Autor: Florian

Kurzrezensionen (2012er Recap): Prometheus, Monsieur Lazhar, Iron Sky, The Hobbit

Spät dran und mit einigem Abstand – der einen (*hust) objektiveren Blick zulässt – will ich dann doch noch Kurzrezensionen zu ein paar 2012er Filmen nachschieben, die mir entweder in Erinnerung geblieben sind oder die ich tatsächlich erst vor kurzem gesehen habe. Wer meinen Arschloch-Zuschauer-Artikel gelesen hat, weiß, dass ich derzeit alles andere als gerne ins Kino gehe. Das liegt noch nicht einmal so sehr an dem – zugegeben von mir überzeichneten – Bild der nervenden Kinobesucher sondern einfach an dem meiner Meinung nach immer offensichtlicher werdenden Verfall der Institution Kino an und für sich: Überhöhte Preise, nervige 3D-Gimmicks, verloren gegangenes Flair und eine seltsame Form der Arroganz, mit der die Filmspelunken – ehemals Filmpaläste – glauben, ihren Besuchern mangelnden Komfort mit durchschnittlichen bis schlechten Filmen und übertriebenen Hypes versüßen zu müssen. Daher lautet mein Credo im Moment: Wenn schon Kino, dann lieber die kleinen, familiären Betriebe, die überraschende – von der Öffentlichkeit sträflich ignorierte – Perlen zu okayen Preisen und in gediegener Atmosphäre präsentieren. Und wenn es ein Blockbuster sein soll, genügt es auch vollkommen ein paar Monate zu warten, bis die Videothek meines Vertrauens (Nein, nicht kinoxto.2k oder so) den Film im Programm hat. Egal, hier soll es um die Filme gehen, und da ist alles dabei, was 2012 im zu bieten hatte: Hyperventilierender Hype (Prometheus), epischer Blockbuster (The Hobbit), ausgezeichnetes Arthaus-Drama (Monsieur Lazhar) und Direct-to-DVD-Trash mit originellen Produktionsumständen (Iron Sky). Bleibt die Frage, wie sich die eigentlichen Filme fernab ihres Paratextes/Kontextes schlagen. Und die soll im Folgenden beantwortet werden.

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High Frame Rate – Gimmick oder Zukunft der Bildtechnik?

Vor drei Jahren habe ich hier zwei Artikel veröffentlicht, in denen ich mich mit der 3D-Technik auseinandergesetzt habe, die Dank Avatar damals einen enormen Popularitätsschub erlebte. So wie James Camerons Science Fiction Blockbuster quasi die Geburtsstunde einer New Wave of 3D-Cinema war, könnte nun auch Der Hobbit von Peter Jackson die Geburtsstunde einer vollkommen neuen Bildtechnik sein. High Frame Rate ist das Zauberwort: 48 Bilder pro Sekunde, doppelt so viele wie im gewohnten Kino. Die Verfechter dieser Technik versprechen fantastische, so niemals gesehene Bilder, eine enorme Verbesserung der 3D-Technik und mit beidem verbunden eine Immersion, die sich deutlich von allen vorherigen cineastischen Erlebnissen abhebt. Die Kritiker und Skeptiker lästern über Soap- und Theaterfeeling, machen Witze über Benny-Hill-Effekte und sehen in der neuen Technik, ähnlich wie zuvor beim 3D, nichts weiter als ein überflüssiges Gimmick, das zudem der Immersion eher abträglich ist. Nachdem meine Eindrücke vom Hobbit (Kritik folgt) und der neuen Technik noch ziemlich frisch sind, bietet es sich doch an, das ganze HFR-Ding genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich versuche dabei thesenartig vorzugehen, allein schon weil sich ein wirklich endgültiges Urteil wegen der Frische des Prinzips verbietet. Dabei will ich sowohl auf die Technik als solche, als auch deren Wirkung auf die Zuschauer und nicht zuletzt auch auf deren Potential und Zukunft eingehen. Wie immer natürlich absolut objektiv, dabei höchst subjektiv gefärbt und komplett unvoreingenommen voreingenommen…

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Kommt Twin Peaks Staffel 3?

Die beste Nachricht – oder besser gesagt das beste Gerücht – zum Jahresbeginn kommt aus der amerikanischen TV-Serienlandschaft. Wie ich schon vor ein paar Tagen auf Nerdcore aufgeschnappt habe, scheint eine dritte Staffel der Kultserie Twin Peaks (1990 – 1991) derzeit durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Auslöser der Spekulationen ist ein 4Chan-Posting, dessen Verfasser behauptet, bei einem mutmaßlichen Treffen von David Lynch und einigen NBC-Verantwortlichen anwesend gewesen zu sein. Die dritte Staffel soll laut diesem Posting in unserer Zeit angesiedelt sein, also 20 Jahre nach der Handlung der ersten und zweiten Staffel spielen. David Lynch will das Gros des alten Castes für die Serienfortsetzung zurück haben, inhaltlich soll ebenfalls alles dort anknüpfen, wo die Serie damals – so gehässig – endete. Der gute Agent Cooper ist nach wie vor in der Lodge gefangen, während eine junge Reporterin sich anmacht die Geheimnisse um Twin Peaks zu lüften. Bad Cooper sitzt zwischenzeitlich im Gefängnis für den Mord an zwei Twin Peaks Einwohnern (die arme Annie). Und beginnen soll die Serie mit einer Nachstellung der berühmten Redroom-Szene aus Staffel 1.

