischen Crime-Stoffen war es vor allem der Serienkillerfilm, der einen zweiten Frühling erlebte. Natürlich sind auch hier die Genregrenzen oft fließend: Viele der hier genannten Filme könnten ebenso gut in der Horrorecke stehen; von den unzähligen – oft pubertären – Slasherrevivals heben sie sich aber deutlich sowohl in ihren Ausgangspunkten als auch Umsetzungen ab. Ein perfekter Serienkillerfilm arrangiert psychologische Tiefgründigkeit mit ganz realem physischen Terror, sucht nach Motiven und Ursachen, ermittelt ebenso akribisch, wie er akribisch tötet und schafft dabei eine unheilschwangere, düstere Atmosphäre. So werden die guten dieser Filme nicht zum bloßen Thriller sondern zum komplexen Persönlichkeits- und Gesellschaftsporträt, wenn nicht gar zu brutalen, düsteren und apokalyptischen Anthropologien.

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Die besten Actionfilme der 90er Jahre II

Die 90er markieren den Wandel eines Genres, das sich seitdem immer noch nicht wieder gefunden hat. In den 90ern starben die 80er Actionhelden, die Rambos, die Rockys und die Norris‘ und machten Platz für eine Actiongeneration, die immer noch auf der Suche nach sich selbst ist. Muskelpakete hatten ausgedient, Jungs wollte niemand sehen und so wankt das Genre seitdem zwischen Zynismus, Themenleere und beißender Selbstironie. Die herausragenden Perlen präsentieren sich meist als Hybriden zwischen Action, Crime und Thrill und passen im Vergleich zu ihren Vorfahren so überhaupt nicht gern in die engen Schubladen des Genres… Damit sind die 90er auch so etwas wie ein nostalgisches Actionjahrzehnt, ein Schwellenjahrzehnt für Actionfilme, ein Jahrzehnt, in dem sich die letzten Tapferen aufbäumten, die letzten großen (!) Genrekinohits geboren wurden und starben, ein Jahrzehnt des Übergangs und des Platzmachens… ein Platz, der auch 20 Jahre später, heute, immer noch nicht vernünftig gefüllt worden ist.

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Die besten Erotikfilme der 90er Jahre: Warum ‚Basic Instinct‘ da nicht rein gehört

Ist schon ein bisschen her, dass ich diese Rezension geschrieben habe… Kann aber nach wie vor noch jedes einzelne Wort davon unterstreichen… Basic Instinct ist in meinen Augen wohl der am meisten überschätzte Erotik-Thriller-Hype der 90er Jahre. Letzten Endes nicht viel mehr als ein laues B-Movie-Lüftchen, das durch gezielt eingesetzte Provokationen mehr Aufmerksamkeit bekam, als es tatsächlich verdient. Und hier die ausführlichere Begründung, warum der Film in der 90er-Erotikfilmretrospektive – trotz Klassikerstatus – übergangen wurde…

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Die besten Thriller des Jahres 2017: A Beautiful Day / You were never really here

Nicht nur – aber auch – in Blockbustern, nicht nur – aber auch – in Serien, nicht nur – aber auch – im Genrekino – hat sich in den letzten Jahren eine „düsterer ist besser“-Attitüde breit gemacht. Was den 80ern ihr Gore und den 90ern ihre Slapstickcomedy war, ist den 2010ern ihre Tristesse und ihr Pessimismus. Man kann es schon fast als Fetisch der Dekade bezeichnen, wenn so unterschiedliche Werke wie die Serie Breaking Bad, Horrorfilme wie Hereditary oder gar ehemals bunte Superheldenfilme wie die Superman-Saga sich ordentlich darum bemühen, ihr Szenario immer trostloser, kälter und deprimierender scheinen zu lassen. Wozu diese Vorrede? Nun, sollte es eine geheime Krone für den pessimistischsten cineastischen Blick auf die Welt geben, dürfte Lynne Ramsays „You were never really here“ – in Deutschland unter dem zynischen Titel „A beautiful Day“ vermarktet – ganz vorne mitspielen… Und vollkommen unabhängig davon definitiv zu den Thrillermeilensteinen des Jahres 2017 gehören.

