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Filme, die man sehen muss, Filme, die man sehen sollte, Filme, die es wert sind, gesehen zu werten. Ein Blog voller Rezensionen, Bestenlisten, Analysen und vielem mehr; rund um Filme, Kino und Serien.

Aus aktuellem Anlass: Sehenswerte Pandemiefilme

Tja… wollen wir so etwas überhaupt gerade sehen? Gute Frage. Ich denke durchaus. Wenn man schon zu Hause eingeschlossen ist, sei es eine echte Quarantäne wegen einer tatsächlichen Corona-Infektion, sei es wegen der derzeit völlig angebrachten Reduzierung sämtlicher sozialen Kontakte, dann kann man die Zeit auch nutzen, ein wenig in der Filmgeschichte zu stöbern, um aus dieser etwas für die eigene aktuelle Situation zu extrahieren. Denn auch wenn Covid-19 in vielfacher Hinsicht ein absolutes Novum in der Geschichte der viralen Pandemien darstellt, so gibt es Seuchen und den Kampf gegen diese doch so lange es die Menschheit gibt. Und folgerichtig haben sich schon zahllose Kunstschaffende mit dem Thema auseinandergesetzt. Hier also eine kleine, ziemlich subjektive, ziemlich unvollständige Liste an Filmen, die dabei helfen die Zeit ohne Kino zu überbrücken. Beileibe nicht die besten Pandemiefilme aller Zeiten, aber doch eine Kollektion sehenswerter Filme. Eine Kollektion, die taugt, um Panik zu schüren, Panik abzubauen oder einfach ein bisschen tiefer in das Thema „Die Menschen und das Virus“ einzutauchen.

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Die besten Filme 2019 – Systemsprenger: Realismus und Expressivität

Benni ist neun. Benni ist unberechenbar. Benni hat einen langen Weg hinter sich, scheint aber nie irgendwo anzukommen. Und für Benni scheint es auch keine Hoffnung zu geben. Aber das sind bloß Sätze, Versuche der Charakterisierung, die ins Leere laufen. Um Bennis Verhalten zu verstehen oder wenigstens ein bisschen einordnen zu können, muss man es erlebt haben. Und nichts anderes macht Systemsprenger (2019) von Nora Fingscheidt: Er stellt nicht einfach dar, zeigt und charakterisiert nicht einfach Bennis Innenleben und Bennis Kampf mit sich selbst und der Außenwelt. Er macht dies zum Erlebnis. Nicht zu einem jener Erlebnisse, bei denen man genüsslich sein Popcorn in sich hineinstopft und nebenbei ein bisschen Sozialporno geliefert bekommt; nein, eines jener Erlebnisse, die ihre Zuschauer – oder besser gesagt ihre Erfahrenden – in den Kinosesseln drücken, sie durchschütteln, durchrütteln und auf sie einprügeln, so dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Benni – fantastisch gespielt von Helena Zengel – leidet an sich, an der Welt und entzieht sich zugleich allen Rettungsversuchen. Wen sie allerdings brutal in ihre Welt hineinzieht, sind die Zuschauerinnen: Sei es durch die Farben, sei es durch den hektischen Schnitt, sei es durch ihre bloße Präsenz. Bennis Innenleben ist nicht den ganzen Film über präsent, wenn es das ist, gibt es allerdings kein Entkommen.

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Die besten Horrorfilme 2019: Midsommar – Wie viel Horror steckt in Ari Asters neuestem Geniestreich?

Wir leben in goldenen Zeiten für Horrorfilmliebhaber. Seit schon längerer Zeit kommen praktisch jedes Jahr mindestens ein oder zwei Filme heraus, die das Genre nicht einfach nur bedienen, sondern erweitern, ergänzen und seine Grenzen sprengen. Post-Horror ist in diesem Fall das Zauberwort. Und egal, ob man diesen Begriff für einen großen Spuk der Kritikerschar hält oder für eine legitime neue Subgenre-Schublade, man muss zweifellos anerkennen, dass der Horror der ungewöhnlichen Art gerade blüht und gedeiht. Eine der größten Hoffnungen dürfte dabei Ari Aster sein, wurde sein letztjähriger Genrebeitrag Hereditary (2018) nicht einfach nur gefeiert, sondern vom Feuilleton gleich zum besten Horrorfilm der Dekade gekürt. Und irgendwie ist es ja auch nachvollziehbar: Hereditary war eine verflucht mitreißende, verflucht angsteinflößende Mischung aus Familiendrama, Tragödie und brutalem Okkulthorror: Schmerzhaft, kompromisslos und der Beweis, dass Horror auch im 21. Jahrhundert noch verdammt gut zu erschrecken weiß. Entsprechend neugierig war die Zuschauerschaft auf Asters Nachfolgewerk, Midsommar (2019), genau ein Jahr nach Hereditary, ebenfalls im Horrorgenre beheimatet und ebenfalls mit dem Potential, Genregrenzen neu zu definieren. In der Tat weiß der Sektenthriller ebenfalls – nicht nur aber auch Freunde seiner Vorgängerin – zu überraschen; nur eben wiederum auf ganz andere Weise.

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Die besten Filme der 80er Jahre: Die Reise ins Ich

Beim Wühlen durch mein Text-Archiv bin ich auf eine kleine Rezension gestoßen, die noch aus Popcultures-Zeiten stammt, die sich als Abschluss der 80er Action-Retrospektive aber auf jeden Fall gut eignet. Es geht um einen meiner liebsten 80er Jahre Filme, Die Reise ins Ich, den ich tatsächlich als Kind schon geliebt habe und der mir mit der Zeit erst peu à peu offenbart hat, wie viele Skurrilitäten und makabere Anspielungen in ihm stecken. Nur logisch, dass ich ihn vor einigen Jahren ordentlich textuell abgefeiert habe. Und auch wenn die folgende Rezension keine tiefgreifende Analyse, keinen besonderen Interpretationstwist und keine kritischen Gedanken bereithält, ist sie doch ein ganz schönes Dokument dafür, wie sehr ich die klassischen Blockbuster liebe, einfach, weil sie weitaus mehr Herz, Verstand und vor allem Mut besitzen als so mancher aktueller Hollywood-Schinken: Es folgt der Text von vor ungefähr fünf Jahren, nur leicht korrigiert, ich stehe aber nach wie vor 100% hinter jedem Begeisterungsschwall, der in ihm wohnt:

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Die besten Actionfilme der 80er Jahre III

Nach ihnen die Sintflut… die 80er Jahre waren das letzte Jahrzehnt, in dem Action noch so richtig dumm, moralisch verkommen und vor allem over the top sein durfte. Mit den 90ern folgten die gebrochenen, jungen Helden, die nichts mehr von der Perfektion der 80er Kampfmaschinen besaßen. Und im neuen Jahrtausend dann schließlich wurde der Realismus derart aggressiv in das Genre hineingedrängt, dass für übertriebene, alberne Awesomeness kein Platz mehr war. Die 80er markieren damit als Actionjahrzehnt auch die letzte Dekade der Unschuld des Genres, der machoistischen Naivität und apolitischen Überhöhung. Wenn es einen Film gibt, der sich bestens zur Stützung dieser Kategorisierung eignet, dann ist es Commando, in dem sich sämtliche Genreklischees der Zeit wiederfinden. Aber auch der gutgelaunte, charmante James Bond in Sag niemals nie (der letzte Auftritt Connerys als 007) wirkt fast wie ein Konterpart zum aktuellen, düsteren und tragischen Agenten ihrer Majestät Daniel Craig. Allerdings beweisen Filme wie Runaway Train und Black Rain – in ihrer Düsternis und Charakterzeichnung beinahe Vorboten des aktuellen Actionkinos – dass auch in den 80ern Platz für schwere und tragische Töne innerhalb des Genres war. Und mit dem knallharten Actionthriller Ausgelöscht fand das Jahrzehnt sogar noch die Zeit ein wenig den Actionhelden der 70er Jahre zu gedenken, bevor diese komplett in der Versenkung verschwanden. Die besten Actionfilme des Jahrzehnts, Klappe die Letzte:

