Schlagwort: Science Fiction

Die besten Science Fiction Filme der 80er Jahre – Weitaus besser als sein Ruf: Star Trek V

Trekkies sind echt gut darin, sich auf hohem Niveau zu streiten: Welche ist die beste Star Trek Iteration? Die Original-Serie? The Next Generation? Deep Space Nine oder Voyager werden von manchen auch gerne in den Ring geworfen. Ud die ganz Progressiven schwören gar auf die neue Netflix-Serie, die in vielen narrativen und ästhetischen Punkten komplett mit dem klassischen Star-Trek-Schema bricht. Dann natürlich die Frage nach dem besten Enterprise-Captain: Kirk, Picard, Janeway? Ebenso können Trekkies wunderbar über die Charakteristika der einzelnen Weltraumvölker diskutieren, über die kulturellen Grundfeiler der Vulkanier, der Klingonen oder Ferengi, über Vorzüge und Nachteile der Holodecks oder über physikalische Fragen rund um Gene Roddenberrys Weltraumepos. Worin sich aber die meisten einig zu sein scheinen ist die Zahlenmystik, die die Kinofilme der Saga betrifft. Die Star Trek Filme mit den ungeraden Zahlen sind Mist, die mit den geraden sehenswert. Ist auch einfach, wenn man sich durch den todlangweiligen Star Trek: The Motion Picture (1979) gequält hat, um dann vom grandiosen und durchdachten Star Trek II: Der Zorn des Khan (1982) umgehauen zu werden. Wenn man vom darauffolgenden doch arg konstruierten Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock (1984) konfus zurückgelassen wurde, um kurz darauf im imposanten Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart (1986) von einem Blockbuster überrascht zu werden, den sogar Muggel zu schätzen wussten. Und dann kam dieser Star Trek V: Am Rande des Universums (1989).

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Die besten Science Fiction Filme der 80er Jahre II

Genre-Hybriden sind einfach das Beste… Warum auch sich mit nur einer Schublade begnügen, wenn man es sich gleich in einem Dutzend davon gemütlich machen kann? Die folgenden 80er Science Fiction Meisterwerke jedenfalls springen munter zwischen den Stühlen: Von Horror und Science Fiction (Dreamscape) von Drama und Science Fiction (Enemy Mine, Cocoon), von Action und Science Fiction (The Terminator, Aliens), von „Was zur Hölle versuchst du mir zu sagen?“ und Science Fiction (Dune – Der Wüstenplanet); und lassen sich dabei dennoch alle wunderbar dem futuristischen, utopischen/dystopischen und prophetischen Genre zuordnen.

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Die besten Science Fiction Filme der 80er Jahre I

Horror… done, Fantasy… done… Wir bleiben dem Genre-Kino treu. Je weiter es in den Jahrzehnten zurück geht, um so heikler wird das Verfallsdatum der jeweiligen Filme, und wenn es ein Genre gibt, bei dem dies besonders zum Ausdruck kommt, dann den Science Fiction. Wie schnell wirken doch die Zukunftsvisionen und High Tech Fantasien von einst albern aus heutiger Sicht. Oft scheint es naiv, wie sich damalige Kreative unsere heutige Zeit oder eine nähere Zukunft ausgemalt haben, oft scheint es übertrieben oder einfach vollkommen an den tatsächlichen Entwicklungen der Gesellschaft und Technik vorbei. Insofern gilt auch hier immer die Frage: Halten die Filme von damals dem Urteil von heute stand? Bei den folgenden Science Fiction Filmen kann die Frage durchgehend (mit klitzekleinen Einschränkungen) mit ‚Ja‘ beantwortet werden: Zeitlose Dystopik liefern Quiet Earth, Brazil und Tetsuo, während Sie leben und Star Trek IV wunderbar als Zeitdokument funktionieren, inklusive aller Naivität und Sillyness. Und auch wenn James Camerons The Abyss gealtert sein mag, begeistert er auch heute noch als epischer Sci-Fi Blockbuster. Die besten Science Fiction Filme der 80er Jahre, Fuhre eins, nach dem Klick…

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Die besten Fantasyfilme und Märchen der 80er Jahre III

Für unsere letzte Fantasy-Retrospektive wagen wir noch einmal den Blick in die Traumfabrik: Mit Spielbergs E.T., Reitmans Ghostbusters und Marshalls Big zeigt Hollywood, wie sich große Mainstream-Fantasy mit gehobener Qualität produzieren lässt. Für das Big Budget Independent-Kino ist aber auch noch genug Platz, und wer könnte dieses in den 80er Jahren besser vertreten als der Meister des Emo Grusels Tim Beetlejuice Burton höchstpersönlich? Der bekommt auch gleich noch Konkurrenz durch die wunderbare, sträflich unterbewertete Klassiker-Fortsetzung Return to Oz. Und wenn es etwas europäischer, arthausiger und anspruchsvoller sein soll… Wim Wenders poetisches Fantasy-Drama Der Himmel über Berlin und das neuseeländische Düster-Epos The Navigator sorgen für die notwendige Abwechslung zum amerikanischen Bombast-Programm. Egal ob Studio-Produkt oder unabhängiges Kunstwerk, sehenswert sind alle hier genannten Filme, auch wenn wir im Anschluss gerne wieder über die ein oder andere Nennung (und Nicht-Nennung) streiten können.

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Kurzrezensionen Die Haut in der ich wohne, Womb, Wrecked

Dreimal das Sujet Identität, jedes Mal auf vollkommen andere Weise verarbeitet: Während der Film von Pedro Almodóvar Die Haut in der ich wohne (2011) auf ästhetizistische, hocherotische Bilder setzt, bewegt sich Womb (2010) in den kargen, minimalistischen Gefilden klassischer Arthaus-Dramen. Und die Direct-to-DVD-Produktion Wrecked (2011) wiederum versucht sich in der Tradition, dunkler, verwobener amerikanischer Mindfuck- und Survival-Thriller. In welchem Genre hat die Thematik die Nase vorn, welchem Film gelingt es, dem Stoff neue Blickwinkel abzutrotzen, und welches Werk geht mit dem schweren Thema baden? Drei Filme, drei Rezensionen, ein Motiv: Cineastische Identitätssuche und Selbstfindung nach dem Klick…

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Die besten TV-Serien der 90er Jahre III

Ich glotz TV, die Dritte. Auch dieses Mal gibt es eine exquisite Mischung aus tollen Kindheitserinnerungen und heute noch bestens funktionierenden Serien. Die Simpsons haben beides zugleich zu bieten, während die beiden Mystery-Serien Sliders und Outer Limits doch sichtlich gealtert sind, auch wenn sie immer noch zu unterhalten wissen. Familie Heinz Becker fällt wohl eher in die Ecke „nostalgischer Regionalstolz“, während South Park bereits seine spätere globale Klasse erahnen lässt. Achja und mit Roseanne hat sich doch tatsächlich wieder eine Sitcom eingeschlichen, eine ganz ganz klassische sogar, die im Gegensatz zu vielen anderen Comedy-Programmen der 90er aber überraschend würdevoll gealtert ist. Warum, lest ihr nach dem Klick.