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Spiritual Porn Mindfucks – Gedanken zu Gaspar Noes "Enter the Void"

Natürlich kommt man, wenn man von Gaspa Noe spricht, nicht an Irreversible vorbei… dieses zermürbende Monster von einem Film, das seine Protagonisten und Zuschauer auf eine grauenhafte Odyssee durch einen rückwärts erzählten, quälend naturalistischen Revenge-Thriller schickt, an dessen Beginn eine schwindelerregende Kamerafahrt durch die aufgepeitsche Pariser Nacht steht, dessen Zentrum von einer der unerträglichsten Szenen der Filmgeschichte eingenommen wird und dessen vermeintlich harmonisches Ende, die grausame Determiniertheit der gesamten Geschehnisse brutal auf den Punkt bringt. Gaspar Noe ist ein cineastischer Extremist, ein sadistischer Filmemacher, der die Grenzen des Erträglichen auslotet, um sie eiskalt zu überschreiten. Vollkommen zurecht hat es sein Meisterwerk Irreversible zu den extremsten Filmen der 00er Jahre geschafft. Und dann hatten wir ganze vier Jahre Verschnaufspause, trügerische Ruhe, bevor die Ikone der New French Extremity mit Enter the Void 2010 zu einem erneuten Angriff auf unsere Sehgewohnheiten bläst.

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Die besten Episodenfilme und Composite Films der 2000er Jahre

Wir haben auf unserem Weg durch die Kinodekade klar abgegrenzte Genres wie Tragikomödien, Erotikfilme, Thriller und Horrorfilme hinter uns gebracht, aber auch mit  diffusen Kategorisierungen wie Tarantinoeske Filme gearbeitet. Jetzt wirds wieder ein wenig knifflig. Die Genrekategorisierung „Episodenfilm“ ist hinreichend bekannt, scheint jedoch ein allzu enges Korsett für so manches cineastisches Werk zu sein. Der klassische Episodenfilm nämlich – wie zum Beispiel Intolerance von D.W. Griffith (1916) – besteht aus in sich geschlossenen Episoden, die durch ein alles verbindendes Thema zusammen gehalten werden. Nun ist aber gerade das postmoderne Kino, was Episodenkonstellationen betrifft, gerne verspielt und alles andere als stringent. Durchgesetzt haben sich hier episodische Prinzipien, die keine kleinen abgeschlosssenen Teilhandlungen erzählen, sondern diese ineinander verzahnen, parallelisieren,  darin wild umher springen oder gar klassische Chronologien komplett aufbrechen. Als Wegfeiler seien nur Robert Altmans Short Cuts von 1993 und Quentin Tarantinos Pulp Fiction von 1994 genannt und es wird offensichtlich, wie unterschiedlich sich Kurzgeschichten jeweils in einem Film anordnen lassen.

Die englische Sprache bietet hierfür den Begriff des „Composite Films“ an, der Filme bezeichnet die trotz ihrer Episodenhaftigkeit dicht gewebt sind, und aus deren einzelnen kleinen Plots sich komplexe Gesamtstrukturen bilden. Die deutsche Filmkritik und Theorie arbeitet hier noch öfter etwas ungelenk mit Begriffen wie Ensemble Drama, Sittengemälde oder verzichtet gleich vollkommen auf eine eindeutige Kategorisierung. Wir wollen an der Stelle mit den beiden Begriffen Composite Film und Episodenfilm arbeiten, denn bei den besten Filmen der Dekade finden sich sowohl klar strukturierte, aus einzelnen voneinander getrennten Segmenten bestehende Werke als auch eng ineinander verzahnte Filmkompositionen. Mitunter parallel erzählt (im 2000er Drama Timecode sogar zeitgleich im echtzeitlichsten Sinne des Wortes), mitunter in durchgeschüttelter Chronologie, mitunter scheinbar ohne klare Linie. Und damit wollen wir die Theorie auch Theorie sein lassen. Es folgen die besten vielschichtigen, mehrstimmigen, zusammengesetzten , fragmentierten, komponierten und arrangierten Werke des Jahrzehnts… wie immer nach dem Klick.