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Sequenz/Verknüpfung/Anarchie – Orphea von Alexander Kluge und Khavn

Wer Alexander Kluges Œuvre in den letzten Jahrzehnten verfolgt hat, weiß, dass er sich schon vor längerer Zeit vom traditionellen cineastischen Erzählen entfernt hat. Unzweifelhaft beeinflusst von seinen Fernseharbeiten mit der dctp ist sein Stil schon lange fragmentarisch, zwischen Fakten und Fiktionen pendelnd und angelehnt an Sehgewohnheiten, die sich im Fernsehen der 80er Jahre entwickelt haben: Kluge liebt den Schnitt zu etwas völlig anderem, er liebt die Verknüpfung von Dokumentation und Fiktion, er liebt die Reihung und das Offenlassen. Kluges segmentierte Filme lesen sich auch immer wie eine Reihung von Cliffhangern, die aufeinander aufbauen, aber nie zu einem Abschluss kommen. Prinzip Serie als Film. Das ist auch bei Orphea (2020) der Fall. Der größte Unterschied zu seinen letzten Werken: Mehr als jemals zuvor muss sich Kluge mit seinem Regiepartner – dem philippinischen Experimentalregisseur und Künstler Khavn – und seiner Hauptdarstellerin, der Schauspielerin und Sängerin Lilith Stangenberg, auseinandersetzen. Denn diese haben ähnliche und doch ganz andere Ziele als die Ikone des neuen deutschen Films.

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Die besten Actionfilme der 80er Jahre II

Nachdem der erste Artikel doch ziemlich von den skurrilen, fantastischen Genre-Hybriden dominiert war, folgen nun die Cop-Actioneers, Männerfreundschaften und vor allem Actionkomödien.  Mit Nur 48 Stunden entsteht zu Beginn der Dekade das seitdem äußerst beliebte Genre des Buddy Movie, dessen Formeln auch kurz darauf auf Lethal Weapon und seine Fortsetzungen angewandt werden. Mit Beverly Hills Cop landen Motive des Blaxploitation im großen Blockbuster-Kino: Das ist dann zwar mitunter stereotyp, voller Klischees und überzeichnet bis zum Proto-Rassismus, macht aber dennoch verdammt viel Spaß. Das asiatische Kino stellt mit dem Hongkong Martial Arts Feuerwerk Police Story unter Beweis, dass unterhaltsame Popcorn-Action nicht zwangsläufig aus den USA kommen muss. Und oh Wunder, selbst der very britische Klassiker James Bond hat im 80er Actionkino noch was zu melden, gerade durch die dreckige Runderneuerung in Die Lizenz zum Töten.

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Die besten Filme 2018 – Das koreanische Mysterydrama Burning

Die Menschen in der Kalahari-Wüste kennen zwei Arten von Hunger, erklärt die ebenso mysteriöse wie verführerische Haemi dem Protagonisten Jongsu, während die beiden sich langsam näher kommen: Den kleinen Hunger, der einfach nur den klassischen, physischen Hunger repräsentiert. Und den großen Hunger, der so etwas ist wie der Hunger nach Leben und Überleben, der Hunger nach den großen Fragen des Seins und der Existenz. Und dann schweigen die beiden wieder. Es gibt viele solcher Momente in Lee Chang-dongs neuestem Meisterwerk Burning (2018). Stop and Go Dialoge, die scheinbar ins Nichts führen, zugleich aber essentiell sind, um die Handlung, oder viel mehr die Motive dieses Mysterydramas zu entfalten. Und auch diese Entfaltung kommt oft ins Stolpern, kommt oft zu einem abrupten Stillstand, so dass der Zuschauer sich nie ganz sicher sein kann, welches Genre er bei diesem Film eigentlich vor sich hat. Burning mäandert lange zwischen den Welten, zwischen den Bildern und zwischen den Motiven. Und als Zuschauer fragt man sich dabei immer: Was ist dieser Film denn nun? Welche Geschichte will er mir erzählen?

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Ad Astra (2019) – Science Fiction, Psychologie, Philosophie und Realismus

Das Ende einer Dekade lädt ja immer gern dazu ein, auf das Jahrzehnt als ganzes noch einmal zurückzublicken. Schauen wir uns doch mal das Science Fiction Genre der letzten zehn Jahre an. Die beiden größten Trends hier waren wahrscheinlich die durch The Hunger Games (2012) inspirierte große Welle an dystopischen Epen mit Teenager-Protagonisten und das große Superheldenrevival durch das MCU, das durch Avengers: Infinity War (2018) und Endgame (2019) einen ersten würdigen Abschluss erhielt. Der Weltraum als Sehnsuchtsort ist zwischen den beiden Schwergewichten Endzeit und Superheldenkosmos allerdings ein wenig untergegangen. Klar, es gab die große neue Star-Wars-Trilogie, Ridley Scott versuchte mit Prometheus (2012) die Alien-Saga wiederzubeleben und Kritikerdarling Christopher Nolan schickte mit Interstellar (2014) ebenfalls ein Weltraumepos ins Rennen. Trotzdem dürfte der erste Gedanke zu Science Fiction in den 2010er Jahren nicht in die Weiten des Alls zeigen, sondern viel mehr in die Weiten einer parabolischen (meist düsteren) Zukunft. Die dem Genre immanente Sehnsucht galt nicht fernen Sternen, sondern eher übermenschlichen Kräften und magischen Fähigkeiten.

Am Rande dieser Blockbustertrends, aber immer noch sicher in die Produktion der großen Filmstudios gebettet, haben sich in den 2010er Jahren zwei Genrevariationen mit klarem Weltraumfokus ziemlich tapfer geschlagen: Der realistische Science Fictioneer und der philosophische Science Fictioneer. Für den recht soliden Nachschub beim ersteren dürfte der überraschend gute und überraschend erfolgreiche Gravity (2013) verantwortlich sein. In seinem Rückenwind schafften es unter anderem der naturalistische Alien-Klon Life (2017) und Ridley Scotts Robinsonade Der Marsianer (2015) im Kino und bei der Kritik ordentlich abzuschneiden. Zweiteres wurde vor allem durch Arrival (2016) populär, war aber mit Filmen wie Another Earth (2011) und dem schon erwähnten Blockbusterepos Interstellar ebenfalls das gesamte Jahrzehnt über präsent.
James Grays Ad Astra (2019) ist vielleicht so etwas wie ein Schlusspunkt unter das Jahrzehnt dieser beiden Genreableger. Er verknüpft nämlich beide Trends miteinander: Die Suche nach dem Realismus und die Suche nach tiefer Wahrheit irgendwo in den Weiten der Galaxie.