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Die besten TV-Serien der 90er Jahre II

Im ersten Teil habe ich ja besonders durch die rosarote Nostalgiebrille geschrieben und empfohlen. Die gibt es dieses Mal auch, allerdings nur in einem Fall: Dem wunderbaren, cheesy 90er-Teenager-Prototypen Parker Lewis, der Coole von der Schule. Ansonsten wird es im zweiten Teil weitaus ernster und düsterer. Mit Twin Peaks und Akte X kann ich gleich zwei Mystery-Klassiker empfehlen, an die sich alle 80er Jahrgänge wahrscheinlich noch gut erinnern können und die alle zu spät Geborenen schleunigst nachholen sollten. Dazu gesellt sich mit NYPD Blue ein echter Crime-Klassiker, aus einer guten alten Zeit, in der Thriller-Serien nicht nur daraus bestanden, in Leichen rumzupuhlen. Ein bisschen Science Fiction gibt es dann auch noch mit dem zweiten großen 90er Star Trek Ableger, der umstrittenen Soap im Weltraum Deep Space Nine. Und wenn es einfach nur klassische Sitcom-Unterhaltung sein soll… kein Problem. Der Comedy-Klassiker Seinfeld zeigt allen Kings of Queens und two and a half men wie echter Humor auszusehen hat.

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Die besten TV-Serien der 90er Jahre I

Serien-Unterhaltung die Erste: Wie schon in der 00er Retrospektive will ich zum Abschluss der 90er Kanonisierungs-Tour-de-Force noch einen kleinen Blick auf die TV-Landschaft des Jahrzehnts werfen. Gleich zu meiner Entschuldigung: Die meiste Zeit über in den 90ern war ich ein Jugendlicher, die andere Zeit ein Kind. Dementsprechend nostalgisch ist dieser Rückblick gefärbt. Es gibt mit Sicherheit mehr als genug Kandidaten, bei denen man heute denken könnte: What? Wieso gehören die da rein? Sollten hier nicht die besten Serien stehen? Nun, die TV-Erzeugnisse der 90er Jahre sind tatsächlich um einiges ruppiger gealtert als die cineastischen Perlen. Und ja, dieser Rückblick ist durch die rosarote Nostalgie-Brille geschrieben. Aber was solls. Ich habe diese Serien geliebt. Und die meisten liebe ich auch heute noch. Manche – wie die Batman Zeichentrickserie – habe ich sogar weitaus später erst für mich entdeckt. Aber den Großteil machen eben doch die Nostalgiehits aus: Star Trek TNG, Are you afraid of the Dark?, Alfred J. Kwak, Picket Fences… Gott, was habe ich die abgefeiert, was habe ich jeder neuen Folge entgegen gefiebert! Insofern teile ich an dieser Stelle auch einfach ein Stück Erinnerungskultur… Ähm, ja: Viel Spaß damit.

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Rezension zu Black Mirror, Staffel 5 (2019)

Zum größten Teil boten bis dato alle Black Mirror Staffeln großartige TV-Unterhaltung. Das „Zum größten Teil“ muss hier allerdings betont werden, einfach, weil es auch immer wieder Aussetzer gab. Irgendwie auch logisch bei einer Serie, die von Episode zu Episode ihr Setting, ihre Motivik, ihre Geschichte und sogar ihre Erzählhaltung ändert. Black Mirror hat sich immer viel gestaltersiche Freiheit herausgenommen. Lose zusammengehalten durch die Prämisse, Parabeln auf unsere technologisierte, digitalisierte und progressive Gesellschaft zu entwerfen, waren die Einzelfolgen mal sau witzige Satiren, mal düstere Symbolgeschichten, mal emotionale Dramen, spannende Science Fictioneers oder brutale Actionflicks. Gerade die fehlende Kohärenz machte dabei jede neue Folge erneut spannend. Und dazu gehörte auch immer die Frage: Wie der heurige Entwurf aufgehen? Meistens lautete die Antwort „Ja“. Aber über alle Staffeln hinweg gab es doch vereinzelte Episoden, bei denen die Antwort „Ja, mit Einschränkung“ oder ganz selten sogar schlicht „Nein!“ lautete. Kein Problem: Bei fast 20 Einzelteilen kann man sich ganz gut mit Rohrkrepierern abfinden. In der aktuellsten, fünften Staffel sieht es jedoch leider anders aus…

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Apokalyptische Kurzrezensionen: Extinction, A Breath Away, Good Omens

Drei Mal Endzeit, drei Mal Ende der Welt bitte; und zwar in sehr unterschiedlichen Variationen. Also was haben die letzten 12 Monate diesbezüglich für uns im Angebot? Da haben wir zum einen den mysteriösen und zugleich actiongeladenen Weltuntergang mit ner Menge Science Fiction im Netflix-Flick Extinction. Da haben wir zum zweiten den dramatischen, realistischen Weltuntergang im Katastrophendrama und Survivalthriller A Breath Away. Und da haben wir zum Dritten den durchgeknallten, witzigen und epischen Weltuntergang in Form der Amazon-Miniserie Good Omens. Drei Mal das Ende der Welt in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Auf welche dieser Apokalypsen man sich einlassen sollte, folgt jetzt.