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Die besten Epen der 2000er Jahre

Ein Genre, dessen filmische Einordnung äußerst schwierig ist, dessen Definitionsmöglichkeiten vielseitig und ambivalent sind… Traditionell ist ein Epos eine Versschöpfung, eine lyrische Erzählung im Stile der Ilias oder des Nibelungenliedes. Jedoch hat sich die Definition des Genres im Laufe der Zeit, der Geschichte der Medien gewandelt und erweitert. So definierte der Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukacs das Epos als „die Gestaltung einer geschlossenen Lebenstotalität“, die sich von der privaten Sicht eines Romanes abgrenze. Die vorwiegend historischen und zugleich  universellen Topoi epischer Werke wurden besonders im klassischen Monumentalfilm der 50er Jahre vielfach bearbeitet (Ben Hur, Die zehn Gebote). Filmkritikguru Roger Ebert machte die Definition des epischen Kinos schließlich an seiner visionären Kraft fest (um im selben Atemzug ordentlich über Pearl Harbour zu lästern). Aber genug des Vorgeplänkels: Wir verstehen hier unter epischem Kino große, ausladende Filme: Sittengemälde, historische und aktuelle Panoramen, monumentale Gemälde, universelle Visionen und Gedanken und natürlich alles was irgendwie in diesen großen Rahmen, in diese schwammige Bezeichnung miteingeschlossen werden kann (Darin fallen übrigens auch einige bei den Fantasyfilmen, Tragikomödien oder Thrillern erwähnte Titel, die hier allerdings kein zweites Mal aufgeführt werden). Also dann die Besten des Jahrzehnts, wie immer mit kurzer Beschreibung und audiovisuellem Anschauungsmaterial unmittelbar nach dem Break.

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Die besten Tarantinoesken Filme der 2000er Jahre

Ja… richtig gelesen. Wer glaubte, wir hätten bei den besten Actionfilmen der vergangenen Dekade den Master himself vergessen, kann hiermit beruhigt werden. Hiermit widmen wir ihm eine eigene Kategorie. Aber nicht nur das, wir gönnen ihm gleich auch ein eigenes Genre. Seit dem 90er Meisterwerk Pulp Fiction gab es zahllose mal mehr mal weniger gelungene Epigonen des Tarantinoesken Kinos. Zahllos drängten sie auf den Markt, und woran sie sich genau orientierten, war vielen von ihnen selbst nicht so ganz klar… uns übrigens auch nicht. Fest steht jedenfalls: Es gibt sie. Die Tarantinoesken Filme: Genrebastarde zwischen Action, Thrill und Comedy. Oft mit Gangstern und Ganoven als Protagonisten, immer jedenfalls mit verdammt coolen Typen. Dazu reichlich Popzitate, eine gehörige Portion 70’s Exploitation-Nostalgie, B-Movie-Charme und gleichzeitig das Bemühen das eigene Werk zum Kultfilm avancieren zu lassen. Gespickt mit vielen Nonsens-Dialogen, unterlegt mit coolem Score, den Sinn für das Nebensächliche nicht vergessen, mitunter episodisch erzählt… und irgendwie kleine Jungs als Hauptzielpublikum. Nennt es Nerdfilme, nennt es Kultfilme, nennt es postmoderne Exploitation und Trash, nennt es Jungsfilme, nennt es wie ihr wollt. Hier ist die vollkommen heterogene Mischung der explosiven Genrebastarde, die wir – dem Meister zum Tribut – Tarantinoeske Filme nennen wollen. Die besten des Jahrzehnts, ganz exklusiv hier…

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Die besten Thriller und Actionfilme der 2000er Jahre