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Kritik (an) der praktischen Vernunft – Rezension zu LIEBE von Michael Haneke

In seinem zweiten großen Hauptwerk, der Kritik der praktischen Vernunft (1788) versucht sich Immanuel Kant an der Frage „Was soll ich tun?“ und entwirft dabei eine ethische Theorie, in der der vernunftbegabte Wille  zur zentralen Maxime für moralisch richtiges Handeln wird. Mit seinem Fokus auf dem Willen zur Beurteilung der Sittsamkeit spezifischer Handlungen gehört Kant zu den berühmtesten Verfechtern der Deontologie in der Geschichte der Moralphilosophie. Gut ist, was aus gutem Willen entsteht, am schärfsten vermutlich formuliert in der Einleitung zu seiner Grundlegung der Metaphysik der Sitten (1785), in der es heißt: „„Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille.“ Handlungen, die einzig und allein auf Liebe, auf bedingungsloser Zuneigung zu einem anderen Menschen basieren, können demzufolge nur gute, richtige Handlungen sein, vollkommen gleich wie ihr Ergebnis aussieht. Genau diese radikale Konsequenz aus einer deontologischen Ethik stellt Michael Haneke in seinem neuen Film Liebe (2012) dar: Eine Geschichte, die primär von absoluter Liebe handelt und deren Konsequenzen bis zum bitteren Ende verfolgt, darstellt und kritisch reflektiert.

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Filmabriss: Red State, Sleeping Beauty, Chronicle, Monsters, The Hunger Games

So…  ich habe mal wieder Lust auf einen kleinen Filmabriss. Deser Artikel liegt schon seit Januar 2012 ohne größere textuelle Bestückung bei unseren Entwürfen rum und wartet geradezu darauf, endlich mit Lob und Verriss gefüllt zu werden. Dementsprechend gibt es hier keinen großen neuen Stoff zu finden. Kinogänger können gleich weiter wandern, das Haltbarkeitsdatum für die Leinwand ist bei diesen Filmen längst abgelaufen. Aber gerade Leute wie ich, die eine sympathische Videothek ihres Vertrauens in der Nähe haben und am Überlegen sind, was sie sich aus dem Filmprogramm der letzten 12 Monate als nächstes ausleihen könnten, dürften hier fündig werden: Tarantinoeskes von Kevin Smith in Red State, Arthausiges in Sleeping Beauty, Sci-Fi-Action mit einem Schuss Gesellschaftskritik in Chronicle und Monsters… und der große Teenager-Hype The Hunger Games. Ich versuche die entsprechenden Rezensionen ein wenig rough zu halten: Keine großen Inhaltsangaben, keine tiefschürfenden Analysen, stattdessen just my two cents zu dem DVD-Kram, den ich mir aus dem aktuellen Programm in letzter Zeit so gegeben habe. Viel Spaß.

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South Park Season 16 – First Half Recap

Wenn du Donnerstags voller Vorfreude southpark.de aufrufst und enttäuscht feststellen musst, dass immer noch die Episode von letzter Woche als aktuellster und heißester Scheiß präsentiert wird, dann weißt du, dass es wieder einmal so weit ist: South Park geht in die – btw. viel zu lange – Sommerpause und es dürfen erst einmal einige Monate ins Land ziehen, bevor du mit neuen Folgen beglückt wirst. Trauriger Umstand, gute Möglichkeit für einen kurzen Recap. Wie schon im letzten Jahr will ich auch an dieser Stelle auf die bisherigen Folgen der aktuellen Staffel zurückblicken: Themen, Motive, Stärken, Schwächen und der ganze Rest eben. South Park Season 16, was bisher geschah und worauf wir uns noch freuen dürfen…

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Kurzerezensionen (2012er Recap IV): Cabin in the Woods, Looper, Twixt, John dies at the end

Material für den nächsten Filmabend zu Hause… und für die Nerd-Fraktion. Die folgenden Rezensionen kümmern sich ein wenig, wenn auch nicht ausschließlich, um die Direct-to-DVD Ecke des Jahres 2012. Ziemlich frisch reingerauscht ist – zumindest bei uns in der Ecke – John dies at the End, der versucht einen neuen Rekord an verwursteten Genres aufzustellen. Ebenfalls direkt auf DVD ist Copollas 2011er Spuk/Pulp-Drama Twixt gelandet, während sowohl Looper als auch The Cabin in the Woods zwar im Kino liefen, im Grunde genommen aber auch für einen Heimkinoabend weitaus geeigneter sind als für ein großes Lichtspielhaus. Wie die Filme sich auf dem TV, Sofa in Front, bewährt haben, erfahrt ihr nach dem Klick…

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Rezension zu The Dark Knight Rises