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Die besten Actionfilme der 80er Jahre I

Okay… genug mit den weniger schönen Seiten des US-Actionkinos der 80er Jahre auseinandergesetzt. Jetzt geht es an die Highlights. Und die kommen zwar auch hauptsächlich – aber nicht ausschließlich – aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Mit dem asiatischen Genre-Vertreter A Better Tomorrow revolutioniert John Whoo das Hongkong-Kino und kreiert mal eben noch auf eigene Faust ein autonomes Subgenre, den Heroic Bloodshed Movie. Mit Klischees des Asiatischen Lifestyles und einer ordentlichen Eastern-Hommage erschafft John Carpenter in Big Trouble in Little China einen schrillen Fantasy/Action-Hybriden, während er in Die Klapperschlange unter Beweis stellt, dass auch dystopische, düstere, morbide Töne durchaus in das Genre passen können. Ebenfalls fantastisch geht es im furiosen Die Reise ins Ich zu, während uns Auf dem Highway ist die Hölle los uramerikanische, nostalgische Action-Unterhaltung präsentiert, die noch tief in den 70er Jahren verwurzelt ist.

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Filmabend: The Kids aren’t allright

Passend zu unserer Glorifizierung des Teenager-Films der 80er Jahre wird es mal wieder Zeit für einen ausgiebigen Filmabend, mit dem man locker ein viertel Wochenende – sprich Samstag Abend und Nacht – füllen kann. Und auch bei diesem sollen die Teenager im Mittelpunkt stehen, allerdings primär ihre dunklen und morbiden Seiten. Be afraid, the kid’s aren’t allright! Sie lügen, stehlen, morden in den schlimmsten Fällen sogar, werden zu pubertären Monstern und Unglücksbringern für die erwachsene Welt… denn sie wissen nicht was sie tun. Die folgenden Filme veranschaulichen, warum die Kids schon immer böse aber auch verloren, ohne Hoffnung waren, in den 50ern ebenso wie in den 70ern, in den 80er Jahren ebenso wie im neuen Jahrtausend. Eine kleine cineastische Zeitreise durch die Abgründe der Jugend, flankiert von passender Musik, gutem Essen und angenehmer Gesellschaft. Eben alles, was ein traditioneller Homevideo-Abend benötigt.

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Anmerkungen zum Actionkino der 80er Jahre II: Inszenierungsmuster und Fetische

Im ersten Teil der Anmerkungen zum Actionkino der 80er Jahre ging es vor allem um den Typus des neuen Actionhelden, verkörpert unter anderem von Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stalone oder Michael Dudikoff. Von deren Typologie sind wir auf die Militarisierung des Helden gestoßen und von dieser wollen wir uns nun vorsichtig weiter durch das Genre hangeln: Spezifika, Fetische und Inszenierungsmuster stehen auf dem Programm. Wie schlug sich die Militarisierung in den Inszenierungen der Filme wieder? Welche Rolle spielte dabei die Gewalt? Welche die Politik? Wie repräsentiert diese den Geist des Jahrzehnts? Und was ist darüber hinaus noch so geschehen?

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Anmerkungen zum Actionkino der 80er Jahre I: Die Genese des Actionhelden

Bevor es in die Halbzeit unserer 80er Jahre Filmretrospektive geht, steht das Actionkino vor der Tür und damit natürlich eine Menge Stoff, um sich Gedanken über die Widerspiegelung gesellschaftlicher Zusammenhänge in Filmen zu machen. Gerade beim Action-Genre der 80er Jahre bietet sich das an, finden wir hier doch sehr auffallende Spezifika, sei es der muskelbepackte, testosteronschwangere Held, die Arbeit mit Feindbildern wie den Kommunisten oder schlicht und ergreifend den Wandel vom Schusswechsel zur Explosion, von der Autoverfolgungsjagd zum Kriegsszenario. Daher will ich im Folgenden der Abarbeitung meiner liebsten Action-Flicks der Dekade ein paar Gedanken vorausschicken… keine Sorge, keine allzu tief schürfende, wissenschaftliche Analyse, auch kein großer Rückgriff auf Fachliteratur, dafür aber ein paar Gedanken anhand von Topoi und Motiven, darüber was das Actionkino der 80er Jahre auszeichnet… sowohl im Positiven wie im Negativen.

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Die besten Teenager-Filme der 80er Jahre: Teenwolf? – Ach ja, Teenwolf!

Wenn es um Teenagerfilme der 80er Jahre geht, gibt es viele High-School-Komödien, an denen man praktisch nicht vorbei kommt. Rod Daniels Teenwolf (1985) gehört nicht dazu.Und trotzdem hat sich der platte Comedy-Flick in den letzten Jahrzehnten nicht nur eine treue Fanbase aufgebaut, sondern sich sogar regelrecht zum Kultfilm entwickelt, in einem derart starken Maße, das mittlerweile gar ein Quasi-Remake als Serie produziert wurde, die dem „Klassiker“ zumindest den Titel nacheifert. Die Frage, warum der Low Budget Streifen, der damals vor allem von der Popularität des Hauptdarstellers Michael J. Fox profitierte, so erfolgreich war und ist, lässt sich neben der Rolle Fox‘ vor allem auf das regelmäßige Airplay zurückführen, in Deutschland zumeist im RTL2-Nachmittagsprogramm. Wie gesagt, den besten Ruf genießt der Film dabei nicht, über ihn lässt sich einfach hervorragend lästern (wovon ich gleich auch ordentlich Gebrauch machen werde), und dennoch ist er weitaus besser als sein Image, kein Meisterwerk aber immerhin eine plumpe, launige Teenie-Komödie, die über 90 Minuten durchaus sehr viel Spaß machen kann… Ach was solls, Teenwolf gehört einfach zu meinen guilty pleasures, den peinlichen 80’s-Favoriten, und warum das so ist, werde ich im Folgenden mit euch teilen.

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Die besten Filme 2018/2019: Destroyer – Nicole Kidman als Badass-Cop

Nicole Kidman gehört nicht unbedingt zu den Schauspielerinnen, denen man eine abgefuckte Rolle zutrauen würde. Dass sie eine großartige Charakterdarstellerin ist, die auch ihre gesamte Physiognomie für eine Rolle radikal ändern kann, hat sie zwar als Virginia Woolf in The Hours (2002) bewiesen, und auch ihre düsteren Seiten durfte sie schon in Filmen wie Stoker (2013) oder The Killing of a secret deer (2017) demonstrieren, aber auch in ihren abgründigsten Rollen bewahrte sie doch immer eine elegante Präsenz, eine würdevolle Erscheinung, die sie es ihr nie erlaubten, komplett heruntergekommen zu wirken. Sie war nie eine Schauspielerin für die richtig dreckigen, kaputten Rollen, dafür war sie eben doch zu erhaben, zu majestätisch und schlicht zu schön. Ihre Darbietung im zum Jahreswechsel 2019 in den USA etwas untergegangenen Destroyer (2018) von Karyn Kusama gehört damit definitiv zu den größten Überraschungen des vergangenen Kinojahres. Nicht nur, dass Nicole Kidman hier gekonnt gegen ihr Image anspielt, ihr gelingt es mit der von ihr verkörperten Erin eine Frauenfigur auf der Leinwand lebendig werden zu lassen, wie sie auch zum Ende der Dekade alles andere als selbstverständlich ist.