Jetzt kommts dicke… Keine ästhetische Erotik mehr, kein romantisches Schmachten und Säuseln. In diesem Artikel stehen voll und ganz die Thriller und Actionfilme des Jahrzehnts im Mittelpunkt. Adrenalin- und testosteronschwanger, spannend, schnell, knallhart, actionreich, manchmal auch verzwickt und komplex aber immer aufregend und mitreißend. Wer den ein oder anderen Reißer vermisst, der kann damit beruhigt werden, dass so mancher Actioneer-Bastard noch in weiteren Artikeln berücksichtigt wird. Was an der Auflistung aber bereits deutlich wird: Das traditionelle, puristische, reine Actionkino hatte in der letzten Dekade nicht gerade seine Hochzeit. Dafür aber umso mehr der Thriller, der sowohl postmodern dekonstruktivistisch als auch zynisch als auch hochdramatisch daher kam. Ladies and Gentlemen, die besten Thriller und Actionfilme des Jahrzehnts…

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Die besten Horrorfilme der 2000er Jahre

Nach den besten Fantasyfilmen des Jahrzehnts bleiben wir noch kurz im phantastischen Bereich. Grusel- und horrortechnisch ist so manches passiert in der letzten Dekade. Es gab eine ausufernde Zombie-Widergeburt, einen unglaublichen Hype um das asiatische Gruselkino (das diesen Artikel auch wie eine Welle überfluten wird), eine strukturell interessante Horror Nouvelle Vague aus Frankreich und die Ankunft des Splatter, Gore und Midnightmovies im Mainstreamkino. Folgerichtig erlebte der Horrorfilm einen wahren Boom, ein Hoch an Zuschauerzahlen, das man seit der verebbenden Slasher-Welle nicht mehr für möglich gehalten hatte und eine ganze Riege an erstklassigen, zweitklassigen und leider auch drittklassigen Filmen. Unsere Highlights des Spuk- und Blutoverkills wollen wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten.

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50’s, Pulp und Psychiatrie – Martin Scorseses "Shutter Island"

Martin Scorsese gehört zu jenen Regisseuren des New Hollywood, die sich ohne großen Qualitätsverlust in die 80er, 90er und schließlich sogar 00er Jahre retten konnten. Zudem gehört er zu jenen Regisseuren, die am ehesten das Erbe Alfred Hitchcocks in unsere Zeit gerettet haben. Er ist Autorenfilmer und zugleich Genrefilmer. Ebenso wie er vom Feuilleton für seine raffinierten inszenatorischen Einfälle gelobt wird, wird er auch vom Publikum für beinharte, kompromisslose Thrillerkost geschätzt und von den Studios für immer wieder erfolgsversprechende Projekte angeworben. Mit der Romanadaption „Shutter Island“ setzt er nun seinem Vorbild Hitchcock ein kleines Denkmal des neuen Jahrtausend. Nie war Scorsese offensiver psychologisierend, nie war er verspielter und nie war er trashiger.

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Direct to DVD – Der Mystery Horrorthriller "Triangle – Die Angst kommt in Wellen"

Es gibt Filme, über die man im Vorfeld nicht zu viele Worte verlieren sollte. Jede genaue Inhaltsangabe, jede inhaltliche Auseinandersetzung zerstört allzu viel der überraschenden Twists, der unheilvollen diffusen Gesamtatmosphäre und spoilert den Leser und späteren Zuschauer geradezu in Richtung Langeweile. In diese Sparte fällt auch Christopher Smiths (Creep) neuster Horrorthriller Triangle, der als klassischer Spukslasher beginnt und sich sukzessive zu einem interessant konstruierten Mysterydrama entwickelt. In unserer Rezension wollen wir dennoch versuchen, den Film zu beurteilen, ohne wesentliche inszenatorische Coups vorwegzunehmen.

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Die besten Filme 2017: Der Mysterythriller Personal Shopper