Wenn es einen Sommerkino-Hype gibt, der diesen Namen wirklich verdient, dann ist es der dritte und abschließende Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie. Seit mittlerweile über einem Jahr wurden wir auf das große Blockbuster-Event vorbereitet: Angeheizt mit nichtssagenden Mini-Teasern und Artworks, hungrig gemacht mit der sukzessiven Offenbarung der neuen Antagonisten und schließlich geradezu in den Wahnsinn getrieben mit Ankündigung über Ankündigung. Damit steht Nolans letzter Batman-Film klar in der Tradition übergroßer Hype-Blockbuster à la Avatar oder eben auch der Vorgänger des Regisseurs The Dark Knight, sowie das Traum-Epos Inception. Und wie bei diesen Filmen folgt auch die öffentliche Rezeption von The Dark Knight Rises den bekannten Mustern. Über die will ich mich gar nicht weiter groß auslassen, verweise stattdessen einfach auf meinen Text Fanboys, Nörgler, Kritiker und der Hype und komme lieber gleich zum eigentlichen Film, an den ein unbelastetes Herangehen natürlich weitestgehend unmöglich ist: Nicht nur wegen des Hypes im Vorfeld sondern auch wegen der zweifellosen Klasse von The Dark Knight, der seinerzeit den Status von Christopher Nolan als dem großen Hollywood/Blockbuster-Regisseur endgültig zementierte.

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Kurzrezensionen (2012er Recap II): Cloud Atlas, Life of Pi, Beasts of the Southern Wild

Auch wenn 2013 mittlerweile schon ziemlich fortgeschritten ist, habe ich mit dem letzten Filmjahr immer noch nicht ganz abgeschlossen. Aber es wird! Und in mir ist dann doch der Gedanke – mittlerweile schon ziemlich weit – gereift hier wirklich in mehreren Portionen 2012 als Film- und Kinojahr genüsslich zu rekapitulieren. Im Mittelpunkt dieser Retrospektive soll das große Wort „Kinomagie“ stehen: Filme, die episch waren, Filme, die verträumt waren, Filme die magisch waren und ihr Publikum auf irgendeine Weise verzaubern wollten. Ob sie damit Erfolg hatten, werde ich in den folgenden drei Reviews 100% subjektiv eruieren. Vorhang auf für den gigantomanischen Episodenfilm Cloud Atlas, der den Spagat zwischen Mainstream-Epos und Kunstfilm wagt, Vorhang auf für die fantastische Literaturverfilmung Life of Pi, die Spiritualismus und Exotik auf die Leinwand bringen will, Vorhang auf für den Überraschungsgast Beasts of the Southern Wild, der sozialromantische Botschaft mit fantastischen und surrealen Momenten kreuzt. Vorhang auf für das Kino als Hort des Magischen; mit Sicherheit nicht ohne Pathos und Größenwahn, dafür aber in seiner ureigensten Bestimmung.

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Empathie und Neugierde als Konzept – Alexander Kluge zum Achtzigsten

Ich würde gerne behaupten, dass mein erster Kontakt zu Alexander Kluge im Schauen des Meisterwerks Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos (1968) bestand, oder im Lesen des Klassikers Öffentlichkeit und Erfahrung (1972). Ich befürchte aber, dass ich wie so viele andere meiner Generation auf Kluge zum ersten mal im Fernsehen gestoßen bin. Und sei das nicht schlimm genug auch noch im Privatfernsehen, irgendwann im Nachtprogramm beim Zappen zwischen Tutti Frutti und Schulmädchen-„Reportagen“… und wahrscheinlich ebenfalls verbunden mit der Frage: “Was soll das? Ich will Stoff für meine frühpubertären Hormone, keinen Mann, der im Mönchskostüm zum fünften Evangelium befragt wird!” Der Mann im Mönchskostüm war Peter Berling, und Alexander Kluge existierte seinerzeit für mich nur als Stimme hinter der Kamera, die mit skurrilen und intelligenten Nachfragen den Historiker in seiner Rolle immer wieder ordentlich in die Bredouille brachte.

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Großartige TV-Unterhaltung: Der Tatortreiniger

Machen wir uns nichts vor: Die deutsche TV-Comedylandschaft liegt nicht nur brach, sie hat das im Prinzip schon immer getan. Diether Krebs und Iris Berben in allen Ehren, aber auch Sketchup war nie wirklich lustig; und ein Land, das diesen Comedy-Flick zu seinen humoristischen TV-Höhepunkten zählt, kann alles in allem nicht besonders viel Humor besitzen. Verständlich, dass sich auch kaum jemand hierzulande darüber aufregt, wenn wir von den South Park Machern als kollektiv humorlos verspottet werden, wenn unserer Humorlosigkeit gar eine ganze Episode gewidmet wird… Sie haben ja recht! Okay, es gab Loriot und der war wirklich groß. Aber darüber hinaus? Otto? Vielleicht vor zwanzig Jahren mal für fünf Minuten. RTL Samstag Nacht? Ein Saturday Night Live Rip-Off und bei weitem nicht so gut wie das Original. Alles Atze? Bitte! Dass es nur wenige rühmliche Ausnahmen im hiesigen TV-Betrieb gibt, wäre nicht so schlimm, wenn diese nicht so sträflich unter Wert verkauft, vernachlässigt oder auf die Arschloch-Sendeplätze verbannt werden würden. So gerade erst geschehen mit der herausragenden NDR-Comedy-Serie Der Tatortreiniger.

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Kurzrezensionen: Timecrimes, Der Plan, Exam

Im Moment wildere ich ein wenig durch die Videotheken, um festzustellen, was ich so die letzten Jahre an Filmen im Kino verpasst habe, und natürlich auch, um ein paar Direct-to-DVD Veröffentlichungen abzugreifen, die Dank fehlender PR in den Videotheken-Regalen ein wenig vor sich hinstauben. Sind sie es trotzdem wert gesehen zu werden? Dieses Mal gibt es das volle Mysteryprogramm im Realitätscheck: Der düstere – schon etwas ältere – Zeitreise-Thriller Timecrimes, die an den Kinokassen etwas untergegangene Mystery-Romanze Der Plan und das Kammerspiel Exam, das sich in seiner „Geschlossene Gesellschaft“-Variante ungeniert bei Cube und LOST bedient. Lohnt es sich? Die Antwort nach dem Klick.