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Netflix-Filmempfehlung: See you yesterday (2019)

Das tolle an den Netflix-Filmproduktionen ist: Egal ob sie mal mehr oder mal weniger gut gelingen, zeigt sich an ihnen doch immer wieder, dass die an den Streamingdienst angegliederte Produktionsschmiede bereit ist, jungen Filmemachern eine Chance zu geben, wirklich ihr eigenes Ding durchzuziehen und auch mal gegen den Strich zu inszenieren. Und so findet man neben sehr konventionellen Genrebeiträgen mit Hitgarantie wie dem Horrorfilm Bird Box auch immer wieder kleine ungewöhnliche Perlen mit Mut zum Risiko, wie zuletzt den Giallo/Satire-Bastard Velvet Buzzsaw. Der Teen Science Fictioneer See you yesterday (2019) gehört mit Sicherheit in die zweite Kategorie und dürfte eine der kleinen Genreüberraschungen des Jahres sein. Inszeniert wurde der Flick von Stefon Bristol, der bei BlacKkKlansman für die Regieassistenz von Spike Lee verantwortlich war (der diesen Film hier wiederum produzierte). Es fällt nicht schwer zu verstehen, warum Lee Bristol bei seiner ersten echten, großen Regiearbeit so viel Vertrauen schenkt, denn See you yesterday ist durchflutet von Ideen des New Black Cinema und Inszenierungstechniken der großen Regieikone. So unbekannt der Regisseur ist, so unbekannt sind auch die Namen fast aller beteiligter SchauspielerInnen. Der einzige wirklich bekannte dürfte Brian Vaughn Bradley, Jr. alias Rapper Astro sein. Und der größte an der Produktion beteiligte Schauspieler – Michael J. Fox – darf gleich in den ersten fünf Minuten – und nur dort – einen wunderbar schusseligen Cameoauftritt hinlegen, und dabei passend zur augenzwinkernden Back to the Future Referenz ein „Great Scott“ raushauen. Denn genau das ist See you yesterday: Eine kleine, liebevolle Zeitreise-Tragikomödie, die aber im Gegensatz zum Klassiker Zurück in die Zukunft (1985) ihre ethischen und politischen Implikationen überraschend ernst nimmt.

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Kurzrezensionen 2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2, Super 8, Planet der Affen: Prevolution

Pfff… Wer geht schon im August ins Kino…? Hallo! Hier. Ich natürlich. Wenn schon das Wetter nicht viel hermacht, so kann man sich wenigstens in die fantastischen Arme der kinematographischen Traumfabrik flüchten. Und Träume versprechen die drei Filme dieses Filmabrisses alle, und zwar im großen Maße. Wir haben die epischen Sommerblockbuster vor uns, die sowohl Herz als auch Nerven berühren wollen, die große Gefühle liefern, nur um sie kurz darauf im gigantischen Actioninferno zur Hölle zu jagen. Super 8, der als Zusammenarbeit von Steven Spielberg und J.J. Abrams gleich mal versprechen darf, sowohl Nostalgiker als auch State-of-the-Art-Fantasten zufrieden zu stellen. Harry Potter, der in Die Heiligtümer des Todes Teil 2 endlich zum letzten Mal seinem Erzfeind entgegen tritt und die Geburt einer neuen Welt in Planet der Affen: Prevolution… Eigentlich genug Stoff um die Kinosäle zum Träumen zu bringen. Welche dieser Träume sich erfüllt haben und von welchen nur ein laues Zelluloid-Lüftchen übrig geblieben ist, erfahrt ihr nach dem Klick.

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Alles auf Ende – Rezension zu Avengers: Endgame

Nach 21 Filmen kann man ohne Zweifel konstatieren: Das MCU ist wahrscheinlich das größte cineastische Universum, das je existierte. Da kann auch Star Wars mit seinen läppischen, gerade mal 11 Filmen nicht mithalten. Auch James Bond überflügelt quantitativ vielleicht die Saga, hat es aber über seine 24 Filme nie geschafft ein so konstantes, in sich geschlossenes Universum zu erzählen wie die Marvel-Comicadaptionen. Und auch wenn den Filmen rund um Captain America, Iron Man und Konsorten von den Kritikern schon früh (und oft zurecht) Flachheit, Idiotie und Style over Substance vorgeworfen wurde, so lässt sich doch sagen, seit es die Marvel-Filme gibt, gibt es auch wieder konstant qualitativ hochwertige Blockbuster, Popcornkino das tatsächlich Spaß macht. Zuletzt immer seltener mit leichten Ausfällen Richtung Mittelmaß ist es Marvel fast immer gelungen gute Qualität abzuliefern und dennoch abwechslungsreich und überraschend zu bleiben. Während zum Beispiel die DC-Filme ernst und mit großer düsterer Gestik daherkamen, hatte Marvel für seine Zuschauer gerne auch mal ein Augenzwinkern übrig, überraschte auch mal mit einer astreinen Komödie (Thor: Ragnarok), überraschte aber ebenso mit einem für das Genre unerwartet politischen Film (The Black Panther) oder gar einem Selbstfindungsdrama, in dem 80% des Filmes kein Superheld zu sehen war (Okay, das ist übertrieben, aber seht euch noch mal in Ruhe Iron Man 3 an und stoppt die Leinwandzeit, die das ikonische metallen glänzende Outfit dort erhält).

Zuletzt mit Avengers Infinity War (2018), dem direkten Vorgänger von Endgame – hat Marvel dann sogar bewiesen, dass sie auch fiese Cliffhanger können, den Mut dazu haben, einen Film einfach mal verdammt offen und verdammt deprimierend enden zu lassen. Natürlich dürfte bei dieser künstlerischen Entscheidung auch der monetäre Blick eine nicht unmaßgebliche Rolle gespielt haben. Denn immerhin ging es darum DEN Abschluss der ersten großen Avenger-Reihe vorzubereiten. Und da kann man auch gerne mal etwas mehr Hype produzieren (auch wenn Marvel-Filme diesen eigentlich, wie dieses Jahr bereits Captain Marvel (2019) unter Beweis stellte, nicht nötig haben). Und hier haben wir ihn dann also: Die Lösung der noch offenen Probleme, die Klärung der noch vorhandenen Fragen, eine letzte Verbeugung vor den liebgewonnenen Helden, das Grande Finale der Avengers-Reihe… eine Menge Ballast für einen einfachen Superheldenfilm, der seinen Ambitionen entsprechend marvel-untypisch auf satte 180 Minuten Überlänge aufgeblasen wurde. Aber kann er inhaltlich auch liefern?

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Die besten/schlechtesten/durchschnittlichsten Filme der 90er Jahre: Waterworld?

Wenn es um die besten und schlechtesten Filme der 90er Jahre geht, nimmt Kevin Costners Waterworld (1995) eine interessante Sonderstellung ein. Als er Mitte der 90er Jahre für ein Budget von 175 Millionen Dollar gedreht wurde, war er nicht nur der bis dato teuerste Film aller Zeiten, er zementierte zudem Kevin Costners Ruf als größenwahnsinniger Realisator von unlukrativen cineastischen Mammutprojekten. Waterworld ist quasi im Alleingang dafür verantwortlich, Costner für die weitere Zukunft für diverse Filmstudios unmöglich zu machen, machten diese doch mit der Veröffentlichung von Waterworld ordentliche (wenn auch nicht erhebliche) Verluste. Gerade angesichts der finanziellen Erwartungen an das Großprojekt, kamen die miesen Einspielergebnisse einem Offenbarungseid gleich. Und dann gab es natürlich noch die Kritik, die viel Spott und Häme über dem missglückten Großprojekt ausgoss und sich freute in dem überambitionierten Endzeitepos zahllose Logiklöcher und Albernheiten zu finden.