Es ist, wie es ist: Wenn du als Schauspieler oder Schauspielerin im falschen Kontext berühmt wirst, hast du es verdammt schwer, dich von diesem zu befreien. Letztes Opfer dieser brutalen Hollywoodweisheit war Kristen Stewart, die durch die Twilight-Saga all die Popularität erlangte, die man als Schauspieler – dem das Fach am Herzen liegt – nun wirklich nicht erlangen will. Fortan war sie verschrien als schauspielunfähige Damsel in Distress, die nicht zu viel mehr in der Lage ist als zu starren, auf ihre Lippen zu beißen und hin und wieder zu blinzeln. Dabei hat sie es versucht… oh ja, … und wie sie es versucht hat. Spielte in Folge des Twilight-Erfolges in vielen kleinen Indie-Filmen mit, hatte keine Scham davor, abgefuckt, wild und auch mal im komplettesten Sinne des Wortes nackt zu sein. Nur gebracht hat es ihr lange nichts. Anstatt, wie sie es gottverdammt nochmal verdient hätte, als spannendste Schauspielerin ihrer Generation gefeiert zu werden, musste sie stattdessen für allerlei dumme Memes herhalten oder in „Worst Performance“-Hitlisten auftauchen. Jetzt mal ehrlich, das ist doch scheiße: Kristen Stewart ist nämlich eine großartige Schauspielerin, ich wage es sogar, mich so weit aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen, vielleicht die beste Schauspielerin ihrer Altersklasse derzeit; mindestens aber in den Top 10. Sie beherrscht das Spiel mit ihrer inneren Spannung, wie kaum eine zweite; und wer ihr dabei Underacting vorwirft, versteht einfach nicht, wie viel Talent es braucht, nicht zu spielen und dennoch alles zu verkörpern, was die Rolle benötigt. Langsam, ganz allmählich, scheint bei Cineasten durchzusickern, dass Frau Stewart verdammt viel auf dem Kasten hat; und langsam, ganz allmählich, erhält sie in Filmkreisen die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Es ist aber noch ein langer, viel zu langer Weg. Next Step: Personal Shopper (2016) von Cannes-Liebling Olivier Assayas. Und der sollte gleich mal ein paar Dankeszeilen an Kristen aufsetzen. Denn ohne sie wäre dieser Film doch ziemlich aufgeschmissen.

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Die besten Filme 2016: Nocturnal Animals

Okay, gleich mal eine Art Offenlegung: Ich musste Tom Ford googlen. Bei Nocturnal Animals (2016) handelt es sich zwar um den erst zweiten Film des Regisseurs nach A single man (2009), außerhalb des Kinouniversums ist er allerdings alles andere als unbekannt. Tom Ford ist Modedesigner, und allem Anschein nach ein verdammt erfolgreicher Modedesigner: Chefdesigner bei Gucci, Privatperson mit dem größten Gucci-Aktienanteil, Prêt-à-porter-Designer bei SYL und schließlich – nachdem er Gucci 2004 verlassen hatte – Gründer seines eigenen Modelabels, dass er ganz bescheiden Tom Ford International, LLC nennt. Der Mann hat offensichtlich ein Gespür für Mode und Modevermarktung und das sieht man auch seiner Verfilmung des Romans Tony & Susan (1993) an. Bleibt die Frage, ob der Film mehr zu bieten hat als die Schauwerte eines Fashion-Experten.

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Rezension zu True Story (2015)

Die literarische Reportage ist Fluch und Segen des Journalismus unserer Zeit: Gelingt sie, ist sie eine großartige Verbindung von Faktenbasiertem, Dokumentarischen auf der einen und großem, emotionalen Storytelling auf der anderen Seite, misslingt sie, wird sie zum puren Erzählkitsch ohne Bezug zum journalistischen Auftrag. Und dann gibt es natürlich noch die dritte Ebene, in der die literarische Reportage nicht einfach misslingt, sondern gezielt als Betrug am Leser eingesetzt wird. So auch im Falle Michael Finkel, der 2002 seinen Job bei der New York Times wegen einer teilweise erdichteten Geschichte über Sklaverei im heutigen Afrika verlor. Die Geschichte geht aber noch ein bisschen weiter und rund um Finkel entwickelte sich eines der spannendsten Krimidramen des US New Journalism seit Truman Capotes Recherchen zu Kaltblütig (1965). Der Film True Story (2015) von Rupert Goold, der auf Finkels aus dieser Geschichte entstandenem Roman basiert, versucht die damaligen Ereignisse nachzuzeichnen.