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Die besten Filme 2019: The Lighthouse

Should pale death, with treble dread, make the ocean caves our bed, God who hears the surges roll, deign to save the suppliant soul. Mit diesem Trinkspruch versucht der alte Seebär Thomas (Willem Dafoe) seinen neuen jungen Gehilfen (Robert Pattinson) allabendlich zum gemeinsamen Anstoßen und Trinken zu animieren. Doch dieser lehnt immer aufs neue ab. Vier Wochen sollen die beiden gemeinsam auf einem abgelegenen Eiland an der Küste Nova Scotias verbringen. Als Leuchtturmwärter sollen der Alte Haudegen und der Jungspund gemeinsam den Turm intakt halten, dafür sorgen, dass das Licht jede Nacht leuchtet und so die nahenden Schiffe davor bewahrt, Opfer der Klippen und der stürmischen See zu werden. Robert Eggers‘ neuer Film Der Leuchtturm (2019) ist wie bereits sein Vorgänger The VVitch (2016) erst in zweiter Linie ein Horrorfilm. In erster Linie ist er ein düsteres Zeitstück, das Mythen und Legenden des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu einem betörenden wie verstörenden folkloristischen Muster verwebt. Eggers ist damit nicht weniger als einer der aufregendsten und besten Filme des Jahres geglückt.

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Die besten Filme 2018: Border von Ali Abbasi

Fast 100.000 Kontrollen von Menschen und Gütern führt die schwedische Zollbehörde Tullverket jährlich durch. Sie kassiert Zollabgaben und vereitelt den Schmuggel von Drogen und anderen illegalen Waren. Tina (Eva Melander) arbeitet als Zollbeamtin an einem Fährenübergang zwischen Dänemark und Schweden und gehört ohne Zweifel zu den besten ihres Berufes. Das liegt an ihrer außergewöhnlichen Gabe, Gefühle wie Scham, Schuld, Angst und Wut im wahrsten Sinne des Wortes riechen zu können. Tina indes würde ihre Gabe nie als solche betrachten, sondern viel mehr als Fluch: „Ich dachte als Kind, ich wäre etwas besonderes. Als ich erwachsen wurde, habe ich dann begriffen, dass ich nur ein hässlicher Mensch bin“, sagt sie, und bezieht sich damit auf ihr ungewöhnliches Äußeres: Mit ihrer hervorstehenden Nasen- und Augenpartie, mit ihrem markanten Kiefer und ihren aufgequollenen Lippen scheint ihre Physiognomie archaisch, fast urzeitlich. Ali Abbasis Film Border (2018) folgt dieser besonderen Frau auf ihrer Suche nach sich selbst und einem Platz im Leben. Er beobachtet sie nicht nur, er versteht sie auch, umgarnt sie. Aber er konfrontiert sie auch; mit all dem Schrecklichen, zu dem Menschen fähig sind, mit ihrer eigenen dunklen Vergangenheit und schließlich einer Parallelwelt, in der sie sich selbst findet und dazu gezwungen ist, sich zu entscheiden, wer sie sein will. Mit diesem über Genregrenzen hinausgehenden Porträt gelingt Ali Abbasi nicht nur einer der besten Filme des Jahres, sondern auch ein atemberaubender Hybrid aus Drama, Märchen, Mysterythriller und düsterem Horrorgemälde.

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Die besten Teenager-Filme der 80er Jahre III

Teenager-Filme, die Letzte. Aber noch einmal mit allem, was die 80er so auszeichnet, den Jugendfilm von damals zu großem Kino macht. Für locker entspannte Unterhaltung haben wir Ich glaub‘ ich steh im Wald und Lockere Geschäfte im Angebot. Etwas emotionaler, tragischer und authentischer wird es da schon mit Cameron Crowes Regiedebüt Say Anything… sowie dem tragikomischen und realistischen Lucas. Und für die abschließend düstere Note sorgt das prototypische Black Cinema Meisterwerk Do the right thing von Spike Lee. Vom Popcorn bis zum sozialkritischen Blick durch die Hornbrille, der Teenie-Film der 80er hat es einfach drauf…

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Netflix-Filmempfehlung: Der Mann ohne Gravitation (2019)

Es gibt ein Subgenre im Bereich der romantischen Komödie oder des romantischen Dramas, das sich nicht erst seit Twilight großer Beliebtheit erfreut. Die Rede ist vom Liebesfilm mit fantastischem Twist. Und so formal das Romcom-Genre generell ist, so formal ist auch seine fantastische Unternische. Filme wie Die Frau des Zeitreisenden (2009), Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008) oder Winter’s Tale (2014) folgen alle mehr oder weniger dem gleichen Muster: Kind mit irgendeiner übernatürlichen Eigenschaft zwischen Gabe und Fluch (praktisch immer männlich) verliebt sich in normales Kind (praktisch immer weiblich); sie verbringen wundervolle Kindheitstage miteinander, aber irgendwann trennen sich ihre Wege, bis sie sich im Erwachsenenalter wieder treffen. Dabei wird der Mann als der fantastische/begabte Part der Konstellation stets überhöht, die Frau wird mehr oder weniger zur Statistin im Leben des zentralen Protagonisten, der nicht nur lernt, mit seiner Außergewöhnlichkeit umzugehen, sondern in ihr auch die wahre Liebe findet. Ein nicht zu unterschätzendes Moment dieser Formalität ist, dass diese Filme – obwohl sie sich selbst eher an ein weibliches Zielpublikum adressieren – konsequent aus der männlichen Perspektive erzählt sind, selbst wenn sie in ihrem Titel mit einer weiblichen Perspektive werben oder ihre literarische Vorlage beide Perspektiven gleichberechtigt behandelt (beides ist bei der Frau des Zeitreisenden der Fall). Auch das italienische Netflix-Release Der Mann ohne Gravitation (2019) fällt in das Genre des Liebesfilms mit fantastischem Twist (Oder Fantasyfilms mit romantischem Fokus), und doch gelingt es diesem magisch realistischen Märchen sich in vielen Punkten von seinen amerikanischen Geschwistern abzuheben… im wahrsten Sinne des Wortes.

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Die besten Teenager-Filme der 80er Jahre II

Ein zweiter Blick auf die Jugendfilme der 80er Jahre. Ich war ja kurz in Versuchung Revenge of the Nerds (1984) aufzunehmen, habe dann aber doch zurückgezogen, denn der spielt erstens im College-Milieu (ist also trotz Teenie-Zielpublikum eher weniger ein Teenager-Film) und ist zweitens dann doch ein wenig zu trashy, um hier wirklich als Meisterwerk aufgeführt zu werden (ganz zu schweigen vom dämlichen deutschen Titel „Die Rache der Eierköpfe“). Nee, hier soll es hochwertig bleiben und so gibt es statt alberner College-Komödien (von denen die 80er echt mal überfüllt waren) sensible Wohlfühlromantik aus Frankreich in La Boum – Die Fete, schräge Musical-Unterhaltung mit ordentlich Hairspray, den Club der toten Dichter minus Pathos in Heaven Help us und auch zweimal die dunklen Seiten des Teenager-Lebens: Einmal vertreten in der pechschwarzen Killer-Satire Heathers, hierzulande auch als Lethal Attraction bekannt, und einmal in Form des authentischen – und ziemlich pessimistischen – Punk-Teenager-Porträts Das Messer am Ufer. Der Sprung vom angenehmen Feel-Good-Movie über das problembewusste Drama bis hin zur düsteren Komödie sollte klappen, nach dem Klick.