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Schluss mit lustig! – Rezension zur fünften Stromberg-Staffel

Das ging dann alles doch schneller als vermutet. Im Überschwang der Vorfreude habe ich mir letzte Woche die Limited Pop-Up Edition zur fünften Stromberg-Staffel bestellt und deren Ankunft eigentlich erst die kommende Woche erwartet. Naja, Amazon hat mich bereits am Freitag mit dem Päckchen überrascht und das Wochenende war gerettet. Am Samstag Abend war ein Stromberg-Marathon angesagt: Immerhin 10 Folgen à 20 Minuten warteten darauf entdeckt und abgefeiert zu werden… Und es hat sich wieder einmal gelohnt. Nur soviel im Voraus: Die fünfte Staffel gehört mit zum Besten, was es von der großartigen Comedyserie – die ja alles andere als arm an Höhepunkten ist – bis dato zu sehen gab. Ich versuche die folgende Review so spoilerfrei wie möglich zu halten, was bei einer Serie natürlich immer etwas schwieriger ist. Wer Stromberg, Staffel 5 also so unbefleckt wie möglich sehen will, sollte gar nicht erst weiter lesen… wem ein kleiner, leicht verspoilerter Vorgeschmack nichts ausmacht, here we go.

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„Büro ist wie Achterbahnfahren!“ – Stromberg-Retrospektive (Staffel 1 – 4)

Ich liebe Stromberg (2004 bis heute), seitdem die Serie das erste Mal über die deutschen Fernsehbildschirme flimmerte. Das Rip-Off der (ebenfalls genialen) britischen Satire The Office (2001 – 2003) gehört für mich zu den wenigen Fällen, bei denen das Remake besser funktioniert als das Original. Vielleicht liegt es daran, dass die Mockumentary und Parodie des klassischen Büro-Muffs, die Kombination aus Biedermeierei, fehlender Sensibilität und dreister Inkompetenz noch besser zur deutschen Arbeitswelt passt als zur britischen Mentalität. Vielleicht liegt es daran, dass Autor Ralf Husmann damals genau wusste, wo er die Vorlage abändern muss, wo er konkret Dinge finden konnte, die deutsche Verhaltensauffälligkeiten perfekt persiflieren. Vielleicht liegt es auch am herausragenden Cast, von Christoph Maria Herbst bis zu Bjarne Mädel. Auf jeden Fall war Stromberg immer groß… auch in seinen schwächeren Momenten. Kurz vor der fünften Staffel, die am 8. November auf Pro Sieben startet, will ich an dieser Stelle noch einmal einen kleinen Blick auf die Vergangenheit des „schlechtesten Chefs der Welt“ werfen.

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Harry Potter, Hitler und Appeasement: Der Zauberlehrling und das britische Trauma

Nicht mehr lange… Bald ist es so weit. Wenn Mitte Juli mit Harry Potter and the Deathly Hollows 2 der endgültig letzte Film über Hogwarts, Harry Potter und Lord Voldemort in den Kinos anläuft, wird damit eine Fantasyserie beendet, die Leser und Kinogänger in den letzten zehn Jahren permanent in Atem hielt. Die Erlebnisse des Schülers, Zauberlehrlings und Auserwählten sind bereits jetzt schon so etwas wie Literaturgeschichte, haben eine riesige Fankultur um sich versammelt, Autorin J.K. Rowling reich gemacht und zahllose Untersuchungen des Phänomens provoziert. Die Mythologie, die Religion, die klassischen Fantasy-Bezüge… Dabei lässt sich Harry Potter problemlos (und mit viel Spaß) ganz konkret beinahe zeitgenössisch lesen: Nämlich als Verarbeitung eines großen britischen Traumas der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Vom europäischen Schicksalsjahr 1914 über die Deutschlandpolitik der 30er Jahre, den Zweiten Weltkrieg bis hin zu 1945 und dem Schlussstrich unter die Verwirrungen der europäischen „Moderne“. Harry Potter und Lord Voldemort, Großbritannien und Adolf Hitler, Appeasement und Krieg… Parallelen und Analogien: Spoiler ahead!

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Das Ende von LOST erklärt- …Oder zumindest ein Interpretationsversuch

Achtung! Dieser Artikel enthält massive Spoiler für sämtliche Folgen und Staffeln von LOST. Wer die Serie noch nicht komplett (!) gesehen hat, aber vorhat dies noch zu tun, sollte es tunlichst vermeiden weiter zu lesen, sofern er sich nicht den Spaß an unzähligen Überraschungen und Mindfucks kaputt machen will. Der Artikel richtet sich an Fans und Zuschauer der Serie und setzt entsprechend Kenntnisse über das Geschehen von LOST voraus.