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Kurzrezensionen: Captain Phillips, 12 Years a Slave, Snowpiercer, Trance – Gefährliche Erinnerung

Unbedingt mal wieder Zeit für einen aktuellen Filmabriss… Irgendwie tut es mir derzeit um so ziemlich jeden Film leid, den ich sehe und zu dem ich es nicht schaffe, wenigstens ein oder zwei Zeilen zu Papier zu bringen; liegt nicht nur daran, dass ich das Gefühl habe, mussmansehen.de giere nach Content, sondern auch einfach weil das Niederschreiben mir selbst hilft meine Meinung zu dem entsprechenden Film zu verarbeiten und zu fixieren, auch über den (ähnlichen) Effekt eines  Nach-Kinobesuch-Gesprächs hinaus. Hier also jetzt ein paar kurze Gedanken zu einigen Filmen, die ich in den letzten Wochen/Monaten gesehen habe. Keine tiefgründige Analyse, keine umfangreiche Auseinandersetzung, nur ein oder zwei Cents, die ich glaube zu den Werken noch loswerden zu müssen. Dieses Mal sind die Big Budget Großprojekte an der Reihe: Zweimal Oscar-Gewinner in Captain Phillips und 12 Years a Slave, einmal stilsicherer Heist-Mindfuck in Trance, und einmal groteske Weltuntergangsphantasien zwischen Korea und Traumfabrik in Snowpiercer. 2014 ist btw. bis dato ein verdammt gutes Filmjahr.

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Kurzrezensionen: The Master, Side Effects, Häppchenweise

Ich habe zwar mit dem Jahr 2012 filmtechnisch immer noch nicht abgeschlossen – und dementsprechend warten hier noch sehr viele Rezensionen ebenso wie Want-Sees in der „Packe ich alles nach der Magisterarbeit“-Warteschleife – aber es kann ja nichts schaden zwischendurch auch mal etwas zu aktuelleren Filmen zu schreiben. Der Kino-Verwertungszeitraum ist zwar (sofern überhaupt vorhanden) für die in diesem Artikel kurz abgerissenen Filme bereits abgelaufen, aber ich glaube, ich habe im letzten Jahr oft genug einen leicht in mir aufkeimenden Widerwillen gegen die Institution „Kino“ geäußert, weswegen ich alle drei ohne schlechtes Gewissen für einen gemütlichen Filmabend zu Hause empfehlen kann. Also dann: Drei sehenswerte, etwas andere, aber auch komplett verschiedene Filme: Mit The Master versucht sich Paul Thomas Anderson erneut an der Verbrüderung von Arthaus-Anspruch mit epischem Kinodrama, in Side Effects versucht Style-over-Substance-Legende Steven Soderbergh gerissenen Mindfuck-Thrill zu inszenieren, und mit Häppchenweise inszeniert Maike Brochhaus ein postpornografisches Filmexperiment, das genau das tut, was alle Erotikfilme wollen, im Gegensatz zu den meisten anderen jedoch mit erstaunlichem Erfolg.

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Breaking Bad S05e15: Granite State – The End is pending

Wenn es etwas gibt, was Breaking Bad spätestens seit Staffel 2 praktisch bis zur Perfektion beherrscht, dann ist es das Pacing; nicht nur der einzelnen Episoden sondern auch über ganze Staffeln und sogar den gesamten Serienverlauf hinweg. Es ist immer wieder erstaunlich wie gekonnt Gilligans Team mit der Dynamik seiner eigenen Dramaturgie spielt: Stop an go, Geschwindigkeitsrausch, ein komplettes sich Fallen Lassen in den narrativen Fluss… und dann wiederum eine radikale Entschleunigung, die nicht nur dazu dient, den Zuschauer durchatmen zu lassen, sondern auch gleich einen großen Reflexionsspielraum für das vorherige Geschehen eröffnet. Entschleunigung ist dann auch das Label, mit dem man am besten die 15. Episode der 5. Staffel beschreiben kann: Wer glaubt in der vorletzten Episode der Serie stünden jetzt alle Ampeln auf grün, sieht sich getäuscht: Anstatt den leichten Weg zu gehen und uns ein „six months later“ zu präsentieren, steigt „Granite State“ unmittelbar nach den tragischen Geschehnissen der letzten Folge ein, zieht die Konsequenzen von diesen dabei genüsslich in die Länge und findet trotz entschleunigter Erzählung nicht nur zu einer spannenden Dynamik sondern darf am Ende, quasi als Vorbote des Finales, auch noch einmal richtig episch und pathetisch werden. The End is pending… zumindest für eine knappe Stunde.