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Die besten Filme der 90er Jahre: Independence Day? No way!

Mit Forrest Gump, American Beauty, Stephen Kings ES und Basic Instinct haben wir hier ja schon (mal mehr, mal weniger) heilige Kühe geschlachtet. Es ist mir aber ein besonderes Vergnügen, mich jetzt auf Independence Day (1996) zu stürzen… genau, Roland Emmerichs Krieg-der-Welten-Version, in der der Untergang unseres Planeten von Aliens in die Wege geleitet und von der tapferen Menschheit unter Führung des US-Präsidenten, von einem coolen Kampfflieger mit der Hilfe eines Fernsehtechnikers verhindert wird. Dieser verdammte Film, wird immer wieder gerne mal als Musterbeispiel großen Actionkinos herangezogen, gilt als Prototyp eines Films, der einfache aber effektive, sinnfreie Unterhaltung bietet. Warum?

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Netflix-Serienempfehlung: The Umbrella Academy, Staffel 1

Netflix ist ja gerade (gezwungenermaßen) so ein bisschen dabei, in seinem Marvel Universum aufzuräumen. Konkret heißt das: Es wird gecancelt, was sich noch canceln lässt. Nach Luke Cage, Iron Fist und sogar dem Marvel-Netflix-Flagschiff und Pionier der Superheldenserien Daredevil trifft es nun auch Jessica Jones und The Punisher. Das Netflix/Marvel-Dreamteam gehört damit der Vergangenheit an. Natürlich ist es leicht, hinter all dem wirtschaftspolitische Interessen zu vermuten: Während Disney fleißig an seinem eigenen VoD-Service arbeitet, musste Netflix ordentlich in die Tasche greifen, um die zu Disney gehörenden Marvelproduktionen zu lizenzieren. Aber es dürfte noch mehr dahinter stecken, dass selbst die Kritikerlieblinge unter den Superheldenserien ins Off verschwinden: Eine gewisse Sättigung, wenn nicht gar Übersättigung hat sich breit gemacht, was seriell erzählte Superheldenstoffe betrifft. Das Marvel Cinematic Universe, das immer wieder neue Publikums- und Kritikerlieblinge produziert, ist einfach nicht die Regel, sondern die Ausnahme. DC stolpert im Kino von Verriss zu Verriss, während seine Serien gerade mal unter „ferner liefen“ verbucht werden können und irgendwo in den schattigeren Ecken von Amazon Prime ihr trauriges Dasein fristen. Und auch die zahllosen Marvels blieben von der Übermüdung des Publikums und der Kritik nicht unberührt, was schließlich dazu führte, dass neue Serien-Iterationen in den letzten Jahren immer argwöhnischer betrachtet wurden. Selbst gelungene Variationen der klassischen Superheldenschemata sorgten eher für wohlwollendes Nicken als für wahre Begeisterungsstürme und selbst progressivere Formate wie Jessica Jones standen doch immer im Schatten der einfach zu viel vorhandenen cineastischen Begleiter.

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Rezension zu Captain Marvel (2019)

Nein! Ich habe keine Lust mich schon wieder mit dem Diskurs um einen vermeintlich aus der Reihe tanzenden Blockbuster zu beschäftigen. Echt jetzt! Muss das schon wieder sein? Ich meine, bei dem Ghostbusters-Reboot war es ja noch ganz nett, sich mit dem Gezeter lange vor Kinostart auseinanderzusetzen, da habe ich sogar noch fröhlich mitdiskutiert. Und bei Black Panther (2018) habe ich die Shitstorms zumindest mitlesenderweise verfolgt. Aber hier habe ich nun wirklich keinen Bock drauf. Man muss nicht über jedes Stöckchen springen, das einem ein aufgebrachter Internetmob entgegenwirft. Das ist einfach nur verschwendete Zeit. Ich werde das einfach ignorieren und… verdammt! Zu spät. Jetzt habe ich doch gegraben und fühle mich nur in meiner Verweigerungshaltung bestätigt. Really? Eine Superheldin, die angeblich zu wenig lächelt? Ein aus dem Kontext gerissenes Zitat einer Hauptdarstellerin, nicht einmal des Regisseurs, um einen Film von vornherein abzulehnen? Wieder massenhaft Downvotes, bevor der Film überhaupt zu sehen war (Jaja, es geht um die „Will ich sehen“-Kategorie bei Rotten Tomatoes, macht aber letzten Endes auch keinen Unterschied)? Und dann rumheulen, wenn die Medien das Spiel „Wir wollen, dass ein Film Misserfolg hat, weil er nicht in unsere Blase passt“ nicht mitspielen? Das ist mir echt zu dumm, daran groß Energie zu verschwenden.

Es ärgert mich vor allem, weil ich das Gefühl habe, nur deswegen vor die – Achtung! Triggerwarnung für alle feminismushassenden Crybabies – jetzt sehr wohlwollend ausfallende Rezension den Disclaimer setzen zu müssen, dass ich Ghostbusters (2016) arg unterdurchschnittlich fand, obwohl ich mich bezüglich der Idiotie im Vorfeld voll auf die Seite der SJWs, Feministinnen und Mobkritiker geschlagen habe. Dass ich absolut auf der Seite derer bin, die es idiotisch finden, einen Film im Vorfeld abzuwerten, nur weil der Trailer nicht passt. Und dass ich es absolut unglaubwürdig finde, dass der abwertende, den Film verdammende Mob andere Motive als verklausulierten Sexismus hat. Dass ich glaube, dass die konservativen Nerds, die Filmen wie Captain Marvel oder Ghostbusters größtmögliches Scheitern wünschen, einfach einen Stock im Arsch haben und einfach nicht damit klarkommen, dass es neben den fucking zahllosen männlichen Heroen jetzt auch mal ein oder zwei Blockbuster gibt, in denen Frauen im Zentrum stehen. Und dass ich diesen Film dennoch unvoreingenommen bewerten kann. Dass ich mir natürlich einen guten Film wünsche (Echt mal, wer tut das nicht). Aber trotzdem keine Scheu habe zu schreiben, dass der Film Murks ist, wenn er denn Murks ist. NACHDEM ich ihn gesehen habe. Verdammt nochmal! Echt jetzt, ihr seid Idioten, und solltet aufhören, euch mit Filmen, Filmkritik und Filmdiskurs auseinanderzusetzen; einfach, weil ihr es nicht könnt und das mit einer dummen Mobmentalität zu kompensieren versucht.