„It only ends once, anything that happens before is just a progress!“ Es ist vollbracht, LOST ist zu Ende. Nach sechs Jahren und ebenso vielen Staffeln, nach unzähligen Mysterien geht eines der größten Serienereignisse dieses Jahrzehnts dem Ende entgegen. Und was war das für ein Ende! Zahllose Fans diskutieren sich – wie schon bei den Staffeln zuvor – die Köpfe heiß, lästern, weinen, freuen sich einfach oder sind schlicht und ergreifend erbost über den Abgang, der viele Fragen offen und unbeantwortet ließ. Gerade der himmelschreiende Pathos, mit dem die letzten 90 Minuten garniert wurden, sorgt für so manches Kopfschütteln, ebenso die religiöse, spirituelle Metaphorik und Auflösung sämtlicher Ereignisse und natürlich nicht zuletzt auch das Unterlassen vieler Antworten, das Offenlassen vieler Plot-Teile und das Ignorieren vermeintlicher Schlüsselszenen.

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Meta-,- Meta-, Messerstecher – Rezension zu Scream 4

Es ist schon eine Crux mit den lange Zeit nach den Originalen nachgeschobenen Fortsetzungen… Und gerade in den letzten Kinojahren ging das selten gut aus: Indiana Jones 4? Katastrophe! Die Prequels der Star Wars Franchise? Nur noch ein Schatten der urspünglichen epischen Weltraumsaga. Und dann natürlich der Fortsetzungs- und Remakewahn im Horrorbereich (ganz zu schweigen von kruden Mashups wie Freddy vs. Jason). Nur selten gibt es Lichtblicke… Und wenn ausgerechnet eine Serie weitergeführt wird, die schon in den 90ern ein Revival darstellte – mit einem guten Film und zwei immer durchschnittlicher werdenden Fortsetzungen –  die zudem von Beginn an gerade mal als Trilogie angelegt war, ist erst Recht Obacht geboten. Insofern waren die Erwartungen an Scream 4 erst einmal niedrig, mehr als eine nette Nostalgieversanstaltung wurde nicht erhofft, und ein Blick auf die Mitkinogänger – Anfang 30, Horrorfilmfreunde, irgendwie noch in den 90ern beheimatet – ließ erahnen, dass es dem restlichen Publikum auch nicht viel anders ging.

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Scream-Retrospektive II: Die beiden Fortsetzungen

Scream war angeblich von Anfang an als Trilogie angelegt. Ob diese Behauptung Wes Cravens und seines Stabes der Wahrheit entspricht, ist allerdings tatsächlich nur zweitrangig. Bei dem überbordernden Erfolg der Slasher-Renaissance, war es selbstverständlich, dass eine Fortsetzung folgen musste… und ein dritter Teil war schon vor dieser klar eingetütet. Ist ja auch generell nichts verwerfliches. Wobei das Slasher-Genre wie schon im ersten Teil der Retrospektive festgestellt, vielleicht prädestiniert für Fortsetzungen ist, diese allerdings meistens ziemlich müllig daherkommen. Immerhin hatte Craven bis zur Weiterführung der Scream-Franchise die Regie-Finger von Nachfolgefilmen gelassen (abgesehen von einem ziemlich gelungenen, ebenfalls mit der eigenen Selbstreferenzialität spielenden Nightmare on Elmstreet Teil). Also schauen wir uns an, wie sich die beiden Scream-Fortsetzungen im Vergleich zum ersten Teil schlagen…

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Scream-Retrospektive zur Einstimmung auf Teil 4 der Slasher-Saga I: Das Original

Wes Craven muss schon ganz schön dicke Eier haben oder ein hoffnungslos naiver Optimist sein, dass er es sich tatsächlich traut einen vierten Teil der Scream-Franchise ins Kino zu bringen. Immerhin war Scream von Anfang an als Trilogie angelegt, was der Stoff an und für sich keinesfalls selbstverständlich hergibt. Dann die Tatsache, dass die Scream-Filme von Teil zu Teil dünner und unspannender wurden. Ganz zu schweigen von der miesen Erfahrung, die aus der Geschichte der Slasher-Fortsetzungen resultieren dürfte: Jason? Totgemetzelt. Freddy? Irgendwann nur noch ein Schatten seiner selbst. Mike Myers? … Sprechen wir nicht darüber. Und schließlich der letzte und wesentliche Punkt. Scream, damals schon das Revival eines totgesagten Genres, wirkt in Zeiten der Saws und Hostels gleich wie ein doppelter Anachronismus. Die darin gezeigte Gewalt, die im Mainstreamkino der 90er tatsächlich noch ungewöhnlich war, wurde für ein Massenpublikum mittlerweile derart pervertiert, inflationiert oder einfach detaillierter aufbereitet, dass Scream selbst in der uncut-Version scheinbar wie der brave Großvater heutiger Blutorgien wirkt. Sei es drum… Wes Craven beweist Mut (oder Dummheit); und so startet Scream 4 diese Woche in unseren Kinos. Und für alle, die sich auf ein nostalgisches Wiedersehen mit dem – in diesem Fall gleich doppelt nostalgischen – Slasherklassiker freuen (so wie ich), gibt es an dieser Stelle eine kleine kritische Würdigung der drei Vorläufer. Wir beginnen mit Scream 1, dem Klassiker von 1996. Die beiden Fortsetzungen folgen in einem seperaten Artikel.