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Breaking Bad s05e14: Ozymandias – Die große Tragödie

Eine Schockstarre scheint sich über die Breaking Bad Fans gelegt zu haben… Im Gegensatz zu den Vorwochen lassen Recaps und Rezensionen auf sich warten, einzeln angesprochen, enthuscht den Fans und Enthusiasten meistens nur ein „krass“ oder „heftig“ … und ich selbst weiß auch gar nicht, wo ich jetzt ansetzen soll, um meine Gedanken zur Folge s05e14 niederzuschreiben. Verwunderlich, haben wir es doch mit der Episode Ozymandias mit der vermutlich besten Episode der fünften Staffel zu tun. Wenig verwunderlich, handelt es sich bei dieser jedoch auch um die extremste Episode der fünften Staffel. Habe ich letzte Woche noch den Genrespagat abgefeiert, der Breaking Bad wieder einmal fulminant gelungen war, so lässt sich nach der jüngsten Entwicklung nur konstatieren: Die Tragödie hat zurückgeschlagen. Bösartiger, düsterer und dramatischer als jemals zuvor. Gleichzeitig hat mit Ozymandias eine Entwicklung auch ihren Endpunkt erreicht. Das „höher, schneller, weiter“ Prinzip Heisenbergs wurde bereits zu Beginn der zweiten Staffel abgebremst – nicht nur, da der Protagonist sich aus dem Geschäft zurückgezogen hat, sondern auch weil er durch seinen Nemesis Hank enttarnt wurde. Nun hat diese Abbremsung zum endgültigen Stop geführt. In der Folge bleibt Walt nur noch übrig die Scherben zusammenzukehren.

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Breaking Bad S05e10: Buried – Gedanken, Spoiler, Kinderkarusselle

Ein junger Mann liegt mit apathischem Blick auf einer Schaukel, die sich unentwegt dreht: Vielleicht wie der Lauf eines Revolvers als Antizipation eines kommenden, blutigen Showdowns, vielleicht wie ein Folterrad, das symbolisiert, wie sehr dieser Mann durch das Leid gegangen ist, vielleicht als Darstellung eines Toten, der auf Erlösung hofft… vielleicht aber auch einfach als Symbol der kindlichen Unschuld, die dieser Mann nach wie vor, trotz seiner Erlebnisse, im tiefsten Herzen in sich trägt. Was auch immer das Kinderkarussell am Anfang von Buried – der zehnten Folge der fünften Staffel von Breaking Bad – bedeuten mag, eins ist sicher: Der darauf liegende Jesse ist am Ende…

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Breaking Bad S05e09: Blood Money – Gedanken, Spoiler, Crystal…

Hell yes! Ich unterbreche meinen – viel zu spät begonnenen Recap – der ersten vier Breaking Bad Staffeln, um an dieser Stelle einfach mal ein paar Gedanken zu den aktuellen Folgen loszuwerden. Ab sofort also jeden Montag, sofern es meine Zeit zulässt und sofern mein Meth-Dealer aus Neuland zuverlässig ist, ein paar vollkommen verspoilerte Gedanken zu der jeweils aktuellen Folge. Im besten Fall immer pünktlich, im besten Fall bis zum Ende der Serie. Falls ihr die Episode Neun der fünften Staffel Blood Money also noch nicht gesehen habt und euch nicht den Spaß verderben wollt, lest an dieser Stelle nicht weiter… Und noch ne kleine Warnung: Die Gedanken kommen jetzt frisch vom ersten Seh-Eindruck, könnten also etwas unsortiert und chaotisch sein. So be it…

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Breaking Bad – Season 1: Recap