Und ich werde jetzt diesen Film schauen, und wenn ich ihn schlecht finde, werde ich das schreiben, und wenn ich ihn gut finde, werde ich das auch schreiben… und ihr ganzen Anti-SJW-Heinis, Gamergater und Mistgabel- und Fackelhochhalter könnt mir mal gehörig den Buckel runterrutschen. Und weiter gehts…

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Filmabriss: Source Code, Paul – Ein Alien auf der Flucht, Wir sind die Nacht

Es gibt mal wieder ein paar neue – und weniger neue – Kinofilme, die durch unseren Filmriss gejagt gehören. Im letzten Filmabriss habe ich mich ja dezidiert mit Nerdfilmen auseinander gesetzt. Und Paul – Ein Alien auf der Flucht, der neue Film von und mit Simon Pegg und Nick Frost hätte auch wunderbar in diesen Artikel gepasst. Ansonsten gibt es noch Source Code, den neuen Science Fiction Mysterythriller von Duncan Jones (Moon), sowie den Vampirthriller Wir sind die Nacht, mit dem die Deutschen auch etwas von dem internationalen Vampir-Hype-Kuchen abhaben wollen. Mit Twilight hat der grimmige Berlin-Film dennoch wenig gemein…

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Netflix-Kurzrezensionen: Fyre: The Greatest Party That Never Happened, Tau, IO,

Während Netflix, was Serien betrifft, schon seit längerem einfach mal eine Institution ist, stehen sie bei Filmen immer noch für ein Hit or Miss, zuletzt gesehen am doch ziemlich durchschnittlichen Horrorstreifen Bird Box, der zwar eine packende Atmosphäre aufweisen konnte, storytechnisch aber ziemlich feige und berechenbar daherkam. Eins muss man den Netflix-Programmplanern aber lassen: Sie wissen für welche Themen sich ihr Publikum interessiert und haben keine Scheu, Filme mit genau jenen Themen und Topoi, die gerade im Trend liegen, einzukaufen oder gleich selbst zu produzieren. Ob dabei dann was sehenswertes herauskommt, ist wieder eine andere Frage, und allzu oft lässt man sich von Netflix dann doch von interessanten Motiven und spannend klingenden Teasern ködern, um sich im Nachhinein über einen extrem durchschnittlichen Film zu ärgern, dem man im linearen Fernsehen nie eine Chance gegeben hätte. Wie gesagt, Netflix weiß welche Themen funktionieren, und weiß ebenso, wie man Filme in einem VoD-Rahmen anständig präsentiert, so dass sie vom neugierigen Zuschauer auch geschaut werden. Manchmal zum Leid („Och nee, wieder 2 Stunden an so ein B-Filmchen verschwendet), manchmal zur Freude („Heh, schon wieder ne verborgene Perle entdeckt. Danke Mama Netflix“) der neugierigen Zuschauer. An dieser Stelle daher drei Kurzrezensionen, die euch die nächste Netflix-Entscheidungsfindung hoffentlich leichter machen: Die großartige Doku über das Fyre-Festival-Desaster, der durchwachsene Arthaus Science Fictioner IO und der vielversprechende und doch ziemlich taumelnde KI-Film Tau.

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90er vs. 00er – Battle of the Kinojahrzehnts II: Fantasy, Science Fiction, Superhelden

Nachdem die 90er den 00ern im ersten Duell gezeigt haben was eine Harke ist, widmen wir uns in unserem epischen Battle der Filmjahrzehnte nun dem Fantastischen zu. Science Fiction, Fantasy und Superheldenfilme stehen im Mittelpunkt dieses Vergleiches. Zwischenstand ist derzeit 3:1 für die 90er. Mal sehen ob die cineastischen 00er Jahre in diesen Genres Boden gut machen können.

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Die besten Zeichentrickfilme der 90er Jahre II

Dass die 90er Jahre keineswegs ein rein amerikanisches Zeichentrickjahrzehnt waren, hatte die letzte Trickfilmretrospektive bereits unter Beweis gestellt. Hier sind die USA sogar in der Unterzahl. Dominiert werden die 90er Zeichentrickklassiker von Asien – selbstredend insbesondere dem Studio Ghibli. Aber auch eine klassische Disney-Produktion hat sich hierher verirrt, und sogar ein unglaublich bezaubernder Hybrid aus traditioneller Zeichentrickkunst und Up-to-Date-Computeranimationen.

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Avengers Infinity War – Und der Preis für das größte Spektakelkino geht im Jahr 2018 an…

…Marvel. Natürlich wieder Marvel. Wie sollte es auch anders sein. Ganz ehrlich, hat irgendwer etwas anderes erwartet? Seit dem großen – und zugleich nach wie vor herausragenden – 2008er Blockbuster Iron Man (Oh mein Gott, das ist wirklich schon 10 Jahre her!) ist die Comic/Film_Schmiede ein Garant für die gigantischsten, furiosesten und spektakulärsten Popcornfilme des Jahres. Egal ob in Fortsetzungen wie Captain America 2, der Etablierung neuer Superhelden wie Black Panther oder den gigantischen Crossover-Verfilmungen der Avengers-Reihe, Marvel dominiert derzeit einfach die Blockbusterlandschaft. Und ganz nebenbei ist es ihnen auch noch gelungen ein eigenes Cinematic Universe zu kreieren, woran sich derzeit sowohl DC als auch Universal die Zähne ausbeißen.

Nee, man muss einfach mal neidlos anerkennen, dass das Studio einfach weiß, wie man gelungene Filme für das große Publikum inszeniert, und dabei sowohl qualitativ hochwertig als auch finanziell lukrativ zu sein. Das wirklich erstaunliche daran: Mit jedem weiteren Film, der im Marvel Universe spielt, wird die Produktionsschmiede mutiger und dabei auch ein bisschen dreister: Große Erklärbärszenen, Expositionen, Vorstellungen der Protagonisten und Protagonistinnen gab es bereits in den letzten Avenger-Filme nicht mehr; stattdessen gingen die Macher in der Tat davon aus, dass der geneigte Zuschauer Helden und Bösewichte, Vorgeschichte und erlebte Schicksale schon kennen dürfte und daher mit Einordnungen und Orientierungspunkten nur unterfordert wäre. Das sorgt in der Tat dafür, dass Marvelfilme zumindest narrativ mit jeder Iteration sperriger und einsteigerunfreundlicher wären, da aber ebenso ganz gut drüber hinwegbügeln, indem sie einfach so viel Spektakel abliefern, dass niemand mehr nach Kohärenz oder Stringenz fragt. Einen Höhepunkt dieses ebenso unverschämten wie charmanten und erfolgreichen Prinzips stellt nun der 2018er „Jetzt-darf-aber-jeder-mal-ran“-Streifen Infinity War dar.