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South Park: Season 15 – Was bisher geschah…

Die schönste Zeit des Jahres steht kurz bevor. Am 27. April 2011 startet die 15. South Park Staffel, kurz nachdem Trey Parker und Matt Stone einen Vertrag für weitere drei Staffeln bei Comedy Central unterschrieben haben. Für schwarzen Humor und infamen Zeichentrick ist für die nächsten Jahre also gesorgt. Und da es nun wirklich nicht mehr lange dauert, bis wir die neuesten Folgen der beliebten, qualitativ erstaunlich konstanten, schwarzhumorigen Zeichentrickserie online genießen können, lohnt sich doch nochmal ein kleiner Rückblick auf die vergangene Staffel, um den Appetit auf das kommende Material von Trey Parker und Matt Stone anzuheizen.

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Regisseur Sidney Lumet gestorben

Gestern ist der amerikanische Regisseur Sidney Lumet im Alter von 86 Jahren gestorben und hinterlässt damit eine große Lücke in der amerikanischen Filmszene. Lumet gehörte zu jenen Regisseuren, die über die Jahrzehnte hinweg unermüdlich drehten, sich selbst nie verrieten, neue Filmkonzepte und Bewegungen in ihre Arbeit aufnahmen und dennoch ihrem eigenen Werk treu blieben. Davon zeugt seine beeindruckende Filmographie, deren Beginn in den 50er Jahren liegt und die bis in das 21. Jahrhundert reicht. Ein kleiner Rückblick…

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Stagnation of the Dead? – Grenzen und Möglichkeiten des aktuellen Zombiefilms

Das große Horrorrevival des letzten Jahrzehnts war neben der Kommerzialisierung des Torture Porns durch Remakes wie „The Hills have Eyes“ und Neuschöpfungen wie Hostel vor allem die Renaissance des Zombiefilms. Diese brachte einige sehr gute, einige gute und sehr viele schlechte Filme hervor. Gerade die unzähligen B-Movie-Massenprodukte lassen es mitunter so erscheinen, als sei das Genre erneut – wie schon in den 80ern – mittlerweile zu Tode getrampelt, beziehungsweise, wenn man den klassischen Zombiefans folgt, zu Tode gerannt. Aber gibt es nicht auch Lichtblicke? Ist tatsächlich der rennende Zombie an der Stagnation Schuld? Ist alles aus diesem Horrorbereich ausgeschlachtet? Das Subgenre zu Ende definiert? Und welche Filme beweisen ganz oder in Ansätzen das Gegenteil? Eine Bestandsaufnahme.

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Oscar Nominierungen 2011 – Der immer wieder überraschende Traditionalismus der Academy

And the Winner is…. wird sich zeigen. Wie jedes Jahr liefern aber bereits die Nominierungen (und noch mehr die Nicht-Nominierungen) genug Stoff für Tratsch über aktuelle Filmtrends und vor allem darüber, wie die Academy aktuelle Filmtrends einschätzt und bewertet. Und wie so ziemlich jedes Jahr offenbart diese auch 2011 unverhohlen ihren Hang zum Traditionalismus.

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Was sind Korsakow Filme?

Als Mediengestalter und Regisseur Florian Thalhofer im Jahre 2000 einen Film über Alkoholismus drehte  (Korsakow Syndrom), suchte er nach einer Möglichkeit, dem Sujet auch narrativ und ästhetisch gerecht zu werden. Aus diesem Antrieb entstand das so genannte Korsakow-System, eine Oberfläche für nonlineare Dokumentar- und Spielfilme. Zehn Jahre ist dies mittlerweile her und die Korsakow-Filme haben es trotz faszinierender Ideen und großartigen daraus entstandenen Dokumentationen leider nie über einen gewissen subkulturellen Bereich hinaus geschafft.

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3D-Kino – Zukunft oder Eintagsfliege? – Teil 2

In Teil 1 habe ich mich mit den Apologeten und Kritikern der neuen Technik auseinandergesetzt und einen Blick auf die aktuelle Real-D-Filmlandschaft geworfen: Das Zwischenfazit. Auf der einen Seite stehen die technikfeindlichen, konservativen Cineasten, auf der anderen die enthusiastischen, bildervernarrten Techniknerds. Beide Seiten haben wunderbare Argumente für und gegen die Technik und beide Seiten stehen in einer unendlich langen kulturellen Tradition des Generationenkonflikts. Die derzeitigen Filme, die eine vermeintliche kulturelle Evolution verkünden leben primär von ihrer Bildgewalt und stehen vollkommen unter dem Scheffel des gefeierten 3D-Effektes selbst. Bleibt die Frage: Wie evolutionär ist dieser? Wie verändert er Sehgewohnheiten und steckt in ihm tatsächlich das Potential die Kinowelt zu revolutionieren?

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3D-Kino – Zukunft oder Eintagsfliege? – Ein Kommentar in zwei Teilen

Zu den Problemen des 3D-Effekts beim Blockbuster Avatar habe ich mich ja bereits in der Rezension zu dem Kassenmagneten geäußert. Ein Artikel von Oliver Lysiak bei Moviepilot unter dem Titel „3D nervt!“ hat mich nun dazu inspiriert, dem letzten cineastischen Schrei einen eigenen Kommentar zu widmen. Dabei versuche ich mich was Polemik betrifft – im Rahmen des Möglichen – weitestgehend zurückzuhalten. Ich selbst bin alles andere als ein Freund des derzeitigen Real-D und Fake-D Trends, will diesen Artikel aber dennoch so objektiv wie möglich halten. Es geht hier weder um eine Verfluchung noch eine enthusiastische Abfeierung der neuen Möglichkeiten. Der Blick soll sowohl Apologien als auch Kritiken zu Wort kommen lassen, gerade weil beide Fronten mitunter so verhärtet scheinen, dass eine sachliche Diskussion alles andere als einfach ist. Genau diesen Fronten werde ich mich im ersten Teil widmen. Wie sind ihre Argumente? Sind diese haltbar? Ist der Graben zwischen ihnen wirklich so tief? Von dieser Basis aus werde ich mich langsam durch das Thema schlängeln, vorbei an einer Beobachtung des Effekts als solchenbis hin zu einer utopischen, optimistischen Prognose darüber, was 3D in Zukunft alles leisten könnte.