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Die besten Teenager-Filme der 80er Jahre I

Let’s go Subgenre… Während in den 50ern Liebesfilme, Komödien und auch Tragikomödien oft als klassische Screwball-Comedies für und mit Erwachsenen inszeniert wurden, entdeckte das Kino – vor allem das Amerikanische – bereits in den 70ern die Teenager nicht nur als Zielgruppe sondern auch als Protagonisten für sich. Dies mündete schließlich in die legendäre Flut an Teenager-Filmen im Laufe der 80er Jahre, die in den 90ern wieder einigermaßen verebbte, um den Slackern und Gangstern Platz zu machen. Diese Welle der Coming-of-Age Movies ist dominiert von zahllosen schlechten Teenie-Komödien, die meistens irgendwie John Hughes nacheiferten, der mit Breakfast Club, Pretty in Pink und Ferris macht blau Maßstäbe für das Genre setzte. Aber auch das Drama entdeckte den pubertierenden Protagonisten für sich, im ersten Artikel der Retrospektive vertreten durch Francis Ford Coppolas artifiziellen Rumble Fish und den herrlich nostalgischen, im Grunde genommen eher präpubertären Stand by me. Aber auch andere Genres fanden sich im Teenager-Format wieder. Das soll in den Teilen zwei und drei noch einmal intensiver berücksichtigt werden, einen kleinen Vorgeschmack gibt es jedoch bereits an dieser Stelle mit dem familiengerechten Action/Coming-of-Age-Hybriden Karate Kid, der trotz aller kultigen Sillyness auch als empathisches Jugend-Drama zu begeistern weiß.

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Die besten Liebesfilme der 80er Jahre III

Einmal greifen wir noch in die Vollen des romantischen Kinos und einmal noch werfen wir dabei auch einen Blick weit über den großen Teich, direkt hinein in die Erzeugnisse der amerikanischen Traumfabrik. Es gab in Hollywood mit Sicherheit bessere Jahrzehnte für Liebesfilme als die 80er Jahre… und doch stammen aus der Zeit so manche zeitlose Klassiker, die auch heute noch die Rezeption wert sind. Ein Offizier und Gentleman ist einer davon, ebenso das große Afrika-Epos Jenseits von Afrika. Auch Die fabelhaften Baker Boys stehen für perfekte amerikanische Filmunterhaltung. Ein wenig europäischer wird es mit der äußerst gelungenen Kundera-Verfilmung Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins und mit dem wundervollen Teenie-Drama Pauline am Strand kommen wir schließlich doch wieder beim herausragenden französischen Kino der 80er Jahre an. And last but not least: Ein schwungvolles, berührendes literarisches Gesellschafts- und Liebesporträt made in Britain in der vorzüglichen Literaturverfilmung Zimmer mit Aussicht. Liebe und Romantik im Zeichen der 80er Jahre, die letzte. Nach dem Klick.

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Die besten Liebesfilme der 80er Jahre II

Nachdem ich im letzten Artikel ordentlich auf die Arthaus-Kacke gehauen habe, folgen nun die weitaus traditionelleren, romantischeren und auch prototypischeren Liebesfilme, sowohl in Gestalt der Screwball Komödie, als auch in Gestalt des poetischen Liebesdramas, aber auch in Gestalt des abstrakten Kunstfilms. Und ja verdammt, diese Schnulzen können auch heute noch alle ungemein unterhalten. Keine Scham für das entzückte Seufzen zum Balztanz Dirty Dancing, keine Reue über das Lächeln und die Träne im Auge zu den romantischen Komödien Roxanne, Mondsüchtig und Harry und Sally. Und kein schlechtes Gefühl beim Erschlagenwerden von den pathetischen Liebsreflexionen in Liebe bis in den Tod und Vorname Carmen. There will be Kitsch, there will be Romance, there will be Love, Baby!

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Die besten Liebesfilme der 80er Jahre I

Es musste ja irgendwann wieder so weit kommen… Das Genre, mit dem ich immer Probleme habe, in dem ich mich oft, viel zu oft ein wenig unwohl fühle. Liegt es an meinem fehlenden Romantik-Gen, an der extremen Kitsch-Allergie oder daran, dass Liebesgeschichten im Kino für meinen Geschmack oft all zu peinlich und rosarot erzählt werden? Ich weiß es nicht, habe aber auch in den 80ern das Beste versucht, aus der riesigen Fülle an mittelmäßigen Romantik Flicks die Perlen herauszufischen. Hier kommt die erste Fuhre: Düster verkopftes Kunstkino in Black Out und Ein kurzer Film über die Liebe, episch Dekadentes in Gefährliche Liebschaften, sowie politisch und sozial Durchsetztes in Reds. Traditionell romantisch dagegen arbeitet Die Waffen der Frauen und findet dennoch originelle Ansätze, um sich von der durchschnittlichen Konkurrenz abzuheben. Um das zu erreichen kann man es auch gleich wie Woody Allen in Hannah und ihre Schwestern machen, indem man nicht nur eine, sondern gleich ein Dutzend (Liebes-)Geschichten erzählt und so unangestrengt Arthaus-Anspruch mit wohltemperierter romantischer Unterhaltung verbindet. Wie gesagt, nicht mein Genre… und dementsprechend sind meine Lieblingsfilme auch die, die aus den Grenzen des Herzschmerz ausbrechen.

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Raw (2016) – Die böse Twilight-Zwillingsschwester

Ja, okay… so ein bisschen irreführend und clickbaity ist der Titel dieser Rezension ja schon. Passt damit aber auch hervorragend zum besprochenen Film. Raw (2016) machte nämlich keine halben Sachen, als es um seine Vermarktung ging. Da war von einem der schockierendsten Horrorfilme der letzten Jahre die Rede, da wurde von Menschen erzählt, die reihenweise das Kino verließen, weil sie mit dem Gezeigten nicht klarkamen, und es wurde sogar von Zuschauern berichtet, die während des Toronto Filmfestivals 2016 medizinisch behandelt werden mussten, da ihnen die expliziten Szenen zu heftig waren. Mit diesem Vorwissen in der Hand kommt man gar nicht drumherum, Julia Ducournaus Kinodebüt mit einer gewissen Portion Skepsis zu begegnen, zumal die Zeit der New French Extremity mittlerweile fast zehn Jahre zurückliegt und eine ihrer größten Ikonen – Gaspar Noé – in seinen letzten Filmen durchaus eine Abwendung vom Extremen um jeden Preis und eine Zuwendung zu metaphysischen und panoramischen Themen erkennen ließ. In der Tat lässt sich Raw in vielen Bereichen der New French Extremity oder Nouvelle Vague des französischen Horrors zuordnen. Zugleich ist er aber alles andere als eine extreme, kontroverse Gewaltorgie, wie es die derbsten Filme dieser Zunft waren. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er eine Menge aktuellerer Einflüsse mit an Bord hat, namentlich Mechanismen aus dem – Achtung, Buzzword! – derzeit so viel zitierten Post Horror, ganz konkret dem Slow Burning Horror amerikanischer Bauart. Und da das im Titel dieser Rezension zitierte Märchen auch schon über zehn Jahre alt ist, darf beruhigend hinzugefügt werden: Mit den Teenie/Fantasy/Romanzen der späten 2000er und frühen 2010er Jahre hat Raw ebenfalls wenig gemein, auch wenn ihm die Verquickung von Coming-of-Age und Fantastischem sichtlich am Herzen liegt.