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Genre-Döner mit Alles (und scharf) – Rezension zum deutschen Genrebastard „Schneeflöckchen“

Ist der deutsche Genrefilm tot? Hat er je gelebt? Oder ist er vielleicht einfach noch nicht geboren worden? Ist er eine Tot- oder zumindest Frühgeburt? Oder einfach ein Kind, dass ein bisschen langsamer ist als seine Spielkameraden, dem man einfach noch ein bisschen mehr Zeit geben muss? Egal wie die Antwort aussieht, alle paar Jahre kommt ein Film aus Deutschland in die Welt (oder zumindest nach Deutschland), der als ultimativer nationaler Beitrag zum Genrekino betrachtet, zumindest in der Nische ordentlich gefeiert und von den Nerds auch gerne zum besten Genrebeitrag seit blabla erklärt wird. Oft geht er dann doch irgendwie in der Filmgeschichte verloren und bleibt am Schluss nur eine Randnotiz neben – zweifelsohne existierenden – herausragenden deutschen Filmen, die nicht auf Teufel komm raus versuchen gutes Genrekino zu sein und stattdessen einfach ihr eigenes Ding durchziehen. Das klingt eigentlich als Urteil viel zu zynisch, geben doch gerade die letzten Jahre durchaus Grund zum Optimismus: Der furiose Romantikthriller Victoria, der düstere Fiebertraum Der Nachtmahr, der gelungene Zombiefilmbeitrag Rammbock… ja, doch, da ist in den 10er Jahren dieses Jahrhunderts doch einiges Sehenswertes passiert. Und nun… fast schon als krönender Abschluss des Jahrzehnts, Schneeflöckchen; quasi der Versuch einer Quintessenz des neuen deutschen Genrefilms, und dabei vor allem ein wilder Bastard aus gleich unzähligen Genres.

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Die besten Comicverfilmungen und Superheldenfilme der 90er Jahre

Batman und Robin, Captain America, Steel, Tank Girl, Das Phantom… Mit Fug und Recht wurden in den 90er Jahren der Superheldenfilm und die klassische Comicverfilmung für Tod erklärt, bevor das Genre in den 00er Jahren durch herausragende Beiträge ein unerwartetes Revival feierte. Ein paar gelungene Filme haben sich aber auch in dieses Jahrzehnt gemogelt, und die sollen trotz der Weltenretterflaute der 90er nicht unterschlagen werden

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Die besten Science Fiction Filme der 90er Jahre II

Und zum Zweiten: Futuristisches und Endzeitliches aus den 90er Jahren. Auch hier finden wir in erster Linie die selbe apokalyptische Stimmung wie schon bei der ersten 90er Science Fiction Retrospektive. Aber auch viel Virtuelles und Scheinbares, einen echten Popcornblockbuster, Abseitiges japanisches Kino und nicht zuletzt ein ganz klassisches episches Schlachtenspektakel mitten im Weltraum…

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Die besten Science Fiction Filme der 90er Jahre I

Viel Sehenswertes ist im Weltraum der 90er Jahre nicht geschehen. Dafür wie schon bei den besten Science Fiction Filmen der 00er umso mehr auf einer (potentiell) zukünftigen Erde. Das mag vor allem mit einem erneuten Endzeit- und Dystopienhype des ausgehenden 20. Jahrhunderts zusammenhängen (übrigens ganz ähnlich dem des ausgehenden 19. Jahrhunderts). Jedenfalls war der Blick in die Zukunft, den viele Filmmacher in den 90ern wagten, oft ein kritischer, skeptischer, einer, der relevante Themen der 90er aufgriff und in ein mögliches – von düsteres bis buntes – 21. Jahrhundert transformierte. Jedenfalls waren die gelungenen Prophezeiungen zahlreich genug vertreten, dass das Science Fiction Genre zwei Artikel spendiert bekommt… Den ersten Teil gibt es direkt hier…

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Die besten Comicverfilmungen und Superheldenfilme der 2000er Jahre

Nachdem die Superhelden- und Comicverfilmungsausbeute in den 90er Jahren ziemlich dünn war, sind die 00er diesbezüglich derart stark durchgestartet, dass wir gar nicht anders können, als diesem Genre eine eigene Kategorie zu widmen. Überraschend ist vor allem, wie bunt und vielfältig das Ergebnis ausfällt: Es gibt Düsteres, Schweres, Spannendes, ebenso wie Parodistisches, Schräges, Skurriles. Es gibt Helden und Anti-Helden, Retter, Märtyrer, aber auch Versager, traurige Gestalten und vom Schicksal Geschlagene. Hier sind sie nun versammelt: Vom Comic auf die Leinwand, oder für diese extra erdacht: Welten zerstörend, Welten rettend, vielleicht auch hin und wieder nur ihren Alltag überstehend. Aber immer einen Blick wert. Die Besten und Tapfersten des Jahrzehnts, direkt nach dem Klick.

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Die besten Animationsfilme der 2000er Jahre

Nachdem wir letzte Woche dem klassischen Zeichentrick unsere Aufmerksamkeit gewidmet haben, werfen wir nun einen kleinen Blick auf die besten Animationsfilme des Jahrzehnts. Hierbei handelt sich – im Gegensatz zu den Trickfilmen – fast ausschließlich um Familenunterhaltung, hauptsächlich von einer  bestimmten Produktionsschmiede mit P. Aber es gibt auch den ein oder anderen düsteren, erwachsenen, schrägen Ausreißer. Genretechnisch geht es ohnehin bunt zu: Science Fiction, Fantasy, Abenteuer, Parodien… von allem etwas. Meist am Computer entstanden, jedoch mit einigen rotoskopischen, knetgeformten, Stop-Motion-Animierten Ausnahmen… Well on. Die besten Animationsfilme, direkt nach dem Break…

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Die besten Zeichentrickfilme der 2000er Jahre

Lass es bunt sein… manchmal auch schwarz weiß… mit der Hand, mit dem Stift, vielleicht auch mit dem Computer ein wenig nachgeholfen… auf jeden Fall aber gezeichnet, gemalt, gepinselt, mit feinem Strich gezogen, mit kräftiger Farbe gefüllt, mit großen Klecksern geklotzt. Obwohl der klassische Zeichentrickfilm durch die CGI-Technik und Animationsstudios wie Pixar immer mehr an Prestige verliert und durch computeranimierte Werke sukzessive verdrängt wird, gab es in diesem Jahrzehnt einige herausragende, handgezeichnete Werke. Auch erwachsene Zuschauer durften sich über so manchen düsteren oder auch nachdenklichen und berauschenden Trickfilm freuen. Hier sind die Besten: Für jung, für alt, oder auch mal für die ganze Familie… Und den animierten und computerisierten Nachschlag gibt es dann zum nächsten Mal.