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Euphorie, Hype, Fanboys, Kritiker, Nörgler, Quängler, Klugscheißer und der ganze Rest…

Bevor ich anfange, muss ich hier erst einmal was loswerden: Ich halte Tarkowski für ziemlich überschätzt. Viel zu orientierungslos erscheint mir sein Epos Andrej Rubljow, der viel gefeierte Stalker dümpelt in naiven, metaphysischen Fahrwassern und die geniale, komplexe Erzählung von Philip K. Dick „Solaris“ hat der russische Avantgarde-Regisseur auf eine simple, spirituelle Botschaft reduziert. Einzig der kaleidoskopische „Spiegel“ vermag es, mich wirklich mitzureißen. Aber der Kampf gegen Tarkowski käme einem Kampf gegen Windmühlen gleich: Der russische Autorenfilmer ist eine Ikone und ein immer gerne genommenes Schwert, wenn es um den Kampf gegen die Kritik an aktuellen Kinofilmen geht.

Womit wir beim Thema wären: Weiterlesen

Schlingensief-Retrospektive: Talk 2000

Deutschland 1997. Die Talkshows des Privatfernsehens boomen: Hans Meisner, Ilona Christen, Andreas Türck… es nimmt kein Ende. Wie Pilze schießen sie aus dem Boden: Lauter, aggressiver, hektischer… Und Christoph Schlingensief ist der Meinung, dass jeder, wirklich jeder eine Talkshow moderieren kann. Um das zu beweisen, nistet er sich im Keller der Berliner Volksbühne ein, lädt Gäste und Freunde, Prominente und Leute von der Straße und fabriziert acht Sendungen seines ganz eigenen Trashformates: Talk 2000; Zurück zum Privaten…

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Sechs weitere Bücher die unbedingt noch verfilmt werden sollten…

Vieles Literarisches gibt es noch, was auf die große Leinwand gehört. Nach dem ersten vorsichtigen Ausblick nun also weitere sechs Bücher, die verfilmt werden sollten, könnten, müssten und höchstwahrscheinlich demnächt irgendwann ihren Weg in die Filmpaläste dieser Welt finden werden. Dieses mal gibt es teuflische Elixiere von David Lynch,  einen deutschen Kinderbuchklassiker als Anime, Michael Bays Version des ersten Weltkrieges, Euklid im Disneyland, Platon und Jarmusch beim Kaffetrinken sowie ein größenwahnsinniges Eichingerprojekt.

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Sechs Bücher, die unbedingt noch verfilmt werden sollten…

Sherlock Holmes, Das Bildnis des Dorian Gray, In meinem Himmel… das Kinojahr 2010 beginnt wie schon viele Jahre zuvor mit einer ganzen Reihe an Bestseller- und Klassikerverfilmungen. Das Filmgeschäft liebt seine literarischen Vorlagen, pflegt sie und verwertet sie in regelmäßigen Abständen neu. So ist Robert Downey Jr. auch nur einer von unzähligen Darstellern, die bereits in die Rolle von Sir Conan Arthur Doyles Meisterdetektiv schlüpfen durften (Peter O’Toole, Rupert Everett, Michael Caine, Basil Rathboone… um nur die bekanntesten zu nennen) . Auch Dorian Gray ist in seiner Emogothic-Version nicht die erste Adaption von Oscar Wildes Klassiker. Umso erstaunlicher scheint es, das einige Romane, Erzählungen, Dramen und sonstige Schriftstücke noch keinen Weg auf die Leinwand gefunden haben. Die Literaturlandschaft gibt doch so viel mehr her als Thomas Mann, Edgar Allen Poe und Stephen King, so viel mehr, was es wert ist, seinen Weg in die Filmpaläste zu finden. Daher an dieser Stelle eine kleine Wunschliste, eine Vorhersage von möglichen Verfilmungen diverser Schriftstücke, wie sie demnächst auf uns zukommen könnten… gelungen, misslungen, kurios oder einfach nur folgerichtig… Wie werden sie wohl aussehen?

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Inception von Chris Nolan: Träume Kino, träume!