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Die besten Epen und Historienfilme der 80er Jahre: Fackeln im Sturm?

Ja…. was ist eigentlich mit Fackeln im Sturm (1985)? Viele, die wie ich in den 80ern und 90ern groß geworden sind, werden wohl kaum an diesem TV-Mehrteiler vorbeigekommen sein, sei es, weil die Eltern gebannt vor dem Fernseher saßen, als die epischen 90Minüter über den Bildschirm flimmerten oder sei es, weil man sich von den großartigen Kriegsimpressionen und dem Interesse am amerikanischen Sezessionskrieg verführen ließ. Unglaublich viele Jungs und Mädels meiner Generation haben die Geschehnisse um Nord und Süd in sich aufgesogen, die Serie bis zum bitteren Ende verfolgt und nicht wenige werden mit viel Wehmut und Nostalgie an die großen Ereignisse um Orry Main und George Hazard zurückdenken. Aber hält das gewaltige Drama um Liebe und Hass auch heutigen Sehgewohnheiten Stand…? Oder war es vielleicht sogar damals schon ziemlicher Mist und wird nur durch die rosarote Nostalgiebrille verklärt…? Oder haben wir es gar mit einem unterschätzten Meisterwerk des Historienfilms zu tun? Auf zum Direktcheck.

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Rezension zu The Hole in the Ground (2019)

Das Kind (James Quinn Markey) sitzt da und schaufelt einfach nur Spaghetti in sich hinein. Schlürfend, gierig aufziehend, so wie ein Achtjähriger eben Spaghetti isst. Aber seine Mutter (Seàna Kerslake) beobachtet ihn misstrauisch. Ist das überhaupt noch ihr Sohn? Hat sich ihr Sohn jemals so verhalten? Warum kann er sich nicht an Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit erinnern? Und wenn es nicht ihr Sohn ist, wer oder was ist er dann? Wechselbälger sind seit jeher ein Alptraum für Eltern. Die Angst, dass das Kind plötzlich nicht mehr das eigene ist: Ausgetauscht, untergeschoben von bösartigen Waldgeistern, um die Eltern in den Wahnsinn zu treiben. Dahinter stehen nicht nur Sagen und Legenden sondern auch ein durch und durch reales Krankheitsbild, das Capgras-Syndrom, das bei Betroffenen dazu führt, dass sie ihnen nahestehende Personen plötzlich für Doppelgänger halten. Gerne auch ihre eigenen Kinder oder eigenen Eltern. Und damit wären wir auch schon bei der Crux des irischen Horrorfilms The Hole in the Ground (2019):

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Die besten Epen und Historienfilme der 80er Jahre III

Einen über Episches und Historisches aus den 80ern habe ich noch, auch dieses mal mit gewisser Schubladen- und Kategorien-Unschärfe. Natürlich ist Highlander dann doch auch ziemlich viel Fantasy-, Action- und Blockbuster-Kino. Natürlich ist Fitzcarraldo auch irgendwie Abenteuerfilm und Drama. Natürlich kann man über die Historizität von Am Anfang war das Feuer streiten. Und natürlich ist Au revoir, les enfants in erster Linie eine Tragödie historischen Ausmaßes gespiegelt in einem sehr persönlichen Kindheitsporträt. Zumindest auf das epische Moment von Die Bounty können wir uns einigen, oder? Auch wenn sich da natürlich wiederum eine Diskussion über die Qualität von Roger Donaldsons Historienepos anbietet. Well, ohne Streit wäre es ja auch ziemlich langweilig.

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Die besten Epen und Historienfilme der 80er Jahre II

Nachdem wir uns im letzten Artikel doch primär in mittelalterlichen und archaischen Gefilden bewegt haben, geht es nun mitten hinein in die Historie der Neuzeit. Angefangen bei der Genie-Epoche und bei den großen klassischen Musikern Wolfgang Amadeus Mozart und Niccolò Paganini, die sehr eigenwillige nichtsdestotrotz mitreißende Biografien spendiert bekommen -, über den Freiheitskampf in Indien von Gandhi, den Kampf gegen die Apartheid in Schrei nach Freiheit bis hin zum Leben von Pu Yi, Der letzte Kaiser Chinas. Und einen kleinen Schlenker in die Antike gibt es dann auch noch: Die letzte Versuchung Christi als eigenständige, originäre Interpretation des Martyrium von Jesus Christus. Es wird eigenwillig, anders, stilverliebt… und vor allem episch. Nach dem Klick.

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Kritik und Analyse zu Joker (2019) – Comicverfilmung als New Hollywood Thrillerdrama

Früher war alles besser. Da durften Regisseure noch Filme gegen den Strich des klassischen Hollywood-Erzählkinos bürsten, durften harte und ungewöhnliche Stoffe verfilmen und erhielten dafür trotzdem kritische Anerkennung und gewannen sogar das Mainstreampublikum für sich. Da gelangten alles andere als bekömmliche Filme in die großen Multiplexkinos und wurden mit dem Label „New Hollwood“ geadelt: Scorsese, Polanski, Kubrick, Spielberg… die durften sich austoben und dennoch die Kassen der Studios klingeln lassen. Früher war alles besser: Da musste ein Film sich noch nicht einer überpolitisierten Kritikerschar stellen, keiner moralischen Instanz, durfte auch politisch inkorrekt und verantwortungslos sein, musste nicht auf PG 13 gebürstet werden.. Früher war alles besser. Da gab es noch kein Internet, keine sozialen und assozialen Netzwerke, kein 4chan, 8chan, 237chan, kein Youtube und keine Hobbykritiker, die bei Rotten Tomatoes Seite an Seite mit Profis wie Roger Ebert standen. Keine langen Diskussionen, kein Zerpflücken der Kunst, keine poststrukturalistische Denke und keine Metatextualität. Einfach nur gute Filme. Früher war alles besser.

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Alita Battle Angel (2019) – Wenn Robert Rodriguez auf James Cameron trifft