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Die besten Science Fiction Filme der 2000er Jahre

Wenden wir uns nach der epischen Vergangenheit und Gegenwart der Zukunft zu. Sie war schon ein bisschen mau im letzten Jahrzehnt. Die große Reanimation der Star Wars Franchise brachte allenfalls einen unterdurchschnittlichen, einen miesen und einen ganz netten Film hervor. Ansonsten gab es viel Massenware, einige ganz nette Fantasyhybriden und auch richtigen Trash wie den Scientology-Abkömmling „Battlefield Earth“. Aber immerhin ein paar wenige Perlen und Glanzlichter haben es dann doch auf die große Leinwandgeschafft. Wir haben sie rausgepickt und stellen sie hier vor…

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Virtueller Zauber – Rezension zu Steven Spielbergs Ready Player One

Es ist ein beliebtes Narrativ der Nerdkultur, in irgendeiner Form zur kulturellen Avantgarde zu gehören: Die dummen Mainstreamschafe sind halt doch die anderen. Wir dagegen, die wir unseren Campbell gelesen, unser klingonisch studiert und unseren Stan Lee gesammelt haben, haben in den letzten Jahrzehnten unseren ganz eigenen, distinguierten Geschmack entwickelt: Wir kennen diverse Marvel-Multiversen, wir wissen, wie Star Wars verkümmern konnte und wie es gerettet werden sollte, wir haben alles gespielt, von Space Invaders bis Uncharted und können es uns daher auch erlauben, mit gewisser Verachtung auf all die Blockbustergänger, Michael-Bay-Fans und Fifa-Zocker herabzublicken. Dabei übersieht man doch allzu gerne, dass die Nerdkultur nicht nur einfach Teil des Mainstreams geworden ist, sondern schon immer Teil der Mainstreamkultur war. Bei Back to the Future, der Figur des Supermans und dem Nintendo Entertainment System handelt es sich eben nicht um besonders avantgardistische Nischenkunstwerke, sondern seit jeher um Unterhaltung für die breiten Massen mit beträchtlichem Erfolg (was sie freilich nicht weniger wertvoll macht). Auftritt: Steven Spielberg. Dieser tritt nämlich mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ernest Cline – Ready Player One (2011) – den endgültigen Beweis an, dass sich Nerd- und Popkultur nicht nur perfekt vertragen, sondern auch eine wundervolle Ehe ohne Wenn und Aber eingehen können.

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Schräges Kino aus Fernost: Jeong Jun-hwans "Save the green Planet" (2003)

Dass die asiatische Filmindustrie immer für einige Überraschungen, originelle Genrespagate und unkonventionelle Erzähltechniken gut ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Besonders die koreanische Filmindustrie scheint sich gerade zu Beginn des neuen Jahrtausends auf gewagte Filme einzulassen, die nur noch schwer mit gängigen Genrekonventionen zu fassen sind. Jeong Jun-hwans Film „Save the green planet“ bildet was das betrifft keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil; in seinem Debütfilm scheint der Regisseur beinahe exemplarisch vorzuführen, was man alles von schrägen Filmen aus Fernost erwarten kann: Thriller, Tragödie, Satire, beißende Gesellschaftskritik oder fantastische B-Movie-Reminiszenz. Wenn schon durch die Genres springen, dann auch richtig!

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Mystery in Moll– Rezension zu Richard Kellys „The Box – Du bist das Experiment!“

Im Jahr 2001 wirbelte ein junger Regisseur den Filmmarkt gehörig durcheinander. Richard Kellys „Donnie Darko“, der in den amerikanischen Kinos nur mäßig angelaufen war und in Deutschland Direct-to-DVD veröffentlicht wurde, entwickelte sich dank einer beispiellosen Mund-zu-Mund-Propaganda schnell zum Geheimtipp und Kultfilm in Cineastenkreisen. Das in den 80er Jahren angesiedelte Mystery-Drama bot in seiner Kombination aus Lyncheskem Surrealismus, Gesellschaftssatire und Coming Of Age Drama die perfekte Mischung, um sowohl das jugendliche als auch erwachsene Publikum prächtig zu unterhalten. Angesichts des ab einer gewissen Zeit äußerst penetrant werdenden Hypes vergisst man nur allzu gerne, dass der in diesem Fall tatsächlich berechtigt ist, handelt es sich doch bei „Donnie Darko“ um einen perfekt inszenierten Hybriden aus unzähligen Genres und einen der besten Filme des vergangenen Jahrzehnts.

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Künstliche Weiten: Ein Kommentar zu James Camerons Avatar

Dieser Text ist nicht viel mehr als eine weitere Rezension zu James Camerons Avatar. Der Film wurde schon auf vielen Seiten besprochen, rezensiert, gelobt und auseinander genommen. Dieser Text versteht sich bewusst nicht als eine Empfehlung für oder Warnung vor dem Film. Er richtet sich primär an Personen, die Avatar bereits gesehen und sich bestenfalls auch ihr eigenes Urteil dazu gebildet haben. Er enthält Spoiler, vage Analyseansätze, aber insbesondere kulturelle und metamediale Gedanken. Leser, die in dem Film vor allem leichte – vielleicht auch stupide – Hollywoodunterhaltung sehen, die sie für 2 Stunden in eine andere Welt entführen kann, und die dieses Erlebnis nicht zerdenkt oder zerredet haben wollen, sollten daher an dieser Stelle aufhören zu lesen. Zuschauer, die eine klare Empfehlung oder Abratung erwarten und noch mit sich hadern, ob sie den Film anschauen sollten, denen sei gesagt, dass der Autor dieser Zeilen „Avatar“ in rein qualitativer Hinsicht miserabel fand, was auch in den folgenden Punkten immer wieder begründet werden wird. Wer den Film noch nicht gesehen hat und versucht so unvoreingenommen wie möglich hineinzugehen, sollte an dieser Stelle nicht weiter lesen, um sich den bevorstehenden Kinoabend nicht verderben zu lassen. Der Text beinhaltet lose Thesen, weder mit Anspruch auf Vollständigkeit noch darauf alle Aspekte des Films und des damit verbundenen Rummels zu erfassen. Er ist für einen Blogeintrag viel zu lang. Der folgende Text stellt eine subjektive Meinung dar.