Heute beginnt die zweite Hälfte der fünften – und finalen – Staffel von Breaking Bad. Was 2008 als cleverer Hybrid aus Drama, Black Comedy , Kritik am US-Gesundheitssystem und Drogenthriller begonnen hat, hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem wahrhaften Serienphänomen entwickelt: Überschwängliche Kritiken, die von Staffel zu Staffel besser wurden, ein ordentlicher Zugewinn an Zuschauern, zahllose Auszeichnungen, darunter allein fünf Emmys, und tatsächlich eine qualitative Steigerung von Staffel zu Staffel… Jepp, Breaking Bad ist das geworden, was man vollkommen zurecht mit dem abgegriffenen Label „Kultserie“ umschreiben kann, ein Platz in den Geschichtsbüchern neben Doctor Who und Twin Peaks dürfte dem grandiosen Genre-Bastard nahezu sicher sein: Grund genug, um kurz bevor die Serie ihre letzte Runde startet, die vorangegangenen Staffeln noch einmal Revue passieren lassen: Wie hat sich die Serie im Laufe der Zeit entwickelt? Was ist mit den Protagonisten passiert? Wie stehen die einzelnen Staffeln qualitativ dar, und wie lassen sie sich in der Gesamtserie einordnen? Los gehts mit einem kleinen Recap der ersten Staffel, die bei weitem nicht so düster wie der Rest der Serie daherkommt, allerdings bereits wichtige Punkte setzt, die bis zu den aktuellen Folgen Bestand haben werden.

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Kurzrezensionen (2012er Recap III): Drive, Keyhole, Django Unchained, Cosmopolis

Joa… weiter gehts mit der Aufarbeitung des Kinojahres 2012: Die folgenden Reviews möchte ich dann mal unter dem Banner zusammenfassen: „Hipsters get, what hipsters want!“ Sprich, Filme, die auf irgendeine Weise diesen Hipster-Link haben, sei es, weil sie sich besonders originell geben, sei es, weil sie besonders stylish sind, sei es weil sie als abstrakte Nerd-Kunstwerke daherkommen oder sei es einfach weil sie aus der Feder eines Hipster-Lieblings stammen. Das muss per se erst einmal kein Qualitätsmerkmal sein. Ein Film kann sehr wohl wie z.B. Drive voll im Trend liegen und dennoch über seine Zeit hinaus eine cineastische Wirkkraft entwickeln, ein Film kann wie Guy Maddins Keyhole als anspruchsvoller Ritt durch Genres daherkommen und trotzdem eine leere, nichtssagende Hülle bleiben. Filme können wie Tarantinos Django-Interpretation oder David Cronenbergs Cosmopolis ordentlich Namedropping betreiben und dennoch alle Erwartungen unterbieten, das Publikum unterwältigen. Und in jedem dieser Fälle ist selbstverständlich auch immer das jeweilige Gegenteil möglich. Welcher der folgenden Filme über Hipsters Liebling hinausreicht und welcher womöglich schnell vergessen gehört, erfahrt ihr in den Rezensionen nach dem Klick.

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Rezension zu The Dark Knight Rises

Wenn es einen Sommerkino-Hype gibt, der diesen Namen wirklich verdient, dann ist es der dritte und abschließende Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie. Seit mittlerweile über einem Jahr wurden wir auf das große Blockbuster-Event vorbereitet: Angeheizt mit nichtssagenden Mini-Teasern und Artworks, hungrig gemacht mit der sukzessiven Offenbarung der neuen Antagonisten und schließlich geradezu in den Wahnsinn getrieben mit Ankündigung über Ankündigung. Damit steht Nolans letzter Batman-Film klar in der Tradition übergroßer Hype-Blockbuster à la Avatar oder eben auch der Vorgänger des Regisseurs The Dark Knight, sowie das Traum-Epos Inception. Und wie bei diesen Filmen folgt auch die öffentliche Rezeption von The Dark Knight Rises den bekannten Mustern. Über die will ich mich gar nicht weiter groß auslassen, verweise stattdessen einfach auf meinen Text Fanboys, Nörgler, Kritiker und der Hype und komme lieber gleich zum eigentlichen Film, an den ein unbelastetes Herangehen natürlich weitestgehend unmöglich ist: Nicht nur wegen des Hypes im Vorfeld sondern auch wegen der zweifellosen Klasse von The Dark Knight, der seinerzeit den Status von Christopher Nolan als dem großen Hollywood/Blockbuster-Regisseur endgültig zementierte.

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