James Cameron ist so ein bisschen der Bono der Filmwelt. Gerne mit politischer Botschaft unterwegs, sind seine Werke immer ein gutes Stück größer, bombastischer und auch teurer als die Konkurrenz. Mit dem Liebesfilmepos Titanic (1997) und dem SciFi-Blockbuster Avatar (2009) hat er zwei der drei erfolgreichsten Filme aller Zeiten zu verantworten. Mit The Abyss (1989) und Terminator 2 (1991) hat er Special FX Standards gesetzt. Mit seinen Dokumentarfilmen in den frühen 2000ern und seinem Engagement auf verschiedenen politischen Feldern hat er bewiesen, dass die Botschaft für ihn ebenso wichtig ist wie ihr Träger. James Cameron ist auch der Bono der Filmwelt, weil ihm dieser Ruf gerne mal ein wenig zu Kopf steigt. War es bereits mit seinen Dokumentarfilmen so, dass er immer mehr wollte als bloße Dokumentationen, stattdessen lieber gleich das ganze Genre revolutioniert hätte, so hat er spätestens mit Avatar den Bogen überspannt. Natürlich sollte das der teuerste, größte, bombastischste und wohl auch beste Film aller Zeit werden. Mit einem fast schon religiösen ästhetischen Inbrunst ist Cameron an das Projekt herangegangen… und hat damit einen der selbstverliebtesten Filme unserer Zeit gedreht. Seitdem war erst einmal eine ausgedehnte, üppige Pause angesagt, bis er sich vor kurzem mit der Ankündigung von drölfzillionen Avatar-Sequels zurückmeldete. Aber er hatte noch ein bisschen mehr im Schlepptau: Robert Rodriguez, Tarantino-Busenfreund und B-Movie-Legende, der sich aber auch für Big Budget Popcorn Auftragsarbeiten in den letzten Dekaden nie zu schade war. Gemeinsam kündigte das neue Dream Team die Verfilmung eines 1991er Mangas an: Alita: Battle Angel (2019) ist die Vermählung zweier doch sehr unterschiedlicher Filmemacher: Perfektionist Cameron trifft auf Schluderer Rodriguez; pathetischer Bombast trifft räudige Action; Augenzwinkern trifft religiösen Ernst. Na, wenn das mal nicht in Cyberpunk-Hose geht…

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Die besten Epen und Historienfilme der 80er Jahre I

Was einen guten Film zu einem guten Historienfilm macht, liegt ja eigentlich so ziemlich auf der Hand: Das historische Sujet. Der Schritt zum Epos ist da schon etwas diffiziler. Natürlich könnte man es sich leicht machen und einfach von Monumentalfilmen sprechen, doch damit bekommt man letzten Endes auch nur eine sehr eingeschränkte Genreschublade geboten, die automatisch primäre Assoziationen zu dem großen Monumentalfilm der 50er und 60er Jahre à la Ben Hur weckt. Gerade historisch akkurate oder aber auch fantastische, parabolische und surreale Werke mögen da kaum so richtig ins Bild passen. Also ganz kurz ein wenig Schubladenkunde, um meinen Begriff des Epos – des epischen Films – einigermaßen zu rechtfertigen.

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Blade Runner 2049 (2017) – Reminiszenz und Neuorientierung

Blade Runner (1982) gehört nicht zu den Filmen, von denen – über 30 Jahre nach Veröffentlichung – unbedingt eine Fortsetzung zu erwarten war. Ridley Scotts Film nach einem Roman von Philip K. Dick war zwar seit jeher Feuilletonliebling und war auch zu seinem Release durchaus erfolgreich, er war aber nie Megablockbuster oder Publikumsmagnet. Dafür war sein Stoff zu mainstreamuntauglich, seine Inszenierung zu düster und tragisch, sein Setting zu dystopisch und seine narrative Grundhaltung zu abstrakt, philosophisch und symbolisch. So sehr dieser Umstand eine Fortsetzung unwahrscheinlich machte, so sehr befreit es genau diese, Blade Runner 2049 (2017), von all jenem Ballast, den die Remakes/Reboots/Fortsetzungen der letzten Jahre mit sich herumtragen mussten. Blade Runner 2049 muss sich nicht an ein Mainstreampublikum anbiedern, da dieses ohnehin kein großes Interesse an seinem Stoff hat; Blade Runner 2049 muss nicht die zähnefletschenden Nostalgiker und Nerds im Auge haben, da diese in der Regel an anderen Franchises dranhängen; und Blade Runner 2049 muss nicht familienfreundlich sein, da er wohl kaum als Vorlage für coole Actionfiguren und Kinderspielzeug herhalten kann. Unabhängig davon wurde Blade Runner 2049 – auch wenn es schmerzt das zu sagen – von noch einem zusätzlichen Ballast befreit: Ridley Scott. Der zweifellos legendäre Regisseur hatte in den letzten Jahren wohl einmal zu oft kein gutes Händchen bei seinen Inszenierungen und hat mit Prometheues und Alien bewiesen, dass er mehr als jeder Jungspund in der Lage ist, seine eigenen Stoffe mit kruden Prequels zu verhunzen. In Blade Runner tritt er auf den Executive-Producer-Platz zurück und überlässt Denis Villeneuve das Regiezepter, der mit Arrival (2016) auch schon einen philosophischen Science Fictioneer in seinem Portfolio aufweisen kann. Und Villeneuve versucht dann auch beides zu schaffen, dem Original treu zu sein und etwas wirklich Eigenständiges zu schaffen. Reminiszenz und Neuorientierung. Beides findet sich im neuen Blade Runner, im Guten wie im Schlechten.

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Die besten Abenteuerfilme der 80er Jahre III

So… dann wüten wir also ein letztes Mal durchs Abenteuerkino der Dekade. Das hier ist trotzdem alles andere als eine Resterampe. Auch wenn sich der ein oder andere Film in die Auswahl verirrt haben mag, der bei manchen Lesern Kopfschütteln auslösen dürfte, finden sich auch hier wieder eine Menge Hochkaräter ein… und zwar in einer ziemlich heterogenen Vielfalt: Episches Arthaus-Kino in Werner Herzogs Fitzcarraldo auf der einen, amüsanter Slapstick- und Prügel-Trash mit Bud Spencer und Terrence Hill in Zwei Asse trumpfen auf auf der anderen Seite. Klassische Hollywood-Unterhaltung Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten, realistische Wildnis-Impressionen in Der Bär, überbordernde Komik und Achterbahnfahrten in Die Götter müssen verrückt sein II und ästhetisierte, schweigsame literarische Verarbeitungen in Crusoe. Das Abenteuergenre als Spielwiese für überambitionierte Filmmacher, als Ideenraum für cineastische Poeten und als Steilvorlage für großes Action- und Comedykino. All das kompakt und mit fetter Must-See-Empfehlung nach dem Break.

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Die besten Abenteuerfilme der 80er Jahre II

Weiter geht es mit den besten Abenteuerfilmen der 80er Jahre, dem letzten Jahrzehnt, in dem dieses Genre tatsächlich noch eine gewisse Relevanz sowohl für Arthaus- und Independent- als auch das große Blockbuster-Kino hatte. Wer weiß, vielleicht erleben wir ja demnächst doch noch einmal ein etwas größeres Revival abseits von lahmen Piratenfilm-Ablegern. Bis dahin denken wir wehmütig an die gute alte Zeit zurück, als Indiana Jones und der letzte Kreuzzug sowie die Jugendversion des Abenteuer-Popcorn-Kinos Die Goonies Fantasy, Epik und Action perfekt unter einen Hut brachten, als Mosquito Coast, Greystoke und Wenn die Wölfe heulen sich in Zivilisationskritik und Überhöhung des natürlichen, kreatürlichen Leben übten, und die Zeit in der Im Rausch der Tiefe die Standards für ein beeindruckende Naturaufnahmen und herausragende Kameraführung neu definierte. So viel Nostalgie muss sein…

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Die besten Filme 2016: Moonlight von Barry Jenkins

Es ist der Strand Miamis, der alles in dem Triptychon Moonlight (2016) zusammenhält. Drei Schlüsselszenen sind es, die an diesem Strand spielen und dem Leben Chirons, dem Protagonisten dieses ebenso fantastischen wie zersplitterten Films eine klare Kontur geben. Am Strand lernt „Little“ Chiron (Alex R. Hibbert) von seinem Ersatzvater, dem Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) als Zehnjähriger das Schwimmen. Am Strand macht der sechszehnjährige Chiron (Ashton Sanders) seine ersten sexuellen Erfahrungen. Und ein Strand ist es, den wir auch in der letzten Szene noch einmal sehen, noch einmal im Blick des erwachsenen Chiron (Trevante Rhodes), durch die Augen des Kindes, hinaus ins Meer und schließlich zu uns Zuschauern. Der Strand ist in Moonlight immer Sehnsuchtsfläche und Hoffnungsschimmer. Die Offenheit des Meeres, der kühle Wind und das Mondlicht, in dem – wie Juan Chiron erklärt – Schwarze aussehen, als hätten sie blaue Haut. Es sind Momente purer Schönheit, purer Idylle, die dieser Strand immer wieder repräsentiert; Momente des Innehaltens und Einatmens. Momente, in denen sich die Sorgen und Probleme des Lebens kurzzeitig auflösen und bloßer Kontemplation Platz machen. Und Sorgen und Probleme hat Chiron, der Protagonist des Films, mehr als genug.