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Die besten Filme 2015: Das bizarre Sittengemälde High-Rise von Ben Wheatley

Das Konzept der Wohnmaschine reicht fast 100 Jahre zurück. Bereits in den 1920er Jahren arbeitete der französische Architekt und Künstler Le Corbusier an den Plänen für einen Gebäudetypus, in dem vielen Menschen ein komfortables Wohnen ermöglicht werden sollte. Die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts waren schließlich die Zeit, in der das Konzept erprobt und massenhaft umgesetzt wurde. So genannte Unités d’Habitation sind Wohngebäude, in denen nicht nur viele Menschen auf engstem Raum zusammenwohnen, sie sollen als große Einheiten zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit Kleinstädte in Häuserform sein: Neben Wohnungen befinden sich in ihnen Supermärkte, Cafés, Schwimmbäder… der Gestaltung sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Das in Deutschland berühmteste nach diesem Konzept entstandene Gebäude dürfte das Corbusierhaus im Westen Berlins sein, das 1957 als bundesrepublikanische Antwort auf die DDR-Plattenbauten errichtet wurde und bis zum heutigen Tag bewohnt ist. Gut zwanzig Jahre nach dem größten Hype um Le Corbusiers Gebäude, verarbeitete der experimentelle Science Fiction Autor James Graham Ballard diese utopischen Wohnvorstellungen in dem dystopischen Roman Der Block (1975). Und wenn wir noch einmal 40 Jahre draufpacken, sind wir im 21. Jahrhundert angekommen und bei der Verfilmung von Ballards Roman High-Rise (2015) durch Ben Wheatley (Kill List, A Field in England). Es ist unbestreitbar, dass Le Corbusier, der 1965 gestorben ist, Zeit seines Lebens viel Kritik einstecken musste. Und seine Architektur zwischen freier Gestaltung, Brutalismus und holistischem Größenwahn gilt schon lange als überholt. Also bleibt die Frage ob die Verfilmung eines 1975 geschriebenen Buches über ein 50er Jahre Bauphänomen uns überhaupt etwas neues über unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben erzählen kann. Wie zeitgemäß kann eine solche Geschichte überhaupt sein? Und wenn sie es nicht ist, besitzt sie einen davon unabhängigen Wert?

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Kurzrezensionen (Science Fiction, 2014): Under the Skin, Elysium, Edge of Tomorrow, Transcendence

So es ist mal wieder an der Zeit für einen kleinen Filmabriss, der sich tatsächlich konsequent aktuellen Filmen widmet: 2014 scheint wie bereits 2013 auf den ersten Blick ein ganz hervorragendes Jahr für das SciFi Genre sein. Nachdem ich vor ziemlich genau einem Jahr meine Begeisterung für Oblivion und Ender’s Game kundgetan habe, sind in den letzten Monaten noch ein paar weitere interessante Genre-Beiträge durch mein Heimkino gerauscht, und das dann auch gleich in den unterschiedlichsten Variationen: Zum einen das Genre als Leinwand für artifizielles, eskapistisches Kunstkino in der Scarlett Johansson One-Woman-Show Under the Skin, zum Zweiten das Genre als Leinwand für dystopische Gesellschaftskritik in Elysium, zum Dritten das Genre als Hintergrund einer philosophischen Auseinandersetzung mit KI und Digitalität in Transcendence und last but not least, das Genre als Vorwand für Big Budget Kriegs- und Actionkino in Edge of Tomorrow. Welcher der Beiträge was taugt, lest ihr nach dem Klick.

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Predestination (2014) – Zeitreisendes Rätselraten

Es gehört mit Sicherheit zu den nervigsten Plattitüden von Rezensionen, wenn sie eifrig verkünden, dass von dem rezensierten Film bloß nicht zu viel verraten werden sollte. Spoiler und so… Im gewissen Sinne passt das ja zu jedem Film. Jede zu weit gehende Inhaltsangabe raubt dem Zuschauer oder der Zuschauerin ein wenig Unbedarftheit, die den Film vielleicht nicht besser aber allemal interessanter macht. Man kann ausgiebig darüber diskutieren, inwiefern Spoiler den Genuss eines Films kaputt machen (manche Studien weisen sogar auf das genaue Gegenteil hin), aber es ist niemandem übel zu nehmen, wenn er so unbeeinflusst wie möglich den entsprechenden Film sehen will, wenn er es dem Film überlassen will, sein narratives Potential von Sekunde Eins an zu entfalten. Und in der Tat gibt es ja auch Filme, die von ihrer gesamten Struktur und Dramaturgie angelegt sind, um das Publikum zu überraschen oder über verschlungene Pfade zu seinem eigentlichen Kern zu führen. Der Mystery Science Fictioneer Predestination (2014) von den deutsch-australischen Regie-Brüdern Spierig ist ein solcher Film. Wenn selbst der Titel schon zu viel von der Handlung zu verraten scheint, kann man sich sicher sein, dass der Film knallhart einem Konzept der maximalen narrativen Rätselentfaltung von Anfang an folgt. Und in der Tat will Predestination nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern einen Knoten entwirren, vor den Augen des Publikums, mit vielen großen Oho- und Aha-Momenten.

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SciFi-Kurzrezensionen: The Congress, Interstellar, Young Ones, Apollo 18, Alles eine Frage der Zeit

Zum Start von 2015 und Rückblick auf das vergangene Jahr, noch einmal Science Fiction satt. Nicht alle der hier rezensierten Filme stammen aus dem Jahr 2014, aber alle habe ich irgendwann in den letzten Monaten gesehen. Und so ziemlich alle – abgesehen von Interstellar – findet Ihr auch mittlerweile in eurer Videothek des Vertrauens. Wenn es also für das Ende von 2014, für den Beginn von 2015 noch einmal futuristisch, spacig, prophetisch werden soll, werdet Ihr hier bestimmt den ein oder anderen potentiellen Kandidaten für einen gemütlichen Filmabend zwischen den Jahren zum Jahresauftakt finden.

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