Eigentlich finde ich es ja immer ziemlich blöd, wenn ein Rezensent eine Kritik damit beginnt, dass er nicht weiß, wie er den Text beginnen soll. Die Flucht vor einer prägnanten, pointierten Einleitung durch Metaebenen und selbstreflexive Spielereien. Andererseits passt eben genau jenes Spiel perfekt zu Chris Nolans (The Dark Knight) neuesten Blockbuster. Unabhängig davon weiß ich auch tatsächlich nicht, wie ich hier anfangen sollte. Es gibt einfach zu viele treffende Varianten. Also dann… Der erste Satz hier könnte lauten: Er hat es mal wieder geschafft. Klingt ein bisschen zu vorbelastet…? Die zweite Variante wäre: Es gibt Filme, die sind einfach so gewaltig, dass man sich nur staunend freuen kann, oder freuend staunen. Selbstverständlich mit der Ergänzung: Inception ist ein solcher Film. Zu pathetisch? Naja, ein einfaches Wow! wiederum wäre wahrscheinlich zu banal… Trifft es aber auch. Vielleicht muss man auch einfach erst mal nur tief Luft holen, um diesen Überschuss an kreativen Ideen, grandiosen Szenen, an atemberaubender Spannung zu verarbeiten. Man kann es nicht anders sagen: Inception ist der Blockbuster des bisher eher schwachen Kinojahres: Inception ist groß, erhaben, intelligent, actionreich, spannend, verschachtelt und so unterhaltend wie, wie, wie…lange scheint es her… genau, wie eben der letzte Nolan-Film.

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Nordkurve (1993) – Die dunklen Seiten des Fußballgeschäfts

Anlässlich zur Fußball WM 2010 in Südafrika breitet sich allmählich wieder eine allgemeine Fußballeuphorie in Deutschland aus und reißt  selbst ansonsten am Ballsport Uninteressierte mit. Fußball ist tatsächlich – gerade in Deutschland – ein einzigartig kulturelles Phänomen, sowohl im Guten als auch im Schlechten. Dementsprechend gibt es auch die filmischen Verarbeitungen des Themas: Sei es als actionreicher Kickspaß für Jugendliche (Die wilden Kerle), als charmante Indiekomödie (Kick it like Beckham) oder als euphorisches dokumentarisches Stimmungsbild (Deutschland, ein Sommermärchen). Heraus sticht aus der Vielzahl der Fußballfilme Adolf Winklemanns Drama Nordkurve von 1993. In dem episodisch angelegten Panorama rund um den fiktiven Verein Union Dortmund zeigt Winkelmann die Schattenseiten sowohl des Fußballspiels als auch des Fußballgeschäfts als auch der Fankultur eines vom Abstieg und von der Insolvenz bedrohten Vereins.

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201 – Happy Birthday South Park

Eigentlich wäre es schon vor sieben Tagen an der Zeit gewesen. Aber da die zweihundertste Ausgabe der anarchischen Trickserie „South Park“ ein Zweiteiler ist, können auch diese Woche noch Glückwünsche verteilt werden. Eine Doppelfolge also zum Jubiläum, und was für eine… Die Macher Trey Parker und Matt Stone gehen für die 200. und 201. Folge nicht den Weg, den Serien meist traditionell beschreiten – nämlich eine Best-Of-Clipshow zu veröffentlichen – sondern langen gleich in die Vollen. Bei all jenen, die jemals in der Kleinstadt auf die Schippe genommen wurden, bei all jenen, die sich darüber mokierten und nicht zuletzt auch bei jenen, die sich darüber mokierten, dass sich so viele über das Auf die Schippe Nehmen mokierten. Meta-Meta-Meta-South-Park… oder so ähnlich. Jedenfalls ein mehr als würdiges Jubiläum.

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Klassiker des selbstreflexiven Kinos: Francois Truffauts „Die amerikanische Nacht” (1973)

Francois Truffaut gehörte schon immer zu den Leichtgewichten der Nouvelle Vague. Wenn ein Louis Malle bei „Die Liebenden“ eine Dreiecksbeziehung in eine schwere Tragödie münden und am Ende die wahre Liebe in einem pathetischen Ausklang gewinnen lässt, inszeniert Truffaut seine Menage a Trois in „Jules und Jim“ als leichtfüßige Tragikomödie mit viel Savoir Vivre. Wo bei Jean-Luc Godard sich surreale Phantastereien ihren Weg bahnen und das Kino gar für tot erklärt wird, da macht Truffaut keinen Hehl aus seiner Begeisterung für amerikanische Vorbilder und generiert liebevolle Komödien wie „Schießen sie auf den Pianisten“ und Appelle an die Menschlichkeit wie „Der Wolfsjunge“ . Truffaut ist das warmherzige Epizentrum des avantgardistischen Kinos aus Frankreich… und dann gibt es auch noch Eine amerikanische Nacht (1973), den selbstreflexiven, leichtfüßigen Kontrapunkt zu Godards Le meprís und eine Liebeserklärung an das Kino und seine Schaffenden an und für sich.

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Kultfilme, volle Fahrt voraus?

Auch 2010 hoffen die Produzenten und Filmstudios mit ganz speziellen Nischen-Filmen wieder eine Menge Staub aufzuwirbeln. Ob mit überzeichneter Gewalt, verrückten Geschichten, einer vertrackten Erzählweise, coolen Charakteren oder einfach durchgeknallten Szenarien. Seit den Erfolgen Quentin Tarantinos in den 90er Jahren wird bei jedem kruden, coolen, andersartigen Release auf raumübergreifende Mund-zu-Mund-Progpaganda gehofft. Immerhin verspricht das Label Kultfilm nicht nur erhöhte Credibility bei den Fans sondern darüber hinaus satte Einspielergebnisse und mittlerweile sogar Chancen auf begehrte Auszeichnungen. Seite360 wagt einen Blick auf kommende Highlights und klopft sie auf ihr Kultfilmpotential ab.

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