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Die besten Filme 2017: Das baskische Historiendrama „Handia“ (Giant)

Größe ist relativ. In der Wirklichkeit wie im Film. Ein Historienepos kann pompös, kraftmeierisch und atemberaubend daherkommen, in seinem Inneren bei genauerer Betrachtung jedoch eine gähnende Leere offenbaren, die es in sich zusammenfallen lässt. Zugleich kann ein historischer Stoff als leises, poetisches Drama ohne Subtext, ohne tiefergehende Ebene erzählt werden, hinter seinem zurückhaltenden Ästhetizismus jedoch wahre parabolische Größe verstecken. Das spanische Handia (2017) – international als „Giant“ vermarktet – fällt in die zweite Kategorie. Er ist subtil, verlässt sich ganz auf seine ruhigen Bilder, erzählt seine Geschichte ohne große inhaltliche Triebfeder, mag dabei sogar etwas konservativ daherkommen, offenbart aber hinter seiner unscheinbaren Fassade wahre poetische Größe, die ganz und gar zeitlos ist. Das Historiendrama von Aitor Arregi und Jon Garaño atmet den Geist des europäischen Autorenkinos längst vergessener Zeiten, ist in seiner Suche nach dem perfekten Bild, jenseits jeglicher ästhetischer oder narrativer Subversion, fast schon radikal anachronistisch, findet aber bei all seinem inhaltlichen Straucheln genau in den richtigen Momenten genau den richtigen Ton, um zur zeitlosen, aus der Zeit gefallenen Fabel zu werden.

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Die besten Abenteuerfilme der 80er Jahre I

Neben all den großen und kleinen Genre-Irrungen und Wirrungen steht für die 80er Jahre eins fest: Sie waren die letzte Dekade der wirklich großen Abenteuerfilme des Blockbuster- und Independentkinos. Und was für ein tolles Jahrzehnt waren sie für dieses Subgenre! Schatzjagden, Erkundungen im Dschungel, in Wüsten und auf Meeren, spannende Familienunterhaltungen und düstere Reisen in die Herze der Finsternis. Es erfüllt schon mit Wehmut, dass dieses ausufernde Genre in den folgenden Jahrzehnten kaum noch Berücksichtigung geschweige denn Anerkennung fand. Abenteuerfilme, wie die hier genannten, bewegen sich immer an der Grenze zwischen Action, Spannung und Fantasy. Gerade der letzte Aspekt kann sich auf vielfache  Weise niederschlagen, sei es in mythologischen Bezügen wie im ersten Indiana Jones Jäger des verlorenen Schatzes, in tatsächlich fantastischen Szenarien wie im zweiten Teil der Reihe Der Tempel des Todes oder sei es in fantastischen Wirklichkeitsverklärungen wie in Crocodile Dundee oder Piraten. Näher an der Realität, weiter weg vom Fantastischen – aber alles andere als naturalistisch – sind da schon der vergnügte Comedy Clash of the Cultures Die Götter müssen verrückt sein sowie der spannende Ökothriller Der Smaragdwald. Für ein sehnsüchtiges in die Ferne schweifen, sind sie allesamt geeignet, und großartige Filme noch obendrein.

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Besser als sein Ruf: Masters of the Universe (1987)

Im Grunde genommen lässt sich die ganze Tragik der Verfilmung von Mattels berühmter Spielzeugreihe und dazugehöriger Zeichentrickserie in einer Erkenntnis zusammenfassen: Es ist unmöglich es nicht falsch zu machen! Wem soll man es auch recht machen? Den Filmkritikern? Klar, die winken schon ab, wenn sie nur von der Idee hören. Den Kindern, die das Spielzeug lieben? Klar, viel Spaß bei der Produktion eines infantilen 90minütigen Werbeclips für Plastikschrott. Den Fantasy-Nerds und Space Opera Fans? Klar, viel Spaß beim Messen mit Star Wars, der unendlichen Geschichte und Star Trek. Nein, zu holen gibt es bei diesem Stoff nicht viel. Kein Wunder also, dass sich Cannon Films der Verfilmung der Spielzeugsaga annahm, eine Produktionsfirma, die in den 80er Jahren vor allem durch Action B-Movies mit Chuck Norris und Charles Bronson auf sich aufmerksam gemacht hatte und folgerichtig keinen Ruf besaß, den sie ruinieren konnte. Als Regisseur wurde der No Name Gary Goddard installiert und die Hauptrolle des He-Man bekam ein hoffnungsvolles Nachwustalent namens Dolph Lundgren, der ein Jahr zuvor als russischer Gegenspieler von Rocky seine Muskelkraft demonstrieren konnte. Dass von da an nichts mehr nicht schief gehen kann, scheint eine ausgemachte Sache zu sein. Doch, Überraschung, Masters of the Universe (1987), Flop an den Kinokassen, Hassobjekt von Kritikern, ist ein unerwartet launischer, unterhaltsamer und ziemlich bombastischer Film.

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Die besten Erotikfilme der 80er Jahre

Keine Sorge, wir kommen im Text gleich zu den besten Erotikfilmen der Dekade, aber ich möchte diese Einleitung trotzdem noch kurz von einer anderen Seite aufziehen: DU! Ja genau, DU bist gemeint! Du brauchst dich gar nicht so verschreckt hinter deinem Monitor zu verstecken. DU hast „Erotikfilme“ gegoogelt, vielleicht auch „Die besten Erotikfilme“ meinetwegen auch „+80er +Erotikfilm„, meinetwegen auch über Bing oder Yahoo gefahndet, aber das ist eigentlich auch zweitrangig. Denn DU hast nach Erotikfilmen und nur nach Erotikfilmen gesucht (keine Sorge werte Stammleserschaft, die ihr ohnehin jeden Artikel anklickt, ihr seid nicht gemeint)! Das ist eigentlich auch kein Problem – es sei denn du hattest die Hoffnung auf irgendwelche illegalen Porno-, oder Erotikstreams, aber das ist ein anderes Thema. Es ist schließlich ein offenes Geheimnis, dass die Erotikfilm-Artikel auf dieser Seite immer am meisten Page Impressions ernten. Die Sache ist nur, diese machen nur einen geringen Teil dieser Seite aus (irgendwo im 0,x% Bereich). Und es gibt hier so viel mehr zu entdecken. So viel mehr Genres, so viel mehr Filme, so viel mehr Rezensionen.

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